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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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der nordländischen Armee war es zu verdanken, dass jeder auf seinem Posten blieb.
    „Bist du dir sicher, etwas gesehen zu haben?“ Aran war neben den wachhabenden Offizier gerobbt und schaute gemeinsam mit ihm zum Felsplateau, das einige hundert Meter entfernt über ihnen aus dem Felsen ragte.
    „Da war ein Mensch. Aber er hat sich sofort hinter einen Fels geduckt, nachdem er die Ingadi erblickt hatte. Da bin ich mir sicher.“
    Aran blinzelte noch eine Weile hinauf, konnte aber nichts erkennen.
    „Fraten, nimm das Plateau dort oben ins Visier.“
    Aran zeigte seinem besten Bogenschützen die entsprechende Stelle. Fraten hatte das letzte Turnier auf Burg Saranam derart klar dominiert, dass der Zweitplatzierte nur die Hälfte seiner Punktzahl erreichen konnte. Kaiser Mandratan dan Wadust persönlich hatte ihm den Hauptpreis überreicht - einen Landsitz in den Höhen von Wid.
    „Wenn du etwas siehst, sag mir Bescheid. Aber erst schießen, wenn ich es sage. Nicht dass wir den Falschen treffen und Jason damit gewarnt wäre.“
    Fraten robbte sich an den Rand der Felswand und lehnte sich zurück, den Bogen im Schoß. Sein Blick war auf das Felsplateau gerichtet.
    Aran schaute noch einmal zu den Ingadi hinunter. Auch ihn überkamen beklemmende Angstgefühle bei dem Anblick. Wenn sie entdeckt würden, wäre es aus. Und mit ihrer Flugmaschine konnten sie erst in der Nacht gefahrlos starten. Würde ihre Zeit bis dahin reichen?
     

Tatra sthitau yatno `bhyâsah
Intensive Bemühung um Gedankenstille ist die Übung.
Sa tu dîrgha–kâla–nairantarya–satkârâ sevito dridha–bhûmih
Die Verankerung dieser Gedankenstille wird durch lange, ununterbrochene Übung und Hingabe erreicht.
Patanjali, Yoga-Sutren, Teil 1, Sutre  13 und 14

6.3    Das Spiel unter der Erde
    Der ältliche Pendetron schlurfte auf den Bergeingang zu, durch den die Freunde vor Kurzem hinausgetreten waren. Callum beschleunigte seinen Schritt, bis er auf Höhe des Ingadi ankam.
    „Wo führt Ihr uns hin, verehrter Pendetron? Von hier sind wir gekommen ...“, fragte er.
    Ohne innezuhalten antwortete der Ingadi: „Es gibt eine Reihe von Abzweigungen. Folgt mir. Es wird spaßig.“
    Der Weg wurde so eng, dass sich Callum hinter den Ingadi einreihte. Mit Müh und Not zwängte sich Pendetron durch den Einlass in die Höhlengänge, er musste gebückt gehen.
    Im Inneren des Berges wurde der Weg nach einigen Metern wieder breiter und öffnete sich nach oben und zur Seite. Der Ingadi zog aus einer verborgenen Spalte eine Fackel heraus und blickte sie konzentriert an. Ein flammendes Feuer loderte empor. Die Farben der Flammen leuchteten transparent von hellgelb bis dunkelrot. Es wurde von tausenden Gesteinsspiegeln zurückgeworfen. Erst jetzt erkannte Jason die Schönheit und Farbenpracht der Höhlenwelt des Drobengebirges in aller Deutlichkeit. Bei der Bewunderung dieses Schauspiels kam er ins Stolpern und fiel gegen Shalyna. Sein Gesicht landete in ihrem Haar.
    Ungeachtet der Gefahr einer Berührung zog Jason den Kopf nicht zurück, sondern sog den Duft aus rauchigem Ambra, nasser Erde und etwas Süßlichem, das er noch nie zuvor gerochen hatte, tief in sich ein. Genießend schloss er die Augen. Sein ganzes Gesicht kribbelte.
    Dann richtete er sich auf, räusperte sich, murmelte „sorry“ und stolperte wieder weiter. Shalyna schaute ihm einen Moment hinterher und folgte der Gruppe.
    Nach einigen Minuten verharrte Pendetron in einem großen Freiraum. Er erhellte mit seinen Flammen ein Gewirr aus Steinen und Felsklüften. Schließlich fand er, was er gesucht hatte.
    „Mir nach!“, rief er und ging zielsicher auf eine dunkle Stelle an der gegenüberliegenden Wand zu.
    Das schwarze Etwas entpuppte sich als ein Loch im Fels. Pendetron ließ einen Flammenstoß hineinblasen. Jason erkannte, dass es sich um eine Felsrutsche handelte, auf der dünne Rinnsale hinunterflossen.
    „Diese Bahn führt direkt in ein Gewölbe unter Raskalnar. Dort werdet ihr eure Prüfung finden. Wir müssen uns hier einfach nur runtergleiten lassen und landen nach kurzer Fahrt in einem unterirdischen See. Seid ihr bereit, Menschlinge?“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, legte er sich mit dem Kopf voran in den Tunnel, ließ die Fackel aufflammen und stieß sich ab. Die Felsbahn schien sehr rutschig zu sein. Sofort nahm der Ingadi Geschwindigkeit auf und verschwand aus den Augen der Gefährten. Nur sein Feuerschein war noch eine Zeit zu sehen, bevor es in der Rutsche wieder dunkel

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