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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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wurde die Kleidung locker von einem braunen Gürtel zusammengehalten. Er ging barfuß und nur wenige Haare zierten sein Haupt. Jason schätzte seine imposante Länge auf rund zweieinhalb Meter.
    Erstarrt glotzten die sechs Menschen das eigenartige Wesen an. Rhodon stand auf, stellte sich vor Jason und zog sein Schwert. Der Zwerg wirkte neben dem schlaksigen Ingadi noch kleiner, seine Rundungen noch wohlgenährter.
    „Ganz ruhig, ich bin hier um euch zu helfen. Meister Allando von euch Menschen ist ein guter Freund von mir.“ Der alte Ingadi blickte amüsiert auf die unter ihm liegenden Gefährten. „Darf ich mich vorstellen? Man ruft mich Pendetron.“
    Callum fasste sich als Erster und setzte sich aufrecht hin. „Auch wir kommen in Frieden. Mein Name ist Callum, dies hier sind Shalyna, Nickala, Rhodon, Ten und Jason von der Erde. Wir sind tatsächlich wegen einer Prophezeiung gekommen, aber ... Woher kennt Ihr Meister Allando?“
    Pendetron stieß ein abgehacktes Hüsteln aus. Es sollte wohl ein Lachen darstellen. „Lass mal gut sein, Junge. Das ist ein Geheimnis zwischen Orman und mir.“
    „Und was ...“, Shalyna richtete sich ebenfalls auf, „... was wisst Ihr von der Prophezeiung? Hat euch Meister Allando davon erzählt?“
    „Oh nein, er hat nur kurz durchgegeben, dass Freunde von ihm kommen und ich ein bisschen auf euch aufpassen soll. Wir Ingadi besitzen unsere eigenen Weissagungen, die über Jahrtausende weitergegeben worden sind.“ Pendetron setzte sich auf sein schmales Hinterteil und zog eine riesige weiße Möhre aus seinem rechten Flügel-Hautlappen hervor. Er knabberte ein Stück ab, kaute und blickte versonnen in den Himmel. „Es wurde angekündigt, dass in Zeiten des Niedergangs eine Gruppe Menschen zu uns stoßen würde, die den Zerfall der Welt aufhalten wird. Darum haben uns die Ahnen immer gedrängt, euch Wurzelzwerge zu verschonen. Und da wir momentan das eine oder andere Problem haben ...“, Pendetron biss noch einmal von seiner Möhre ab und sprach kauend weiter, „... und seit Tausenden von Jahren kein Mensch mehr an diesem Ort gesehen wurde - da kann ich doch eins und eins zusammenzählen. Wie ihr sagen würdet.“
    Wieder verzog er sein Maul zu einem Grinsen und fing an zu hüsteln. Jason bemerkte, dass das rechte Auge des Ingadirentners eingetrübt war. Pendetron schien seine beste Zeit hinter sich zu haben.
    Callum hatte sich beruhigt und blickte den Ingadi nachdenklich an. „Dann erzähle ich mal von unserer Prophezeiung. Wir haben vor Kurzem ein Buch entdeckt, bei dem wir Folgendes entziffern konnten:
    So kommt die Zeit an diesen Scheideweg,
    Obsiegt das Böse, soll es tausend Jahre herrschen,
    Das Land wird sich dabei verzehren,
    Retten kann uns allein das Gefäß des Lichts,
    Nur der Mensch aus den zwei Welten,
    unter Einsatz seiner Siddhis
    Mehr ist leider nicht erhalten, nur die Worte Ingadi und Prüfungen konnten noch entziffert werden. Wir dachten immer, das Gefäß des Lichts würde über unseren Krieg entscheiden, aber nach deinen Worten könnte es auch um etwas ganz anderes gehen.“
    Callum schilderte Pendetron noch von den vier Aufgaben, welche die steinerne Blume ausgestoßen hatte und erläuterte, warum sie davon ausgingen, dass Jason dieser Mensch der zwei Welten sei. Die düstere Ankündigung mit dem Tod und Verrat ließ er unerwähnt.
    Nach diesen Worten verharrte Pendetrons Blick lange ruhig auf dem von Jason. Dieser empfand die stumme Musterung wie eine Art Röntgenblick, der durch seine Augen hindurch seine geheimsten Gedanken offenbarte.
    Schließlich beendete der Ingadi das Schweigen. „Gut möglich. Ich erkenne Potenzial in dem jungen Erdling, aber auch viel Kummer. Lasst mich doch die erste Karte einmal sehen.“
    Jason kramte verwirrt die vier Tafeln aus seinem Rucksack heraus und legte die Rätseltafel mit der Ringstätte vor die Füße des Ingadi. Aufmerksam betrachtete dieser die Kreise, den Ring und die Ingadi. Dann lächelte er.
    „Mich dünkt, ich weiß, welche Aufgabe auf der Karte gemeint ist. Die Kreise sind sicherlich ein Symbol für Raskalnar, sie stehen aber auch für die Prüfung.“ Wieder schien er die Gefährten grinsend anzuschauen.
    „Kommt, ich führe euch hin.“
    ***
    Fieberhafte Spannung lag über dem Kriegstrupp aus den Nordlanden, die sich so weit von der Heimat entfernt im Einsatz befanden. Seit die Ingadi am Morgen erschienen waren, erfüllte Angst die Männer um Aran. Nur der strengen Zucht und den heftigen Strafen in

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