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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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und, geleitet von einer erbarmungslosen Gotteslehre des vor über 100 Jahre verstorbenen Mansils, ...“
    Jason sah, wie Callum verächtlich den Mund verzog.
    „... begonnen, umliegende Länder unter seine Obhut zu nehmen. Wie er es ausdrückte. In Wirklichkeit hat er sie schlichtweg erobert. Nur hat er es nicht mit Heeren getan, stattdessen durch Hinterhältigkeit und seine brutalen Kräfte, die ihm von einer eisblauen Tharidiumpyramide zufließen, welche er auf seinem rechten Armstumpf trägt. Alle seine Gräueltaten begeht er unter dem Deckmantel der Lehren des Mansils.“
    Die letzten Worte schienen bei Allando qualvolle Erinnerungen zu wecken, er schaute unglücklich.
    „Was ist ein Limart?“, fragte Jason.
    „Menschen mit besonderen Fähigkeiten auf Tandoran. Es ist einiges anders auf unserer Welt, Jason. Die universelle Energie, die alles durchfließt, nennen wir Limar. Es gibt sie natürlich auch hier auf der Erde, aber auf Tandoran spürst du sie sofort. Einige von uns haben die Gabe, mithilfe dieser Energie auf die Umwelt einzuwirken, grob gesprochen. Diese Menschen bezeichnen wir als Limarten. Alle Limarten der Südlande werden in der Schule von Sapienta erzogen und in ihren Begabungen geschult. Callum und ich leben, lernen und lehren in dieser Schule.“
    „Und was ist das für eine Handpyramide?“
    Allando zog zwei Walnüsse aus seiner Hosentasche und knackte sie mit einer Hand. Jason war beeindruckt.
    Der Alte steckte sich das Innere der Nüsse in den Mund, kaute kurz und sprach dann weiter: „Das wissen wir leider nicht. Vermutlich eines der magischen Artefakte auf Tandoran, die schon vor dem Eintreffen der Menschen dort vorhanden waren. Die Pyramide muss große Mengen an Limar speichern können, welche Mandratan dann gerne zum Töten und Zerstören verwendet. Schau.“
    Allando hielt seinen Ringfinger der rechten Hand hoch. Er war nur halb so lang wie der kleine Finger.
    „Dort traf mich ein Blitz aus seiner Handpyramide. Der halbe Finger wurde einfach verdampft.“
    „Das nenne ich Glück.“ Jason starrte ungeniert auf den Fingerstumpf. „Ein Stück weiter rechts und ihr Kopf wäre getroffen.“
    Callum zog die Luft zischend zwischen den Zähnen hindurch. Allando brachte ihn mit seiner Hand zum Verstummen.
    „Du kannst es nicht wissen, Jason. Hinter diesem Finger, zwei Meter zurück, stand meine Gefährtin Gavinda. Sie hat die volle Ladung abbekommen. Ich konnte nur noch ihre verkohlte Leiche bergen. Das ist jetzt 14 Jahre her, und noch immer denke ich jeden Morgen beim Aufwachen für einen Moment, dass sie neben mir liegt. Dass ich nur meine Hand zu ihr ausstrecken muss ...“
    Die Runde schwieg betroffen. Allando bat um ein frisches Glas Wasser, Callum erhob sich und füllte die Karaffe in der Küche. Jason sah, dass er eine Weile prüfend am Fenster zur Straße verharrte.
    „Doch weiter zu Mandratan. Natürlich haben die Völker der Südlande seine Aggressionen nicht tatenlos mit angesehen. Wir stellten unsererseits ein Heer auf.“ Allando lächelte grimmig. „Von unserer Gegenwehr aufgeschreckt ließ sich Mandratan zu einem verfrühten Angriff hinreißen, vor eben diesen 14 Jahren.“
    Der Meister blickte zu Marga und Jason. Beide hatten sich zu Allando vorgebeugt.
    Mit Traurigkeit in den Augen sprach er weiter: „Die Schlachten waren schrecklich, doch wir konnten die angreifenden Armeen zurücktreiben. Dein Vater, Jason, hat sich in den Gefechten als besonders hilfreich erwiesen. Dank seines Tricks konnte Mandratans Heer eingekesselt und aufgerieben werden. Ethan wusste ...“
    Unsicher guckte Allando zu Callum hinüber, der unmerklich den Kopf schüttelte.
    „Ethan wusste am besten einzuschätzen, wie Mandratan vorgehen würde. Er lockte ihn mit einer Provokation in die Falle.“
    Ein Lächeln huschte über das Antlitz von Allando und er schaute in den strahlend blauen Himmel.
    Dann fuhr er fort. „Doch zurückschlagen und besiegen sind zwei unterschiedliche Dinge. Seitdem rüsten beide Länder auf, wie man hier auf der Erde sagt. Auch die Schule von Sapienta bekam ein anderes Gesicht. ‚Limarkampf‘ wurde neues Unterrichtsfach, dem sich alle übrigen Fächer unterzuordnen hatten.“
    Unwirsch wedelte Allando mit der Hand. „Aber zurück zu deinem Vater und dir, Jason. Eine Schwangerschaft zwischen einer Frau von der Erde und einem Mann aus Tandoran galt als unmöglich. Nie zuvor ist das geschehen, obwohl es in den letzten Jahrhunderten genügend ‚Kontakte‘ gab. Aber es

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