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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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von Shalyna zeichneten sich die Muskeln ihrer Oberschenkel ab. Sie stemmte sich in den Rasen unter ihr. Plötzlich hob sich die Wasserwand von Callum, während dieser gleichzeitig einen raschen Schritt zur Seite tat. Shalyna stolperte vorwärts und fiel der Länge nach in den aufgeweichten Rasen. Der Wasserschwall stürzte herab und ergoss sich über die am Boden liegende Schülerin.
    Jason hörte ein hämisches Lachen neben sich. Überrascht sah er, dass sich weitere Zuschauer an den Gucklöchern versammelt hatten.
    „Das geschieht der eitlen Schnepfe recht.“ Ein ungefähr 18-jähriger Schönling grinste schadenfroh zwei Löcher weiter.  Er war Jason auf Anhieb unsympathisch.
    „Das sagst du nur, weil sie dir damals einen Korb gegeben hat. Von wegen, mich lässt jede ran“ Ein braunhaariger Junge mit zahlreichen Narben im Gesicht neben dem Schönling feixte über beide Ohren.
    „Da war ich nicht der Erste. Wahrscheinlich steht sie auf Mädchen.“
    Jetzt seufzte das Narbengesicht. „Was für eine Verschwendung. So eine heiße Braut und keiner hat was davon. Ich hab gehört, sie sei Waise. Vielleicht ist sie darum so biestig.“
    Jason wunderte sich. Hatte er richtig vernommen? Miss Kartoffelsack sollte eine heiße Braut sein? Na, das verbarg sie auf jeden Fall gut.
    Callum reichte seiner Kampfpartnerin die Hand und half ihr beim Aufstehen. Dabei trafen die großen, tiefschwarzen Augen von Shalyna genau auf das Guckloch, hinter dem Jason auf die Szene starrte. Ohne dass er es verhindern konnte, zuckte er nach links hinter die Mauer.
    Oh Mist, wieso verstecke ich mich? Was soll sie jetzt von mir denken?
    „Jason ... Jason.“ Meister Allando kam um eine Ecke und steuerte auf ihn zu. „Hier bist du. Ich warte schon eine Weile und dachte bereits, du hättest dich verlaufen.“
    „Nein, nein.“ Jasons Gesicht glühte. „Ich habe mich nur ein wenig umgeschaut.“
    Auffällig hastig eilte er Allando entgegen und bemühte sich, seinen Körper zwischen Guckloch und die Augen des alten Großmeisters zu bringen. Dieser erhaschte dennoch einen Blick auf den Übungsplatz. Ein Grinsen huschte über seine Lippen. Dann schlenderte er beschwingten Schrittes neben Jason in Richtung seiner Gemächer.
    ***
    Das private Reich von Meister Allando lag im obersten Stockwerk des rechten Turmes der Schule. Jason benötigte einen Moment, sich an den erhabenen Anblick zu gewöhnen. Hier hoch war er noch nicht gekommen. Die Fenster erlaubten einen Panoramablick auf ganz Sapienta und das Umland. Jason schätzte die Höhe auf mindestens 300 Meter. Dafür war ihm die Fahrt im Aufzug erstaunlich kurz erschienen.
    Hinter sich hörte er, wie sich die schwere, aus grauem Metall bestehende Tür dumpf klackend schloss. Allando hatte sie zuvor mit einem Zauberspruch entriegelt. Dann war sie von selbst in die Wand geglitten und hatte den Blick auf einen riesigen Raum freigegeben, dessen Fensterfront um den halben Turm lief. Hier stand Jason nun und glaubte, der Boden wanke unter seinen Füßen.
    Allando stellte sich neben ihn und wies mit dem Zeigefinger in Richtung Nordosten: „Dahinten siehst du den Dunkelwald Keyron. Wir meiden ihn, weil dort Säbelzahntiger leben. Doch so mancher Narr, der den Weg zum Sternentor durch den Wald abkürzen wollte, ist wohl in ihren Mägen gelandet. Selbst ausgebildete Kampflimarten können kaum gegen diese riesigen Tiere bestehen. Es ist aber eine intelligente Raubkatze und lässt die Menschen außerhalb des Waldes in Ruhe.“ Er schaute, ob die Mahnung angekommen war.
    Jason fragte sich, wie er in dieser wilden Welt irgendjemandem zunutze sein könnte. „Callum hat mich schon davor gewarnt, keine Sorge. Auf der Erde wäre der Tiger längst ausgerottet worden. Niemand würde dort so eine Gefahr akzeptieren.“
    „Wir auf Tandoran glauben, dass alles Leben eine Einheit bildet. Jedes Ding hat seinen Platz im Universum. Als Limart wirst du lernen, dass die Energie, die einen Menschen am Leben erhält, dieselbe ist, die jede andere Existenz trägt. Die Unterschiede sind nur graduell. Doch zunächst berichte, hast du Rhodon kennengelernt?“
    „Oh ja. Er ist ein wenig ... „, Jason suchte nach dem richtigen Wort, „ ... raubeinig.“
    Allando lächelte. „So kann man es ausdrücken. Er gehört zu einem Volk, das seit Tausenden von Jahren Sinith abbaut. Für die engen Gänge in den Bergwerken eignen sich besonders kleine und kräftige Menschen. Das Leben in den Sinithbergwerken ist hart und veränderte die

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