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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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Grubenfamilien über die Jahrhunderte. Alle besitzen rotgraue Haare, sind muskulös, kälteresistent und von beeindruckender Zähigkeit. Manche wie Rhodon haben sogar rotbraune Augen bekommen. Stärke ist von hoher Wichtigkeit bei den Kleturern. Die Lehren des Mansils klingen dadurch verführerisch in den Ohren der Zwerge. Dabei haben sie einen Ehrenkodex - jeder für jeden heißt es in den Stollen. Rhodons Schwester ...“
    „Ich weiß, er hat mir von ihr erzählt“, unterbrach ihn Jason.
    „Schreckliche Geschichte. Und auch bei uns ist er noch nicht ganz angekommen. Rhodon ist 54 Jahre alt. Du musst dir bewusst machen, dass er mit den Lehren des Mansils groß geworden ist. Das legt man nicht einfach so ab. Viele misstrauen ihm deswegen.“
    „Aber ...“, Allandos Stirn warf Falten, er schaute zu Boden, „zurück zur Geschichte der Menschen auf Tandoran. Auch unsere Vergangenheit ist gespickt mit Irrtümern. Auch wir haben versucht, andere Arten zu zerstören, weil wir in ihnen eine Gefahr für unser Leben sahen. Du hast ja von den Ingadi gehört.“ Er ging mit Jason zu einer breiten Tandoran-Landkarte, die an der den Fenstern gegenüberliegenden Wand hing. Mit einem Wink brachte er die Leuchtsteine oberhalb der Karte zum Aufleuchten.

    „Hier siehst du unsere ganze Welt. Tandoran ist zum größten Teil von Wasser bedeckt. Der Planet ist größer als die Erde, dafür innen teilweise hohl. Das Sinith ermöglicht im Erdinneren riesige Luftblasen.“ Allando zeigte mit seiner Hand zur Decke oberhalb der Karte. „Dort oben liegen die Eislande, kein Mensch lebt da. Bitterkalte Temperaturen, kaum Leben an Land - kein Ort zum Verweilen. Es ist die Heimat der weißenSchneerawane. Haushohe Sechsfüßler mit einem hammerartigen Schwanz. Damit betäuben sie ihre Beute, bevorzugt kleine Wale, nachdem sie ihnen an einem Wasserloch aufgelauert haben. Nicht die beste Gesellschaft.“ Grinsend schaute er zu Jason hinüber.
    „Hier in der Mitte, der größte Kontinent, Heimat der Menschen von Tandoran. Bis hierhin“, Allando fuhr mit der Hand ein Gebirge mit Namen Malandren entlang, „geht der Herrschaftsbereich des dunklen Kaisers. Darunter, der bei Weitem größere Teil, liegen die Südlande. Seit 3112 Jahren vom Haus al Tandora regiert.“
    Allando ließ die Zahl kurz auf Jason wirken. Dieser stieß eine bewundernde Pfeifmelodie aus.
    Der alte Meister erzählte weiter: „Solch eine lange Tradition hat Vorteile. Die Menschen von Tandoran mögen Stabilität. Veränderungen geschehen nur langsam. Vielleicht liegt diese Beständigkeit auch in unserem höheren Lebensalter begründet.“
    Er wendete sich wieder der Karte zu. „Hier links unten liegen die fliegenden Dörfer - auf ihnen wächst Volomer, das feine Gewebe für unsere Flugschiffe und Transportwagen. Das ...“, er zeigte auf einen Punkt oberhalb des Zentrums der Südlande, „ist unsere Hauptstadt, Rikania. Seit über 1.000 Jahren Kristallisationspunkt aller Künstler und Baumeister. Der erste Anblick überwältigt einen, auch im Vergleich zu den Städten auf der Erde. Hoffentlich bekommen wir es hin, dass du Rikania besuchst. Deine Mutter war damals jedenfalls kaum mehr aus dem Künstlerviertel wegzubekommen.“
    Jason fühlte einen Stich im Herzen. Sein Lächeln verödete, die Mundwinkel fielen nach unten.
    Allando sah, was seine Worte ausgelöst hatten. „Es tut mir leid, das war taktlos von mir.“
    Jason winkte ab. „Geht schon. Aber ich vermisse sie. Es wäre schön, wenn sie mit mir auf Tandoran sein könnte.“ Er blickte Allando schulterzuckend in die schwarzen Pupillen. So verharrte er für einige Sekunden. Allandos Augen sind so glatt und so tief wie ein See in den Bergen . Jason genoss diesen innigen Moment. Wärme lief ihm die Wirbelsäule hinunter. Kam das von Allando ?
    Der Großmeister zeigte zurück zur Karte: „Da liegt Sapienta und dieser Kontinent dort unten gehört fast ausschließlich den Ingadi.  Wir nennen ihn Allabra, Land der Alten. Nur eine kleine Stadt an der Küste wird geduldet, hier, Tenia, es kommt sogar zu geringfügigem Handel zwischen Ingadi und Menschen.“
    Allando verharrte sinnend vor der Wandkarte. Jason wies auf Allabra. „Was ist damals genau geschehen? Wie kam es zu den Ingadikriegen?“
    Allando schüttelte den Kopf und blickte nach unten. „Niemand weiß wirklich, wer was wann gemacht hat. Jeder Mensch gierte damals nach der Wurzel des Zitanbaumes. Doch da war noch mehr. Aus Briefen konnten wir rekonstruieren,

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