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Die Prophezeiung von Umbria

Die Prophezeiung von Umbria

Titel: Die Prophezeiung von Umbria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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ich dort. Viehmärkte sind die beste Gelegenheit zum Klauen”, meinte Rath und schenkte Maura sein frechstes Grinsen.
    Maura reagierte wie erwartet. Ihr hübscher Busen hob und senkte sich vor Empörung. Rath erinnerte sich nicht, wann er sich das letzte Mal so amüsiert hatte.
    “Maura und ich sind nicht so weit herumgekommen”, sagte Langbard. “Es ist ein langer Weg und die Straßen sind nicht so sicher, wie sie sein sollten. Wir könnten einen Führer und Beschützer brauchen, der uns begleitet. Würdet Ihr das als Dank dafür tun, dass wir Euch geheilt und versteckt haben? Es wäre vielleicht auch gar nicht so schlecht, wenn Ihr Euch in diesem Teil des Königreichs für eine ganze Weile nicht mehr sehen lassen würdet.”
    Da hatte er Recht. Die Han würden nicht ruhen, bis sie den Letzten der Gesetzlosen aus dem Betchwood-Wald getötet hatten. Was konnte er also Besseres tun, als sich in der Gesellschaft eines harmlosen alten Mannes und eines jungen Mädchens aus dem Staub zu machen?
    Er streckte Langbard die Hand hin. “Die Steppen der Südmark sollen im Frühling sehr schön sein. Also abgemacht, alter Mann.”
    Noch bevor Langbard einschlagen konnte, schrie Maura: “Nein!”

4. KAPITEL
    “M aura”, knurrte Langbard warnend. In diesem Ton hatte er noch nie mit ihr gesprochen. “Wir beide reden später miteinander. Im Augenblick möchte ich mich mit Master Talward unterhalten.”
    Drohend zog er die dunklen Augenbrauen zusammen und fixierte sie mit solch einem durchdringenden Blick aus seinen blauen Augen, dass jemand anderer als Maura sich in die hinterste Ecke verkrochen hätte.
    Was war nur in ihn gefahren? Er musste ein Narr sein, wenn er ihre Warnung in den Wind schlug.
    Maura dachte nicht daran, den Mund zu halten. Nicht, wenn ihre Sicherheit auf dem Spiel stand. “Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Du willst in Begleitung dieses Gesetzlosen nach Prum reisen? Welchen Sinn macht es, wenn du um unsere Sicherheit besorgt bist und gleichzeitig Ärger heraufbeschwörst?”
    Denn dass Rath Talwards Gegenwart Ärger bedeuten würde, daran zweifelte sie keine Sekunde. Wie hatte er sie frech angesehen und gegrinst, als er davon sprach, wie gut man auf Viehmärkten stehlen konnte! Wie hatte er damit geprahlt, dass er sich im Leben alles nehmen würde, selbst diesen lächerlichen Namen!
    Als wollte er ihr Recht geben, streckte sich Rath genüsslich und bettete den Kopf auf seinen gesunden Arm. Das Betttuch verrutschte – sicher hatte er es mit Absicht verschoben – und ließ seine muskulöse, mit Narben übersäte Brust sehen.
    “Wenn eine Reisegruppe einen Begleiter wegen seiner guten Manieren einstellt, dann können sie genauso gut darum bitten, dass man ihnen im Schlaf die Kehlen durchschneidet, bevor sie ihr Ziel erreicht haben.”
    Maura hätte ihn am liebsten den Han ausgeliefert. Wie hatte sie nur einen Moment lang Bewunderung und Sympathie für ihn empfinden können?
    “Wir können uns sehr gut selbst schützen, falls Ihr das noch nicht bemerkt haben solltet.” Und an Langbard gewendet fuhr sie fort: “Ich sage dir, wir haben ihn mehr zu fürchten als jede Gefahr, die uns auf der Straße nach Prum begegnet.”
    Der Zauberer schüttelte den Kopf. “Wir haben keinen unerschöpflichen Vorrat an Sturmvogelfedern. Du weißt doch, wie schwer sie zu bekommen sind.”
    Sie wusste es nur allzu gut. Seit Langbards Sehkraft nachgelassen hatte, musste sie diese verteufelten kleinen Dinger suchen, die nur gegen einen schneeigen Hintergrund zu erkennen waren. Und da die Sturmvögel in der Südmark-Steppe überwinterten, bestand die einzige Möglichkeit, sie in Norest zu finden, nach einem frühen oder späten Schneefall.
    “Zaubersprüche sind gut und schön”, fuhr Langbard fort. “Aber manchmal gibt es keinen Ersatz für den schnellen Einsatz physischer Gewalt.”
    “Das stimmt!” Rath hielt ihm wiederum die Hand hin. “Also abgemacht?”
    “Abgemacht!”, meinte Langbard und schlug ein.
    “Männer!” Wütend starrte Maura die beiden an. “Aus Angst vor dem, was er Finsteres ausbrütet, werde ich sicher während der ganzen Reise kein Auge zutun.”
    “Aber, aber, Liebes.” Langbard erhob sich. “Nach dem, was Rath heute alles erlebt hat, hat er mindestens genauso viel Angst vor uns wie du vor ihm.”
    Der Gesetzlose lachte verächtlich, doch etwas in seiner Miene verriet Maura, dass Langbard mit seiner Vermutung wohl nicht so ganz Unrecht hatte.
    “Wir sollten nun unseren

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