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Die Prophezeiung von Umbria

Die Prophezeiung von Umbria

Titel: Die Prophezeiung von Umbria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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der in eine Falle führte.
    Und dabei dachte er im Besonderen an Maura Woodbury. Dass sie den Plan ihres Onkels so heftig ablehnte, war das Einzige, das ihn beruhigte.
    Er hörte leichte Schritte auf der Treppe und mit einem Mal drang ein köstlicher Duft in den Raum. Rath lief das Wasser im Mund zusammen.
    Die Tür öffnete sich und Maura trat ein, vorsichtig ein hölzernes Tablett balancierend. Der appetitliche Duft wurde stärker, und Raths Magen begann laut zu knurren.
    “Nun”, meinte Maura trocken, “das beantwortet meine Frage.”
    Ein wenig verwirrt hob Rath die Augenbrauen.
    “Ich wollte Euch gerade fragen, ob Ihr hungrig seid.”
    Er lachte rau auf. “Das war ich wohl die meiste Zeit meines Lebens.”
    Im gleichen Moment wünschte er, nichts gesagt zu haben.
    Maura war blass geworden. Ein ungewohnter Ausdruck trat in ihre Augen. Sollte das etwa Mitleid sein? Darauf konnte er verzichten.
    “Wo ist Langbard?”, fragte er und legte bewusst einen unverschämten Ton in seine Stimme. Er hoffte, dass sie sich darüber ärgern würde. “Vorhin habt Ihr Euch nicht angehört, als wärt Ihr besonders erpicht darauf, für mich zu kochen.”
    “Reizt mich nicht”, fauchte sie ihn an, “oder Ihr werdet das essen müssen, was Langbard Euch kocht. Ihr würdet Eure Frechheit bitter bereuen.”
    Wenn er daran dachte, was er in den letzten Jahren alles hatte herunterwürgen müssen, bezweifelte er das.
    Als Rath versuchte, sich aufzusetzen, begann sich alles um ihn herum sofort zu drehen. Erschöpft sank er ins Kissen zurück.
    “Liegt still, dann werde ich Euch eben füttern”, meinte Maura.
    An ihrem Tonfall bemerkte Rath, dass sie ihm seine Schwäche nicht abnahm.
    Doch er ließ sie lieber in diesem Glauben, als seine Hilflosigkeit zuzugeben.
    “Ich bin noch nie so verwöhnt worden”, stellte er grinsend fest. “Und dazu auch noch von solch einer Schönheit. Könnte mich direkt daran gewöhnen.”
    Maura setzte sich auf die Bettkante. In der einen Hand hielt sie einen großen Napf, in der anderen einen Holzlöffel.
    “Dazu werdet Ihr kaum Gelegenheit haben.” Sie führte den Löffel mit einer solch energischen Bewegung an seinen Mund, dass er riskiert hätte, einen Zahn zu verlieren, wenn er ihn nicht sofort weit aufgesperrt hätte. “Ich habe Langbard versprochen, heute Abend dafür zu sorgen, dass Ihr etwas zu essen bekommt. Morgen könnt Ihr selber essen … oder verhungern. Es ist mir egal.”
    Rath schmeckte einen heißen, herzhaft gewürzten Brei. Gut schmeckte der, viel zu gut! Er musste sich beherrschen, um nicht genussvoll zu stöhnen.
    Trotzdem hätte er ihn am liebsten wieder ausgespuckt.
    “Was ist das?” Er drehte den Kopf zur Seite, als Maura ihm den nächsten Löffel anbot. “Ist da auch keine Hexerei im Spiel?”
    “Um die Wahrheit zu sagen …” Maura hielt ihm den Löffel unter die Nase, dass er den verführerischen Duft schnuppern musste, “… dieser Graupenbrei enthält einige Kräuter, welche die Heilung Eurer Wunde beschleunigen. Wenn das für Euch natürlich niederträchtige
Hexerei
ist, kann ich alles wieder mitnehmen und dem bösen Zauberer sagen, dass Ihr es nicht essen wollt.” Sie lächelte honigsüß. Dieses kleine Biest machte sich über ihn lustig.
    “Seid Ihr sicher, dass das alles ist?”, knurrte er und schnappte nach dem Löffel, bevor sie ihn zurückziehen konnte. “Nur Kräuter, die mich schneller gesund machen?”
    “Glaubt Ihr wirklich, ich würde es Euch auf die Nase binden, wenn ich vorhätte, Euch zu vergiften?”
    “Da habt Ihr auch Recht”, meinte er und aß widerstandslos seinen Brei. “Außerdem wäre es jetzt sowieso zu spät. So sterbe ich wenigstens mit vollem Magen.”
    Maura beugte sich vor und stellte die Schüssel mit dem Löffel auf das Tablett zurück.
    Rath versuchte vergebens, ihren hübsch gerundeten Busen zu ignorieren. Wenn er die Hand nur ein wenig ausstrecken würde, könnte er ihn berühren!
    Doch bevor er der Versuchung erlag, hatte Maura sich schon wieder aufgerichtet und hielt jetzt einen dampfenden Becher in der Hand. “Durstig?”
    Oh ja! Aber es war der Durst auf etwas anderes. Doch Rath behielt seine Gedanken lieber für sich, sonst würde sie ihm noch den Inhalt des Bechers ins Gesicht schütten.
    “Was ist das?”
    “Nur ein Tee aus Traumkraut. Glaubt mir, er schmeckt nicht bitter. Und er hilft Euch, besser zu schlafen.” Rath hörte die Ungeduld in ihrer Stimme.
    Mit der freien Hand massierte sie ihre Schulter und

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