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Die Prophezeiung

Die Prophezeiung

Titel: Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Nebl
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fürchte mehr um Euer Leben, denn um unseres!“, sagte er grimmig vor den erstaunten Kämpfern. „Ich habe von der Prophezeiung gehört und hoffe, sie wird wahr werden. Kampf dem Tyrannen Razak!“, schrie er laut und alle taten es ihm nach. Bevor sie Madredas verließen, holte Ziandra noch etwas Kleidung und Nahrung für unterwegs aus ihrem Elternhaus. Dann verließen sie die Stadt und die Menschen, die ihre einzige Heimat gewesen waren.

Kapitel 7: Auf der Flucht
    Zwei Tage ritten sie durch in der Nacht und rasteten am Tag in Verstecken. Sie waren auf dem Weg zu Seros, um mit Rianna und Ronan weiterzufliehen. Ziandra sah sich immer wieder um, sie fühlte sich verfolgt und erwartete jeden Moment den Feind hinter sich zu erblicken. Aber niemand war zu sehen! Kurz vor Beginn der Dämmerung kamen sie im Tal der Magaren an und wurden nach sorgfältiger Überprüfung eventueller Verfolger, zu Seros geschickt. Rianna und Ronan eilten erleichtert auf die beiden müden Reiter zu.
    „ Wo wart Ihr denn so lange? Gab es Probleme?“, wurden sie bestürmt. In diesem Augenblick betrat der hochgewachsene Zauberer den Kreis des verlöschenden Feuers und sah Iannis schweigend an. Dieser erwiderte müde: „Nein, wir mussten uns verabschieden und einiges durchsprechen. Dann sind wir nur in der Nacht geritten, um eine Verfolgung zu erschweren.“
    Seros nickte beifällig. „Habt Ihr jemanden bemerkt?“ Dabei sah er Ziandra an und sie hatte das Gefühl, er sähe direkt in ihre Seele. Zögernd erwiderte sie:
    „Nein, gesehen haben wir niemand. Aber ich habe das gleiche schlechte Gefühl wie bei meinem Traum über Nozaks Eindringen hier!“
    Seros nickte wieder. „Das geht mir genauso, Ziandra. Ein äußerst schlechtes Gefühl! Bald wird sich etwas tun und es wird uns nicht gefallen. Ihr müsst so schnell wie möglich weiter. Ihr seid hier nicht sicher! Aber zuerst ruht Euch aus und esst etwas. Ronan, Rianna, Ihr bereitet Euch vor, mit ihnen zu gehen!“, befahl er herrisch.
    Ziandra dachte nicht zum ersten Mal, dass sie Seros nicht wirklich mochte. Und dass er mit ihren Eltern so umsprang gefiel ihr ebenfalls nicht und wie sie sehen konnte, kämpfte auch Ronan mit einer scharfen Erwiderung. Bevor einer von beiden noch etwas sagen konnte, sah Seros Ziandra an und lächelte kurz. Und sie wusste, dass ihre Gedanken erneut gelesen worden waren. Müde wandte sie sich ab und folgte ihrem Mann in die Höhle, um dort nach kurzen Zärtlichkeiten fast sofort einzuschlafen.
    Der Morgen dämmerte bereits, als Ziandra erwachte. Sie fühlte sich frisch und erholt, aber wie eine dunkle Wolke schien ihre böse Ahnung über ihr zu hängen.
    Sie trat hinaus und sah, dass Ronan und Iannis bereits die Pferde beluden. Ihre Mutter kniete vor dem Feuer und schöpfte heißen Kaffee in vier Tassen. Rianna sah lächelnd auf, als sich Ziandra neben sie setzte.
    „Wir sind bald bereit, Kind. Hier, trink etwas!“
    Ziandra nahm dankend die Tasse entgegen und grinste spöttisch, als sie den tadelnden Blick Riannas an ihrer Kleidung hinabgleiten sah. Sie wusste, die Mutter liebte es, sie in einem Kleid und mit schöner Frisur zu sehen. Aber dies entsprach schon im normalen Leben nicht Ziandras Geschmack und auf ihrer Reise wäre es mehr als störend gewesen. Rianna dagegen hatte nicht auf ihre gewohnte Kleidung verzichtet. Ziandra konnte es sich nicht verkneifen etwas zu sticheln: „Brauchst du nachher wegen deinem Kleid etwas Hilfe beim Aufsteigen, Mutter? Ich helfe dir gerne!“
    „Lass deine Mutter in Ruhe, Kind. Sie weiß, was sie tut, genau wie du!“, ertönte die kräftige Stimme ihres Vater hinter ihnen. Noch bevor eine der beiden Frauen etwas erwidern konnte, erscholl ein Schrei auf dem Berg und knapp neben ihnen schlug der Körper einer der Wachen vom Taleingang nieder. In diesem Moment brach um sie herum die Hölle los! Ronan stieß Rianna in den Schutz des Felsens, während Iannis und Ziandra ihre Bögen in Position brachten. Unter dem Felsen konnten sie nicht viel von dem erkennen, was sich über ihnen abspielte, aber die große Anzahl der Pfeile, die auf das Tal niederprasselte zeigte ein deutliches Bild von der Menge der Feinde.
    Iannis suchte Seros, der wie vom Erdboden verschluckt schien. Er schrie zu seiner Frau hinüber, die ein paar Felsblöcke weiter in Deckung gegangen war und nun versuchte helfend einzugreifen, ohne ihren eigenen Standort preiszugeben.
    „Ziandra, lass es! Das hat keinen Sinn, wir müssen hier raus!“
    Ziandra

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