Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Prophezeiung

Die Prophezeiung

Titel: Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Nebl
Vom Netzwerk:
Prinzessin Asmida geführt. Die Prinzessin schien sich etwas erholt zu haben. Dennoch stand ihr der ausgestandene Schrecken noch in den Augen.
    „Unsere tief empfundene Dankbarkeit ist Euch und Eurer Begleiterin gewiss, mein Hauptmann. Ich wusste , ich kann auf Euch zählen!“, sprach König Heras mit der sanften dunklen Stimme, die Ziandra schon immer, wenn sie diese vernommen hatte, bewundert hatte.
Heras war kein Kämpfer, er war ein gelehrter, gütiger Mann, der seinem Volk stets Frieden und Wohlstand hatte verschaffen können. Keinen besseren König hätte ein Volk haben können. Zur Planung der Abwehr einer feindlichen Macht war er jedoch nicht geeignet. Die Wahl, Iannis und Travol damit zu betrauen, war weise. Der Übermacht der Erimalier, die wohl bald über sie herfallen würde, konnten jedoch auch diese beiden zu wenig entgegensetzen!
    Asmida trat auf Ziandra zu. „Wer seid Ihr, tapferes Mädchen, die Ihr meinen Schmerz und die Gefahr auf Euch nahmt, um mich zu retten?“ Ziandra senkte ergeben den Kopf. Diese Frau vor ihr war genauso von königlichem Blut, wie sie selbst. Aber gegenüber Asmida fühlte sich Ziandra unweiblich und linkisch. Die Prinzessin war nicht einmal so schön wie Ziandra. Aber sie strahlte Anmut und Zartheit aus: ein deutlicher Gegensatz zu Ziandras Temperament und Kampfgeist.
    „ Mein Name ist Ziandra, meine Prinzessin. Die Tochter Ronans und Riannas. Es war mir eine Ehre, Euch behilflich zu sein!“ Bei der Nennung ihrer Mutter merkte Heras auf und warf einen Blick auf Iannis. Dieser nickte ihm bestätigend zu und der König fragte leise: „Hat sie jemand erkannt, Hauptmann?“
    Iannis nickte bedauernd. „Ja, Razak hatte einen Weisen an seiner Seite, der sie trotz seiner Blindheit erkannt hat.“ „Das war Samil! Er sieht mit seinem inneren Auge so gut wie wir. Also haben sie jetzt zwei Gründe zu kommen: Mein Reich zu erobern und ihres zu retten! Rianna muss umgehend in Sicherheit gebracht werden, genauso wie ihre Tochter. Laut der Vorhersage sind die beiden unerlässlich für den endgültigen Sieg über Razak und seine Nachfahren“, befahl der König mit harter Stimme. Ziandra wagte dennoch Widerspruch. „Mein König, meine Eltern sind bereits in Sicherheit! Und Iannis und ich sind hier, um für Madredas zu kämpfen! Wir werden unser Volk nicht im Stich lassen!“
    Der König sah sie lange an, dann seufzte er schwer. „Mein Kind, Ihr glaubt nicht, wie gerne ich Euch hierbehielte! Aber Euer Schicksal ist wichtiger als meines oder als das Wohlbehalten unseres Volkes! Ihr müsst gehen! Ihr könnt sie nicht aufhalten, mit keiner List und keiner Kraft. Vermutlich nicht einmal mit Seros und seinem Drachen! Und deshalb müsst Ihr gehen. Ich gebe Euch eine Truppe mit, die Euch von hier fort zu Euren Eltern bringt!“
    „Mein Kön ig“, begann Iannis zögernd, „Ziandra ist nun meine Frau!“ Der König legte lächelnd den Kopf auf die Seite und meinte leise: „Ja, ich dachte mir schon, dass sie Euch etwas bedeutet, Iannis. Dann gebt Travol und mir eine gute Strategie und bringt Eure Frau in Sicherheit. Zwei Kämpfer mehr oder weniger werden das Schicksal nicht umstimmen. Aber Ihr beide könnt es wenden! Geht so bald wie möglich!“ Ziandra öffnete den Mund um erneut zu widersprechen, aber Iannis legte ihr besänftigend die Hand auf die Schulter.
    „Das ist mein letztes Wort, Prinzessin Ziandra! Folgt m einem Befehl und gebt auf Euch Acht!“, donnerte der König, dass seine eigene Tochter aufgrund der ungewohnt lauten Worte aus dem Mund ihres Vaters zusammenzuckte. Ziandra und Iannis verneigten sich und wünschten dem König und Asmida viel Glück. Ziandra wusste, dass Iannis die gleiche Traurigkeit und das Gefühl des Verrats empfand wie sie selbst. Aber wie der König gesagt hatte, es lag nicht in ihrer beiden Hände den Sieg zu erreichen! Bei einem kurzen Aufenthalt im Quartier der Truppen musste Iannis seinen entsetzten Waffenbrüdern seine bevorstehende Abreise mitteilen und fühlte sich dabei wiederum wie ein Verräter. Ziandra dagegen fiel die Rolle der Person zu, welche den Anführer zum Straucheln gebracht hatte. Sie fühlte sich kein bisschen besser als ihr Mann! Travol und Iannis besprachen die günstigsten Möglichkeiten der Verteidigung, dann packte der entlassene Anführer seine Sachen zusammen. Bevor sie den Raum verzagt verlassen konnten, trat der treue Magas auf sie zu und umarmte beide.
    „Ich wünsche Euch viel Glück, Ihr werdet es brauchen. Denn ich

Weitere Kostenlose Bücher