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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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an. »Genau das haben wir auch vor. Deshalb kehre ich nach Peru zurück. Ich vertrete zehn prominente Wissenschaftler, die verlangen, daß das Originalmanuskript der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Ich habe einen Brief an die entspre-chenden Köpfe in den zuständigen Departments der peruanischen Regierung geschrieben und sie von meiner Ankunft und davon, daß ich mit ihrer Unterstützung meiner Arbeit rechne, verständigt.«
    »Verstehe. Ich frage mich nur, wie sie reagieren werden.«
    »Vermutlich werden sie alles leugnen. Auf alle Fälle ist ein Anfang auf offizieller Ebene gemacht.«
    Tief in Gedanken wandte er sich ab, und ich starrte wieder aus dem Fenster. Während ich auf die Erde hinabblickte, dämmerte mir, daß unser Flugzeug das Resultat von vier Jahrhunderten technischen
    Fortschritts war. Wir hatten eine Menge darüber gelernt, wie wir die Bodenschätze unserer Erde zu unseren Gunsten einsetzen konnten. Wie viele Menschen, wie viele Generationen waren nötig gewesen, um das Zubehör und das technische Ver-ständnis zu schaffen, aufgrund dessen dieses Flugzeug hier existierte? Und wie viele Menschen hatten ihr gesamtes Leben mit der Konzentration auf einen winzigen Aspekt, einen Kleinstschritt in dieser Forschung verbracht, ohne je ihren Kopf von dieser Ersatzbeschäftigung zu erheben?
    Mit einem Mal schien der von Dobson und mir
    debattierte Zeitabschnitt in meinem Bewußtsein aufzugehen. Mit aller Deutlichkeit tauchte das Jahrtausend vor mir auf, ganz als sei es Teil meiner eigenen Biographie geworden. Vor tausend Jahren hatten wir in einer Welt gelebt, in der Gott und die menschliche Spiritualität klar umrissen waren. Diese Welt war uns verlorengegangen, oder besser gesagt, wir hatten entschieden, daß mehr hinter der Geschichte steckte. Dementsprechend hatten wir Expeditionen ausgesandt, die die Wahrheit entdecken und uns davon berichten sollten; und als das Warten auf ihre Kunde zu lange gedauert hatte, suchten wir nach Ersatzbeschäftigungen und richteten uns in der Welt ein. Wir beschlossen, es uns bequem zu machen. Und das war uns gelungen. Wir entdeckten die Schmelz-barkeit der Erze und daß sie in Form aller möglichen Gegenstände gegossen werden konnten. Wir fanden Energiequellen, zunächst Wasserdampf, dann Gas, Elektrizität und schließlich Kernkraft. Wir systema-tisierten die Landwirtschaft und erschufen die Mas-senproduktion, und mittlerweile herrschten wir über riesige, vor Gütern überquellende Warenhäuser und enorme Vertriebsnetze.
    Angetrieben wurde all dies durch den Ruf des Fortschrittes, dem Wunsch des einzelnen nach Sicherheit, während er auf das Eintreffen der Wahrheit wartete. Wir hatten beschlossen, für uns und unsere Kinder ein bequemeres und angenehmeres Leben zu schaffen; und in knapp vierhundert Jahren Ersatzbeschäftigung war es uns gelungen, eine Welt zu schaffen, in der alle nur erdenklichen
    Annehmlichkeiten und Erleichterungen des alltäglichen Lebens produziert werden konnten. Das Problem bestand nur darin, daß unser hochkonzentriertes und obsessives Bestreben, uns die Natur zum Untertan zu machen und unser Leben bequemer einzurichten, die natürlichen Systeme des Planeten vergiftet und an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hatte. Wir
    würden nicht so weitermachen können.
    Dobson hatte recht. Die Zweite Erkenntnis schien das Einsetzen eines neuen Bewußtseins unvermeid bar werden zu lassen. Wir befanden uns im Begriff, den Höhepunkt unserer kulturellen Bestimmung zu
    erreichen. Wir hatten vollendet, was kollektiv beschlossen worden war, und während dies geschah, hatten wir den Glauben an unsere Ersatzbefriedigungen verloren und waren in einer anderen Realität aufgewacht. Fast hatte ich es vor Augen, wie sich die Dynamik der Moderne zum Ende des Jahrtausends verlangsamte. Ein vierhundert Jahre alter Zwang war im Begriff, überwunden zu werden. Wir hatten die Grenzen der materiellen Sicherheit erreicht und schie -
    nen nun fest entschlossen, herauszufinden, weshalb wir danach gestrebt hatten.
    Die Gesichter der Passagiere in meiner nächsten Nähe waren ein zu deutlicher Beweis für die Existenz dieser Ersatzbefriedigung, doch gelang es mir ebenfalls, kurze Momente eines tieferen Bewußtseins auszumachen. Wie viele von ihnen, so fragte ich mich, war die Häufung der seltsamen Fügungen bereits aufgefallen?
    Das Flugzeug neigte sich nach vorn und setzte zur Landung an, während die Stewardeß unser baldiges Eintreffen in Lima ankündigte.
    Ich

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