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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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Pappe springend. Einen Augenblick lang meinte ich, Fußtritte hinter mir zu hören, ich traute mich jedoch nicht stehenzubleiben und mich umzuschauen. Die Gasse vor mir führte in eine andere Straße, die ebenfalls voller Menschen war
    - scheinbar unberührt von den jüngsten Vor fällen. Als ich auf die Straße trat, wagte ich, mit klopfendem Herzen zurückzuschauen. Niemand. Zügig begab ich mich auf den Bürgersteig zu meiner Rechten und versuchte mit der Menge zu verschmelzen. Weshalb war Dobson gerannt? fragte ich mich. Hatte man ihn ermordet?
    »Einen Augenblick«, sagte jemand mit beinahe flüsternder Stimme hinter mir. Ich begann wieder zu laufen, doch wurde ich diesmal am Arm ergriffen und festgehalten. »Bitte, warten Sie einen Augenblick«, sagte die Stimme wieder. »Ich habe beobachtet, was passiert ist. Ich versuche Ihnen zu helfen.«
    »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Wilson James«, sagte er. »Ich werde es Ihnen später erklären. Jetzt sollten wir erst einmal hier von der Straße verschwinden.«
    Etwas in seiner Stimme und seinem Verhalten be-ruhigte mich ein wenig, und ich beschloß, ihm zu folgen. Wir gingen die Straße hinauf und betraten dann ein Geschäft für Lederwaren. Er nickte dem Mann hinter dem Verkaufstresen zu und führte mich dann in ein muffiges Hinterzimmer. Er schloß die Tür und zog die Vorhänge zu.
    Mein Begleiter war ungefähr sechzig, wirkte aber weitaus jünger, nicht zuletzt durch das Funkeln in seinen wachen Augen. Seine Haut war von dunklem Braun, sein Haar schwarz. Er wirkte, als sei er peruanischer Abstammung, doch sein Englisch klang beinahe amerikanisch. Er trug ein hellblaues Hemd und Jeans.
    »Hier werden Sie für eine Weile sicher sein«, sagte er. »Weshalb hat man Sie verfolgt?«
    Ich antwortete nicht.
    »Sie haben von dem Manuskript gehört, nicht
    wahr?« fragte er.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich nehme an, Ihr Begleiter ist aus dem gleichen Grund hierher gekommen?«
    »Stimmt. Seine Name ist Dobson. Woher wissen Sie, daß wir zusammengehören?«
    »Mein Zimmer liegt genau über der Gasse. Als Sie verfolgt wurden, habe ich gerade aus dem Fenster geschaut.«
    »Ist Dobson erschossen worden?« fragte ich und merkte, daß ich Angst vor der Antwort hatte.
    »Ich weiß nicht«, sagte er. »Ich konnte es nicht sehen. Aber als ich sicher war, daß es Ihnen gelungen war zu entkommen, bin ich die Hintertreppe
    runtergerannt, um Ihnen den Weg abzuschneiden. Ich dachte, vielleicht könnte ich Ihnen helfen.«
    »Warum?«
    Einen kurzen Augenblick sah er mich an, als wüßte er nicht genau, was er auf diese Frage antworten solle.
    Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck, er bekam etwas Warmherziges. »Sie werden es vielleicht nicht verstehen, aber als Sie unter meinem Fenster vorbeirannten, mußte ich an einen alten Freund von mir denken. Er ist mittlerweile tot. Er starb, weil er der Ansicht war, die Menschheit solle von der Existenz dieses Manuskriptes erfahren. Als ich den Vorfall in der Gasse beobachtete, hielt ich es für meine Pflicht, Ihnen zu helfen.«
    Er hatte recht. Ich verstand wirklich nicht, wovon er sprach. Aber ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, daß es die absolute Wahrheit war. Ich wollte eben eine weitere Frage stellen, als er von neuem anhob.
    »Darüber können wir uns später unterhalten«, sagte er. »Wir sollten uns zunächst um einen etwas sichereren Platz kümmern.«
    »Warten Sie, Wilson«, sagte ich. »Alles, was ich will, ist, zurück in die Vereinigten Staaten zu flie gen.
    Wie stelle ich das am besten an?«
    »Nenn mich Wil«, sagte er. »Den Flughafen würde ich eher meiden, zumindest im Moment. Wenn man noch hinter dir her ist, wird man dort ganz sicher nach dir Ausschau halten. Ein paar Freunde von mir leben draußen vor der Stadt. Die werden dir Unterschlupf gewähren. Um aus dem Land zu kommen, gibt es mehrere andere Möglichkeiten. Wenn es soweit ist, werde ich sie dir zeigen.«
    Er öffnete die Tür des Hinterzimmers und sah sich im Geschäftsraum um, dann verließ er das Zimmer, trat auf die Straße hinaus und blickte sich um. Als er zurückkam, bedeutete er mir, ihm zu folgen. Wir gingen die Straße hinab zu einem blauen Jeep, auf den Wil gezeigt hatte. Als wir einstiegen, bemerkte ich, daß sich auf dem Rücksitz sorgfältig gepackt Lebensmittel, Zelte und Rucksäcke befanden, als habe er eine längere Reise geplant.
    Schweigend fuhren wir dahin. Ich lehnte mich im Beifahrersitz zurück und versuchte einen klaren

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