Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
Vom Netzwerk:
Ziel wurde immer mehr von einer Ersatzbeschäftigung verdrängt.
    Wir verloren uns völlig darin, eine Welt der Sicherheit um uns herum aufzubauen, eine wirtschaftliche Sicherheit, die unsere verlorene spirituelle Sicherheit ersetzen sollte. Die Frage danach, weshalb wir am Leben waren oder was für eine Bedeutung unsere Spiritualität hat, wurde langsam an den Rand gedrängt und schließlich vollkommen unterdrückt.«
    Er warf mir einen aufgeregten Blick zu und sagte dann: »Zu arbeiten, nur um sich eine bequemere Art des Überlebens leisten zu können, ist mittlerweile zu einer ausreichenden Daseinsberechtigung geworden.
    Mit schönster Folgerichtigkeit haben wir nach und nach die ursprüngliche Frage vergessen. Wir haben vergessen, daß wir immer noch nicht wissen, aus welchem Grund wir eigentlich überle ben.«
    Durch das Fenster sah ich tief unter mir eine große Stadt liegen. Unserer Flugroute nach zu urteilen, mußte es sich um Orlando, Florida, handeln. Wie gebannt starrte ich auf den geometrischen Verlauf der Straßen und Avenuen, die sorgfältig geplante und angeordnete Struktur des von Menschenhand
    Erschaffenen. Ich warf einen Blick auf Dobson. Seine Augen waren geschlossen, und er schien zu schlafen.
    Eine Stunde noch hatte er mir von der Zweiten Erkenntnis berichtet, dann war das Mittagessen serviert worden, und ich hatte ihm meinerseits von Charlene berichtet und ihm meine Gründe für die
    Reise nach Peru genannt. Danach hatte ich nur noch auf die Wolkenformationen schauen wollen und ließ das Gespräch auf mich einwirken.
    »Nun, was halten Sie von alledem?« fragte er unvermittelt und sah mich schläfrig an. »Haben Sie den Inhalt der Zweiten Erkenntnis begriffen?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher.«
    Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die anderen Passagiere des Flugzeuges. »Haben Sie jetzt einen klareren Blick auf die Welt der Menschen gewonnen?
    Ist Ihnen bewußt, daß beinahe jeder mit einer Ersatzbeschäftigung vorliebnimmt? Wie viele Leute kennen Sie, die völlig von ihrer Arbeit aufgefressen werden, die Kandidaten für Herzinfarkte sind oder unter Streßkrankheiten leiden und trotzdem die Bremse nicht finden können? Sie finden die Bremse nicht, weil sie ihre Routine als Ablenkung benutzen und das Leben auf seine praktischen Aspekte
    reduzieren. Das wiederum tun sie, um der Frage aus dem Weg zu gehen, weshalb sie überhaupt am Leben sind.
    Die Zweite Erkenntnis erweitert unser Bewußtsein von linear fortschreitender Zeit«, fügte er hinzu. »Sie lehrt uns, Kultur nicht nur von unserem zeitlichen Standpunkt aus zu betrachten, sondern als Teil des ganzen Jahrtausends zu begreifen. Sie verdeutlicht uns die wahre Natur unserer Ersatzbefriedigungen und erhebt uns damit über dieselben. Sie, mein Herr, haben gerade diese >Verlängerung< der Geschichte erlebt und leben nun in einem verlängerten Jetzt Sehen Sie sich die Welt der Menschen noch einmal an. Es sollte Ihnen keinerlei Schwierigkeiten bereiten, die dort herrschenden Zwänge und die intensive Ersatzbefriedigung durch wirtschaftlichen Fortschritt zu erkennen.«
    »Und was soll daran falsch sein?« protestierte ich.
    »Genau das ist es doch, was die westliche Zivilisation auszeichnet.«
    Er lachte laut auf. »Natürlich, Sie haben vollkommen recht. Niemand behauptet, daß daran etwas falsch ist. Um genau zu sein, in dem Manuskript steht, daß diese Ersatzbefriedigungen einen notwendigen Schritt in der Kette der menschlichen Evolu tion darstellen.
    Jetzt ist es an der Zeit, aufzuwachen und sich wieder unserer Ur-Frage zu stellen: Welche Kraft steht hinter dem Leben auf diesem Planeten? Weshalb sind wir wirklich hier?«
    Ich sah ihn lange an. »Gehen Sie davon aus, daß das restliche Manuskript uns eine Antwort auf diese Frage geben wird?« fragte ich dann.
    Dobson legte den Kopf auf die Seite. »Ich denke, es wird sich lohnen, einen Blick hineinzuwerfen. Ich hoffe nur, daß niemand Gelegenheit haben wird, den Rest der Schrift zu zerstören, bevor wir es herausfinden.«
    »Wie in aller Welt meint die peruanische Regie -
    rung, ein derartig wichtiges Manuskript unbemerkt zerstören zu können?« fragte ich.
    »Es würde nicht unbemerkt geschehen«, gab er zurück. »Die offizielle Darstellung geht so weit zu behaupten, daß ein derartiges Manuskript überhaupt nicht existiert.«
    »Man sollte annehmen, daß sich die Wissenschaft unterdessen auf einen mittelgroßen Aufstand vorbereitet.«
    Er blickte mich mit entschlossenem Gesichtsausdruck

Weitere Kostenlose Bücher