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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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gab Dobson den Namen meines Hotels und
    erkundigte mich nach seiner Adresse. Er schrieb sie mir auf und informierte mich darüber, daß wir nur wenige Meilen voneinander entfernt wohnten.
    »Was sind Ihre Pläne?« fragte ich.
    »Darüber habe ich mir auch schon Gedanken
    gemacht«, gab er zurück. »Vermutlich werde ich zunächst einmal die amerikanische Botschaft auf-suchen und dort pro forma mitteilen, weshalb ich hier bin.«
    »Gute Idee.«
    »Danach möchte ich mit so vielen peruanischen Wissenschaftlern wie möglich sprechen. Die Fakultät in Lima hat mich bereits davon informiert, daß sie keinerlei Kenntnis von der Existenz des Manuskriptes hat, aber es gibt andere Wissenschaftler, die an unterschiedlichen Ausgrabungsorten arbeiten und bereit sind, zu reden. Wie steht's mit Ihnen? Was sind Ihre Pläne?«
    »Ich habe keine«, erwiderte ich. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mich Ihnen anschließe?«
    »Nicht im mindesten. Genau das wollte ich Ihnen anbieten.«
    Nachdem das Flugzeug gelandet war und wir unser Gepäck geholt hatten, verabredeten wir uns für später in Dobsons Hotel. Ich trat vor das Flughafengebäude, und in der allmählich schwindenden Dämmerung rief ich ein Taxi. Die Luft war trocken, und es wehte ein starker Wind.
    Während der Wagen sich in den Verkehr ein fädelte, bemerkte ich, daß ein anderes Taxi direkt hinter uns ausscherte und dann ein Stück hinter uns zurückfiel.
    Trotz mehrerer Änderungen unserer Fahrtrichtung blieb es hinter uns, und es gelang mir, im Fond des Wagens einen einzelnen Fahrgast auszumachen. Mein Magen reagierte mit einem nervösen Schub. Ich bat den Fahrer, der glücklicherweise Englisch sprach, nicht direkt zum Hotel zu fahren, sondern eine Weile ziellos durch die Stadt zu kur ven, damit ich einen ersten Eindruck bekäme. Ohne Kommentar folgte er meiner Aufforderung. Der andere Wagen blieb hinter uns. Ich begann mich zu fragen, was hier eigentlich vorging.
    Als wir mein Hotel erreichten, bat ich den Fahrer, im Wagen sitzen zu bleiben, dann öffnete ich die Tür auf meiner Seite und tat, als ob ich den Fahrer bezahlte. Der Wagen, der uns gefolgt war, fuhr in einiger Entfernung ebenfalls an den Straßenrand, der Mann darin stieg aus und ging langsam in Richtung Hoteleingang.
    Ich sprang zurück in meinen Wagen und schloß die Tür, dann befahl ich dem Fahrer weiterzufahren. Als wir davonrasten, trat der Mann hinter uns auf die Straße und behielt uns im Auge, bis wir außer Sichtweite waren. Ich beobachtete das Gesicht meines Fahrers im Rückspiegel. Sein Gesichtsausdruck war angespannt, und er ließ mich kaum aus den Augen. »Tut mir leid«, sagte ich. »Ich habe mich entschlossen, das Hotel zu wechseln.« Ich kämpfte mit einem Lächeln und nannte ihm dann den Namen von Dobsons Hotel - obwohl ich am liebsten zurück zum Flughafen gefahren und in den nächsten Flieger in die Staaten gestiegen wäre.
    Einen halben Block vor unserem Ziel ließ ich den Fahrer anhalten. »Warten Sie hier«, sagte ich zu ihm.
    »Ich bin gleich zurück.«
    Die Straße war voller Menschen, meistens Einheimische. Aber hier und dort tauchten auch einige Amerikaner und Europäer im Stadtbild auf. Irgend etwas am Anblick der Touristen wiegte mich in Sicherheit. Als ich ungefähr fünfzig Meter vor dem Hotel angekommen war, blieb ich stehen. Irgend etwas stimmte nicht. Während ich noch dort stand und mich umschaute, zerrissen plötzlich Gewehrschüsse die Luft, und gleich darauf erklangen Schreie. Die Menschenmenge vor mir warf sich zu Boden und gab den Blick auf den Bürgersteig frei. Mit vor panischer Angst wilden Augen kam Dobson auf mich zuge-rannt. Er wurde von einigen Gestalten verfolgt. Eine von ihnen schoß mit dem Gewehr in die Luft und befahl Dobson stehenzubleiben.
    Während Dobson auf mich zukam, versuchte er klar zu sehen und erkannte mich schließlich. »Lauf!«
    schrie er. »Um Gottes willen, lauf!« Ich drehte mich um und rannte voller Angst in eine kleine Gasse. Ein ungefähr zwei Meter hoher Bretterzaun versperrte mir den Weg. Als ich ihn erreicht hatte, sprang ich so hoch ich konnte, erwischte den oberen Teil der Latten und warf mein rechtes Bein über den Zaun. Während ich mein linkes Bein nachzog und mich gerade auf die andere Seite fallen lassen wollte, warf
    ich noch einen Blick zurück in die kleine Gasse.
    Dobson rannte um sein Leben. Weitere Schüsse fielen. Er stolperte und fiel.
    Ich rannte blindlings weiter, über Haufen von Gerümpel und Stöße von

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