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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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Baumstämme, fasziniert vom Geflecht der knorrigen Zweige über meinem Kopf. Innerhalb weniger
    Minuten hörte ich Schritte auf dem Pfad, und in der Erwartung, Sarah zu sehen, blickte ich auf. Statt dessen kam dort ein etwa fünfundvierzigjähriger Mann, den ich noch nie gesehen hatte. Er verließ den Pfad, und ohne mich wahrzunehmen, schritt er auf mich zu.
    Als er kaum mehr drei Meter entfernt war, erschrak er, und ich zuckte ebenfalls zusammen.
    »Oh, hallo«, sagte er in starkem Brooklyn-Akzent.
    Er trug Jeans und Wanderstiefel und wirkte ausgesprochen fit und athletisch. Sein Haar war gelockt und bereits schütter.
    Ich nickte ihm zu.
    »Tut mir leid, Sie so erschreckt zu haben«, sagte er.
    »Keine Ursache.«
    Er stellte sich als Phil Stone vor, und ich erzählte ihm, wer ich war und daß ich auf eine Bekannte wartete.
    »Sie sind sicher zu Forschungszwecken hier«, sagte ich.
    »Nein, eigentlich weniger«, gab er zurück. »Ich arbeite im Auftrag der Universität von Südkalifornien.
    In der angrenzenden Provinz stellen wir Forschungen über das Verschwinden des Regenwaldes an, doch sobald sich auch nur die kleinste Chance bietet, steige ich in den Wagen und erhole mich hier. Ich liebe diesen außergewöhnlichen Wald hier. Er ist so ganz anders.«
    Er sah sich um. »Ist Ihnen bekannt, daß einige der Bäume um uns herum beinahe fünfhundert Jahre alt sind? Es handelt sich um einen wirklich ursprünglichen Wald, eine äußerst seltene Angelegenheit.
    Jedes Element befindet sich in perfekter Harmonie mit seiner Umgebung: Die größeren Bäume filtern das Sonnenlicht und erlauben damit einer Unzahl
    tropischer Pflanzen unter ihnen zu gedeihen. Das Pflanzenleben im Regenwald ist ebenfalls sehr alt, doch ist er vollkommen anders strukturiert, im wesentlichen ist er ein Dschungel. Hier sieht es eher aus wie in einem der alten Wälder in den gemäßigten Klimazonen der Vereinigten Staaten.«
    »Dort habe ich nie etwas Derartiges gesehen«, sagte ich.
    »Ja, ich weiß«, erwiderte er. »Es sind kaum noch welche vorhanden. Die meisten wurden von der Regierung zur Abholzung freigegeben, als ob ein Wald nur aus einem Haufen Bretter bestünde. Eine ver-fluchte Schande, einen Ort wie diesen zu vernichten.
    Sehen Sie nur die Energie!«
    »Sie sind imstande, hier die Energie zu sehen?«
    Er sah mich etwas genauer an, als sei er sic h nicht sicher, wie weit er mit seinen Ausführungen gehen sollte.
    »Ja, das kann ich«, meinte er schließlich.
    »Nun, ich konnte es bisher noch nicht«, sagte ich.
    »Ich habe es gestern zum ersten Mal versucht, als man mit den Pflanzen im Garten meditierte.«
    »Oh, am Anfang konnte ich auch keine so großen Felder sehen. Ich mußte bei meinen Fingern anfangen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Kommen Sie, gehen wir dort hinüber«, sagte er und zeigte auf einen Teil des Waldes, in dem die Bäume nicht ganz so verwachsen waren und der blaue Himmel zwischen den Kronen hindurchschimmerte.
    »Ich zeige es Ihnen.«
    Dort angekommen, sagte er: »Lehnen Sie sich
    zurück, und führen Sie die Spitzen Ihrer Zeigefinger zusammen. Behalten Sie den blauen Himmel im Hintergrund. Jetzt entfernen Sie die Fingerspitzen voneinander, ungefähr einen Zentimeter, und schauen direkt auf den Abstand zwischen den Fingern. Was sehen Sie dort?«
    »Ein Staubkorn auf meiner Netzhaut.«
    »Vergessen Sie das«, sagte er. »Bewegen Sie die Finger aufeinander zu und wieder weg, und fixieren Sie dabei den Brennpunkt Ihrer Augen.«
    Während er sprach, bewegte ich meine Finger, unsicher darüber, was er mit dem Brennpunkt meiner Augen meinte. Schließlich starrte ich ungefähr auf den Abstand zwischen den beiden Fingern. Beide Spitzen waren jetzt leicht verschwommen, und plötzlich sah ich etwas wie dünne Rauchschwaden, die die beiden Fingerspitzen zu verbinden schienen.
    »Gütiger Himmel«, sagte ich und beschrieb ihm, was ich sah.
    »Das ist es! Das ist es!« sagte er. »Jetzt experimen-tieren Sie ein wenig damit.«
    Ich brachte alle vier Fingerspitzen zusammen, dann meine Handflächen und schließlich meine Unterarme.
    In jedem Fall war ich in der Lage, deutliche Energiestränge zu erkennen, die zwischen meinen Körperteilen verliefen. Ich ließ die Arme sinken und sah Phil an.
    »Oh, wollen Sie meine sehen?« fragte er. Er stand auf, trat ein paar Schritte zurück und brachte seinen Kopf und Oberkörper so in Stellung, daß sich seine Statur klar vom Himmel hinter ihm absetzte. Einige Minuten versuchte ich etwas zu

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