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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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Reneau?« fragte er.
    »Er liest die Übersetzung, die Sarah mir gegeben hat«, sagte ich.
    Wil setzte sich zu mir auf einen abgehobelten Baumstamm, den jemand in die Nähe des Feuerplatzes gerollt hatte. Die Dunkelheit hatte schließlich das letzte Licht verdrängt, und abgesehen von den Umrissen des Zeltes zu unserer Linken, den schwachen Lichtern der Tankstelle und einem gedämpften Glü-
    hen aus Reneaus Zelt war nichts mehr zu sehen. Im Unterholz wurde es plötzlich lebendig, und es dran-gen Geräusche zu mir vor, die ich noch nie gehört hatte.
    Nach ungefähr dreißig Minuten kam Reneau mit der Taschenlampe in der Hand aus seinem Zelt. Er gesellte sich zu uns und setzte sich links neben mich.
    Wil gähnte vor Müdigkeit.
    »Diese Erkenntnis hier ist wirklich außerordentlich«, sagte er. »Hat schon jemand diese Energie felder zu Gesicht bekommen?«
    Zusammenfassend berichtete ich ihm von meinen Erlebnissen, bis hin zu dem Punkt, an dem es mir gelungen war, die Felder mit eigenen Augen wahrzunehmen.
    Eine Minute lang saß er schweigend da. »Man stellt dort allen Ernstes Experimente an, in denen
    menschliche Energie auf Pflanzen projiziert wird?
    Und das Wachstum der Pflanzen wird davon positiv beeinflußt?«
    »Ebenso der Nährstoffgehalt der Pflanzen«, sagte ich.
    »Doch der wichtigste Punkt ist ein ganz anderer«, sagte er, fast wie zu sich selbst. »Das gesamte Universum besteht aus dieser Energie, und möglicherweise sind wir in der Lage, nicht nur Pflanzen, sondern auch andere Dinge zu erreichen, wenn wir lernen, mit unserer eigenen Energie umzugehen und sie richtig einzusetzen.« Eine Minute lang schwieg er wieder. »Ich frage mich, inwieweit wir in der Lage sein werden, andere Menschen mit unserer Energie zu berühren.«
    Wil sah mich an und lächelte.
    »Ich war Zeuge eines Streits zwischen zwei Leuten, und ihre jeweiligen Energien verhielten sich mehr als merkwürdig«, sagte ich.
    Reneau schob seine Brille wieder auf die Nase.
    »Können Sie das genauer beschreiben?«
    An dieser Stelle erhob Wil sich. »Ich glaube, für mich wird es Zeit, schlafen zu gehen«, sagte er. »Es war ein langer Tag.«
    Wir wünschten ihm gute Nacht, und Wil ver-
    schwand in seinem Zelt. Danach beschrieb ich, so gut ich konnte, was Sarah und der andere Wissenschaftler zueinander gesagt hatten, und berichtete ausführlich über das Verhalten der Energiefelder.
    »Warten Sie mal einen Augenblick«, sagte Reneau aufgeregt. »Sie wollen gesehen haben, wie diese Energiefelder einander anzogen und versuchten, sich gegenseitig zu vereinnahmen?«
    »Genau«, sagte ich.
    Einige Sekunden lang dachte er nach. »Das muß gründlich analysiert werden: Zwei Menschen, die sich darüber streiten, wer den korrekten Eindruck einer Situation wiedergibt, wer recht hat - jeder versucht den anderen auf seinem Feld zu schlagen, ja sie gehen sogar so weit, sich die Kompetenz abzusprechen und sich zu beschimpfen...«
    Plötzlich sah er auf. »Ja, das ergibt einen Sinn!«
    »Was meinen Sie damit?« fragte ich.
    »Wenn wir in der Lage sind, die Bewegungen der Energie systematisch zu beobachten, können wir vielleicht analysieren, was Menschen davon haben, wenn sie in Konkurrenz zueinander treten, miteinander streiten und einander weh tun. Sobald wir Kontrolle über einen anderen Menschen ausüben, eignen wir uns dessen Energie an. Wir tanken uns auf Kosten des anderen auf und werden dadurch
    motiviert. Ich muß unbedingt lernen, diese Energie -
    felder zu sehen. Wo steht diese Viciente-Herberge?
    Wie finde ich dorthin?«
    Ich gab ihm eine allgemeine Wegbeschreibung, verwies ihn wegen genauerer Angaben jedoch an Wil.
    »Ja, ich werde ihn morgen fragen«, sagte er entschlossen. »Jetzt sollte ich schlafen gehen. Morgen früh will ich so bald wie möglich los.«
    Er sagte gute Nacht, verschwand in seinem Zelt und überließ mich dem Knistern des Feuers und den Geräuschen der Nacht.
    Als ich erwachte, war Wil schon auf den Beinen. Der Geruch von warmer Buchweizengrütze hing in der Luft, und ich schlüpfte aus meinem Schlafsack und blickte durch die Klappe nach draußen. Wil hielt eine Pfanne über das Feuer. Reneau war nirgendwo zu sehen, sein Zelt war abgebaut.
    »Wo steckt Reneau?« fragte ich, kletterte ebenfalls aus dem Zelt und ging hinüber zum Feuer.
    »Er hat bereits gepackt«, sagte Wil. »Er ist oben an der Straße und arbeitet an seinem Wagen, damit er fahren kann, sobald seine Ersatzteile eintreffen.«
    Wil überreichte mir eine Schale

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