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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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Füße. Auf das Deckblatt der zuoberst liegenden Erkenntnis warf er die Schlüssel zu Pater Carls Geländewagen.
    »Handelt es sich hierbei um deine Kopien?« fragte er.
    Ich blickte ihn an, ohne zu antworten.
    »Diese Schlüssel sind in deinem Besitz gefunden worden«, sagte er. »Die Kopien waren in dem dazu-gehörigen Wagen. Ich frage noch einmal, gehören diese Ordner dir?«
    »Ich werde nichts sagen, bevor ich nicht mit einem Anwalt gesprochen habe«, stammelte ich. Die Bemerkung veranlaßte den Offizier zu einem sarkasti-schen Lächeln. Er sagte etwas Unverständliches zu den anderen Offizieren und entfernte sich dann. Die Soldaten dirigierten mich zu einem der Jeeps, und ich mußte auf dem Vordersitz neben dem Fahrer Platz nehmen. Zwei weitere Soldaten saßen mit
    schußbereiten Waffen auf dem Rücksitz. Hinter uns bestiegen weitere Soldaten einen zweiten Lastwagen.
    Nach kurzer Wartezeit setzten sich beide Vehikel durch das Tal nach Norden in Bewegung.
    Beunruhigende Gedanken machten sich in meinem Kopf breit. Wohin brachte man mich? Weshalb hatte ich es so weit kommen lassen? Soviel war die Anleitung durch die Priester also wert gewesen; keinen halben Tag hatte die Energie vorgehalten. Früher am Tag, an der Kreuzung, war ich mir so sicher gewesen, daß ich die richtige Straße gewählt hatte Diese Strecke war die attraktivere der beiden; dessen war ich mir immer noch sicher. Wo also hatte ich einen Fehler gemacht?
    Ich atmete tief durch und versuchte mich zu entspannen, dabei fragte ich mich, was wohl als nächstes passieren würde. Ich hatte vor, mich unwissend zu stellen und mich als verwirrten, harmlosen Touristen auszugeben, der sich mit den falschen Leuten eingelassen hatte und jetzt nur noch nach Hause wollte.
    Ich legte die Hände in meinen Schoß und bemerkte, daß sie leicht zitterten. Einer der Soldaten bot mir von hinten Wasser aus einer Feldflasche an, und ich nahm an, obwohl ich mich außerstande sah zu trinken. Der Soldat war jung, und als ich ihm die Fla sche zurückgab, lächelte er mich ohne ein Zeichen der Bösartigkeit an. Das Bild von Phils panischem Gesichtsausdruck schoß mir durch den Kopf. Was hatte man mit ihm vor?
    Dann dachte ich, daß die Begegnung mit Phil
    vielleicht eine der Fügungen gewesen war. Was hatte sie zu bedeuten? Was wäre der Inhalt des Gespräches gewesen, hätte man uns nicht unterbrochen? Bisher hatte ich die Wichtigkeit des Manuskriptes betont, während er von den auf mich lauernden Gefahren sprach und mich drängte, das Land zu verlassen, bevor ich gefangengenommen würde. Un-glücklicherweise hatte seine Warnung mich zu spät erreicht.
    So fuhren wir mehrere Stunden dahin, ohne ein Wort zu wechseln. Die Gegend wurde zunehmend flacher, und die Luft erwärmte sich. Irgendwann hatte der junge Soldat mir eine geöffnete Dose mit Feldnahrung gereicht, Rind mit Kartoffeln; doch brachte ich keinen Bissen herunter. Nachdem die Sonne untergegangen war, legte sich in kürzester Zeit Dunkelheit über das Land.
    Meine Gedanken waren förmlich versiegt. Ich
    starrte in die Lichtkegel auf der Straße und schaukelte durch die Nacht, bis ich in einen unruhigen Schlaf fiel und träumte, daß ich mich auf der Flucht befand.
    Verzweifelt suchte ich zwischen Hunderten von riesigen Feuern Schutz vor einem unbekannten Feind, in der Gewißheit, daß ich irgendwo einen geheimen Schlüssel finden würde, der mir den Weg zu
    Erkenntnis und Sicherheit öffnete. Schließlich entdeckte ich den Schlüssel inmitten eines der riesigen Feuer. Ich hechtete hinein, um ihn zu bergen!
    Mit einem unsanften Ruck wurde ich aus dem
    Schlaf gerissen. Ich schwitzte stark. Die Soldaten sahen mich mit nervösen Blicken an. Ich schüttelte den Traum ab und lehnte mich gegen die Wagentür.
    Eine lange Zeit blickte ich aus dem Seitenfenster auf die dunklen Umrisse der Landschaft und kämpfte gegen die Panik an. Allein und unter Bewachung fuhr ich in die Dunkelheit, kein Mensch kümmerte sich um meine Alpträume.
    Gegen Mitternacht fuhren wir vor einem riesigen, spärlich erleuchteten zweistöckigen Gebäude aus rohem Stein vor. Wir gingen am Haupteingang vor bei und betraten das Gebäude auf einem schmalen Weg durch den Seiteneingang. Treppenstufen führ ten uns in eine enge Eingangshalle. Die Wände im Inneren waren ebenfalls aus Stein, und die Decke bestand aus riesigen Holzbohlen und unbehandelten rohen
    Planken. Von der Decke hingen nackte Glühbirnen und beleuchteten unseren Weg. Wir durchquerten eine

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