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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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weitere Tür und kamen schließlich an einem
    Zellentrakt heraus. Einer der Soldaten, der vorher verschwunden war, kehrte jetzt zurück, off-nete eine der Zellentüren und bedeutete mir mit einer Bewegung hineinzugehen.
    In der Zelle befanden sich drei Pritschen, ein Holz-tisch und eine Vase mit Blumen, und die Zelle machte einen ungewöhnlich sauberen Eindruck. Als ich eintrat, blickte mich ein junger Peruaner, nicht älter als siebzehn oder achtzehn, eingeschüchtert an. Er stand hinter der Tür. Der Soldat verschloß die Tür hinter mir und entfernte sich. Ich setzte mich auf eine der Pritschen, während der junge Mann eine Öllampe aufdrehte. Im Schein der Lampe erkannte ich, daß er indianischer Abstammung war.
    »Sprichst du Englisch?« fragte ich.
    »Ein wenig«, sagte er.
    »Wo kommst du her?«
    »Aus der Nähe von Pullcupa.«
    »Ist das hier ein Gefängnis?«
    »Nein, hier werden alle zum Verhör wegen des Manuskriptes hergebracht.«
    »Wie lange bist du schon hier?« fragte ich.
    Er sah mich mit schüchternen braunen Augen von unten herauf an. »Zwei Monate.«
    »Was haben sie mit dir gemacht?«
    »Sie haben versucht, mir den Glauben an das Manuskript auszutreiben und mich dazu zu bringen, die zu verraten, die Kopien davon besitzen.«
    »Wie das?«
    »Durch Reden.«
    »Nur durch Reden, keine Drohungen?«
    »Nur Reden«, wiederholte er.
    »Haben sie gesagt, wann sie dich gehen lassen werden?«
    »Nein.«
    Ich schwieg, und er blickte mich fragend an. »Bist du auch mit Kopien des Manuskriptes erwischt worden?« fragte er.
    »Ja. Und du ?«
    »Auch. Ich lebe hier in der Nähe in einem Waisen-haus. Unser Schulleiter hat die Botschaft des Manuskriptes gelehrt. Er hat mir erlaubt, die Kinder zu unterrichten. Er konnte fliehen, aber ich wurde gefangen.«
    »Wie viele der Erkenntnisse hast du gelesen?«
    fragte ich.
    »Alle, die gefunden wurden«, sagte er. »Und du?«
    »Alle, außer der Siebten und der Achten Erkenntnis.
    Die Siebte hatte ich schon in den Händen, doch die Soldaten tauchten auf, bevor ich Zeit hatte, sie zu lesen.«
    Der junge Mann gähnte. »Laß uns jetzt schlafen.«
    »Ja«, sagte ich abwesend. »Sicher.«
    Ich lag auf meiner Pritsche und schloß die Augen, während meine Gedanken sich überschlugen. Was sollte ich als nächstes tun? Wieso hatte ich mich fangen lassen? Würde es mir möglich sein, zu fliehen?
    Ich heckte einige Szenarien und Strategien aus, bevor es mir endlich gelang, einzuschlafen.
    Wieder wurde ich von lebhaften Träumen heim-
    gesucht. Wieder suchte ich nach dem Schlüssel, doch diesmal hatte ich mich in einem tiefen Wald verirrt.
    Lange Zeit streifte ich ziellos herum und wünschte mir irgendeinen Anhaltspunkt, irgendeine Führung.
    Nach einer Weile brach ein gigantischer GewitterSturm herein und überschwemmte die gesamte
    Landschaft. In der Wasserflut wurde ich zuerst durch eine tiefe Schlucht und dann in einen Fluß gespült, in dem ich zu ertrinken drohte. Mit aller Macht kämpfte ich tagelang gegen den Strom an, bis es mir
    schließlich gelang, mich aus dem reißenden Gewässer zu retten, indem ich mich an das felsige Ufer klammerte. Ich krabbelte die Felsen empor und an den nackten Klippen entlang, höher und höher in
    immer gefährlicher wirkendes Gelände. Obgleich ich zur Bewältigung der Klippen meine gesamte Konzentration und Willenskraft zusammengenommen hatte, fand ich mich schließlich an einem ausweglosen Stück nackten Felsens wieder, unfähig, mich auch nur noch einen Zentimeter vorwärtszubewegen. Ich warf einen Blick auf das Gelände unter mir Mit Schrecken bemerkte ich, daß der Fluß aus dem Wald herausfloß zu einem wunderschönen Strand und einer Wiese. Auf der blumenbewachsenen Wiese lag der Schlüssel.
    Dann rutschte ich aus und fiel schreiend tiefer und tiefer, bis ich auf die Wasseroberflä che aufschlug und unterging.
    Entsetzt fuhr ich hoch und schnappte nach Luft.
    Der junge Indianer, der offenbar bereits erwacht war, kam zu mir.
    »Was ist los?« fragte er.
    Ich kam zu Sinnen und blickte mich in der Zelle um. Erst jetzt bemerkte ich, daß der Raum ein Fenster hatte und es draußen bereits hell wurde.
    »Nur ein Alptraum«, sagte ich.
    Er lächelte mich an, als gefalle ihm, was ich sagte.
    »Alpträume haben die wichtigsten Botschaften«, bemerkte er.
    »Botschaften?« fragte ich, stand auf und zog mein Hemd an.
    Es war ihm anscheinend peinlich, sich erklären zu müssen. »Die Siebte Erkenntnis handelt von den Träumen«, sagte er.
    »Was

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