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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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Sanchez sich mir unvermittelt zuwandte.
    »Meine Intuition rät mir, dir noch etwas mitzuteilen.
    Später wirst du es besser verstehen lernen: Laß dich durch deine Wahrnehmung des Schönen und Schil-lernden leiten. Menschen und Orte, die Antworten für dich bereithalten, werden dir leuchtender und attraktiver erscheinen.«
    Ich nickte und kletterte in den Wagen von Pater Carl, dann folgte ich ihnen mehrere Meilen die hol-perige Straße hinunter, bis wir an eine Weggabelung kamen. Sanchez winkte aus dem Rückfenster, als er und Pater Carl den Weg nach Osten einschlugen Einen Augenblick lang sah ich ihnen nach, dann schlug ich den Weg nach Norden, in Richtung des Amazonasbeckens, ein.
    Ungeduld flammte in mir auf. Nachdem ich drei Stunden lang gut vorangekommen war, saß ich nun an einer Kreuzung fest, unfähig, mich zwischen zwei Routen zu entscheiden.
    Die eine lag zu meiner Linken. Der Karte nach zu urteilen, führte sie ungefähr hundert Meilen an den Bergen entlang und beschrieb dann einen scharfen Knick nach Osten, Richtung Iquitos. Die Strecke zu meiner Rechten dagegen führte direkt nach Osten und verlief durch den Dschungel, um dann ebenfalls an meinem Bestimmungsort zu enden.
    Ich konzentrierte mich auf die Szenerie. Der Weg durch den Dschungel führte durch eine Gruppe riesiger Bäume. Einige monumentale Felsvorsprünge ragten zwischen ihnen aus der Erde. Die meisten schienen von großen tropischen Büschen umgeben.
    Die Strecke durch die Berge dagegen kam mir relativ unbewachsen vor. In dieser Richtung stand nur ein einziger Baum, der Rest der Landschaft war felsig und hatte wenig Flora zu bieten.
    Wieder sah ich nach rechts, bemüht, einen Zustand der Liebe herbeizuführen. Die Bäume und Büsche leuchteten in tiefem Grün. Ich wandte meinen Blick nach links und versuchte denselben Vorgang wirken zu lassen. Augenblicklich bemerkte ich
    ein blühendes Fleckchen am Wegesrand. Die Halme waren fahl und fleckig, doch zusammen mit den weißen Blüten ergab sich ein einmaliges Muster. Ich fragte mich, weshalb ich die Blüten nicht schon vorher wahrgenommen hatte. Sie schienen jetzt beinahe zu glühen. Ich erweiterte meinen Blickwinkel, um die gesamte Szenerie in dieser Richtung erfassen zu können. Die kleinen Felsen und die braunen Schotterflecken schienen jetzt außerordentlich farbenprächtig und klar. Ein Hauch von Bernsteinfarbe, von Violett und sogar dunklem Rot lag über der gesamten Landschaft.
    Ich blickte wieder auf die Bäume und Büsche zu meiner Rechten. Obwohl sie ohne Zweifel schön waren, verblichen sie im Vergleich zu der Landschaft links von mir. Doch wie konnte das sein? Ursprünglich war mir die Straße zu meiner Rechten viel attraktiver erschienen. Ein weiterer Blick nach links, und meine Intuition verstärkte sich. Wieder verblüffte mich die Vielfalt der Formen und Farben.
    Das gab den Ausschlag. Ich startete den Wagen und fuhr, voll und ganz von der Richtigkeit meiner Entscheidung überzeugt, nach links. Die Straße erwies sich als unwegsam, voller Steine und Wurzelwerk, und während ich voranholperte, fühlte ich, wie mein Körper immer leichter zu werden schien. Mein Gewicht lagerte auf den Hinterbacken, mein Rücken und mein Nacken bildeten eine gerade Linie. Meine Arme hielten das Lenkrad, ohne sich darauf zu stützen.
    Zwei Stunden fuhr ich so ohne Zwischenfälle, knabberte an dem Essen, das Pater Carl mir in einen Korb gestellt hatte, und begegnete keiner Menschen-seele. Die Straße schlängelte sich einen kleinen Hügel nach dem anderen hinauf und auf der anderen Seite wieder hinab. Oben, auf einem der Ausläufer des Gebirges angekommen, bemerkte ich zwei Wagen älteren Baujahres, die zu meiner Rechten geparkt hatten. Zwischen einigen Bäumen hatte man sie, weit entfernt von der eigentlichen Straße, ab-gestellt. Da ich keine Menschen sah, nahm ich an daß es sich um Schrottautos handeln mußte. Vor mir beschrieb die Straße einen scharfen Bogen nach links und schlängelte sich dann in ein weites Tal. Von meinem Beobachtungsposten aus war ich in der Lage, mehrere Meilen weit zu sehen.
    Ich bremste scharf. Auf halbem Weg durch das Tal standen drei oder vier Militärfahrzeuge, die sich auf beiden Seiten der Straße verteilt hatten. Zwischen den Lastwagen hielt sich eine kleine Gruppe Soldaten auf.
    Ein Schauer lief mir über den Rücken. Es handelte sich um eine Straßensperre. Ich ließ den Wagen ein Stück rückwärts rollen und parkte runter zwei großen Felsen, dann stieg ich aus

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