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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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Treppenhaus und stiegen eine Flucht von Treppen hinauf, um schließlich in einen kleinen Speisesaal zu gelangen. Vier oder fünf Soldaten standen in den Ecken des Raumes, während einige Zivilisten, zwei Männer und eine Frau, in einer Reihe anstanden und auf Essen warteten.
    Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen! Die Frau war Marjorie. Sie erkannte mich im gleichen Moment und schlug die Hand vor den Mund, die Augen vor Überraschung weit geöffnet. Ich warf einen Blick auf den Soldaten hinter mir. Er ging gerade zu den anderen Militärs in der Ecke, lächelte nonchalant und sagte etwas auf spanisch zu ihnen. Ich folgte Pablo durch den Raum und stellte mich an das Ende der Schlange.
    Marjorie erhielt ihr Essen. Die beiden anderen Männer nahmen ihre Tabletts mit zu den Tischen und unterhielten sich dabei. Mehrere Male sah Marjorie zu mir herüber, und unsere Blicke trafen sich. Es fiel uns schwer, nichts zu sagen. Nach unserem zweiten Blickkontakt merkte Pablo, daß wir uns kannten, und blickte mich fragend an. Marjorie brachte ihr Essen an einen der Tische, und nachdem wir unseres erhalten hatten, setzten wir uns zu ihr. Die Soldaten redeten unterdessen weiter miteinander und schienen sich um uns nicht weiter zu kümmern.
    »Gott, bin ich froh, dich zu sehen«, sagte sie. »Wie kommst du hierher?«
    »Ich habe mich kurze Zeit bei einigen Priestern versteckt«, erwiderte ich. »Dann bin ich los, um Wil zu finden, und gestern schließlich verhaftet worden.
    Wie lange bist du schon hier?«
    »Seitdem sie mich auf dem Bergkamm erwischt
    haben«, sagte sie.
    Ich bemerkte, daß Pablo uns aufmerksam anblickte, und stellte Marjorie vor.
    »Ich habe mir schon gedacht, daß Sie Marjorie sind«, sagte er.
    Sie unterhielten sic h kurz, dann fragte ich Marjorie, was sich sonst noch ereignet hatte.
    »Nicht viel«, sagte sie. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, weshalb ich überhaupt inhaftiert bin. Jeden Tag werde ich einem der Priester oder einem der Offiziere vorgeführt und von ihnen befragt. Sie wollen wissen, zu wem ich Kontakt in Viciente hatte und ob ich weiß, wo sich noch weitere Kopien befinden. Das wiederholt sich jetzt seit Tagen!«
    Marjorie lächelte und wirkte dabei sehr verletzlich, wieder spürte ich eine starke Anziehung. Aus ihren Augenwinkeln nahm sie mich gründlich unter die Lupe. Beide lachten wir leise. In der darauffolgenden Stille wandten wir uns dem Essen zu. Dann öffnete sich die Tür, und ein Priester in Kirchen-gewand betrat den Raum. Er wurde von einem
    hohen Offizier begleitet.
    »Das ist der Oberpriester«, sagte Pablo.
    Der Offizier sagte etwas zu den Soldaten, die Haltung eingenommen hatten, dann durchschritt er mit dem Priester den Raum in Richtung Essenausgabe.
    Der Priester sah mir direkt in die Augen, und für eine lange Sekunde hielt ich seinem Blick stand, dann unterbrach ich den Kontakt und nahm einen neuen Bissen Essen von meinem Teller. Ich wollte keine unnötige Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Die beiden Männer gingen weiter und verließen uns durch die Küche.
    »War das einer von den Priestern, mit denen du gesprochen hast?« fragte ich Marjorie.
    »Nein«, sagte Marjorie. »Den habe ich noch nie gesehen.«
    »Ich kenne ihn«, sagte Pablo. »Er ist erst gestern angekommen. Sein Name ist Kardina l Sebastian.«
    Ich setzte mich aufrecht. »Das war Kardinal Sebastian?«
    »Klingt, als hättest du schon von ihm gehört«, sagte Marjorie.
    »Habe ich auch«, erwiderte ich. »Er ist der Draht-zieher der kirchlichen Opposition gegen das Manu skript. Ich dachte allerdings, daß er in der Mission bei Pater Sanchez sei.«
    »Wer ist Pater Sanchez?« fragte Marjorie.
    Ich wollte es ihr gerade erzählen, als der Soldat der uns hergeführt hatte, zu unserem Tisch kam und Pablo und mir bedeutete, ihm zu folgen.
    »Zeit für die Leibesübungen«, sagte Pablo.
    Marjorie und ich sahen einander an. Ich konnte in ihren Augen sehen, wie nervös sie war.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte ich, »beim
    nächsten Essen reden wir weiter. Es wird alles gut werden.«
    Im Weggehen fragte ich mich, ob mein Optimis mus sehr realistisch war. Die Leute hier konnten jeden von uns jederzeit und ohne viel Aufhebens spurlos verschwinden lassen. Der Soldat brachte uns in einen kurzen Flur, der zu einer Außentreppe führte. Wir stiegen die Stufen hinab und standen schließlich in einem kleinen Hof, der von einer hohen Felsmauer umgeben wurde. Der Soldat blieb am Eingang stehen.
    Pablo bedeutete mir mit einer

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