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Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (German Edition)

Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (German Edition)

Titel: Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Black
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wirklich schlecht geschlafen.
    »Und du willst da mitmachen?«, fragte er schließlich und sah Alice an. Jedes einzelne Detail des Plans würde ihrer Großmutter völlig gegen den Strich gehen, der Geist, die Busfahrt und ganz sicher die Tatsache, dass Alice um zwei Uhr morgens mit einem Jungen unterwegs war – selbst wenn das nur er war.
    Alice zuckte die Achseln.
    Zachs Eltern würden es auch nicht gutheißen, wenn er führe, aber das sprach dann schon wieder für den Plan. Und wenn er dann beschließen würde, nie wieder zu kommen, hätte er wenigstens solange Gesellschaft, bis er sich überlegt hatte, wie es weitergehen sollte. In den Geschichten wurden Waisenjungen Schweinehüter oder Zauberlehrlinge, doch Zach wusste nicht, ob es in der wirklichen Welt entsprechende berufliche Möglichkeiten gab.
    »Du hast immer noch nicht in den Beutel geguckt«, sagte Alice und zeigte auf den Jutesack in seiner Hand. »Das ist ganz schön schräg.«
    Beklommen löste Zach die Schnüre, um hineinzusehen. Poppy reichte Alice die Taschenlampe; sie hielt sie hoch und richtete sie auf ihn.
    Einen Augenblick lang wusste Zach nicht, was er vor Augen hatte. Der Inhalt des Beutels sah wie dunkler Sand mit Muschelstückchen darin aus. Dann begriff er, dass es graue Asche war, und das, was er für Muscheln gehalten hatte, waren spitze, bleiche Knochensplitter.
    Es waren die Überreste eines Geistes. Eines Mädchens. Der Königin.
    Eine Welle des Entsetzens ergriff ihn. Zach wollte den Beutel wegwerfen, aus dem Schuppen flüchten und sich zitternd im Bett unter der Decke verkriechen. Doch er konnte sich nicht bewegen. Als seine Hände anfingen zu zittern, zog er die Schnüre rasch zu, damit er den Anblick nicht länger ertragen musste.
    »Poppy glaubt, dass wir mit dem Nachmittagsbus zurückfahren können. Dann wären wir zum Abendessen wieder da. Man braucht nur drei Stunden, aber es gibt nur diesen einen Bus am frühen Morgen und einen am Nachmittag, der so spät fährt, dass wir nicht rechtzeitig zurück wären. Deshalb haben wir Poppys Eltern eine Nachricht hinterlassen.« Trotz ihrer klaren Worte wirkte Alice verunsichert. Zach konnte sich vorstellen, dass sie sich auch erst gesperrt hatte, bevor Poppy ihr das Versprechen abgenommen hatte, mitzukommen, wenn er es auch täte.
    »Falls diese Knochen echt sind«, sagte er, »müssten wir es nicht jemandem sagen? Ein Mädchen ist gestorben. Vielleicht hat Eleanors Vater sie umgebracht? Vielleicht ist es ein ungeklärter Fall.«
    »Niemand interessiert sich für so eine alte Geschichte«, widersprach Poppy. »Und selbst wenn, würden sie uns die Puppe wegnehmen – und im Museum oder sonst wo ausstellen –, und dann wäre ihr Geist erst recht sauer.«
    Zach dachte darüber nach, was sie gesagt hatte, und auch über das, was sie nicht gesagt hatte. »Hast du die Asche gefunden, bevor oder nachdem du von Eleanor Kerchner geträumt hast?«
    »Ich fahre, ob ihr mitkommt oder nicht«, sagte Poppy und riss ihm das Jutesäckchen aus der Hand. Das bedeutete wohl, sie hatte die Asche zuerst gefunden. »Ob ihr es mir glaubt oder nicht, ich werde sie begraben, so wie sie möchte.«
    Es war eine beängstigende Aussicht, mitten in der Nacht mit dem Bus irgendwohin zu fahren, wo sie noch nie gewesen waren. Es hörte sich aber auch ein bisschen nach Abenteuer an.
    »Okay«, sagte er. »Meinetwegen. Ich komme mit.«
    Alice sah ihn mit großen Augen an, so überrascht war sie. Zum ersten Mal fragte er sich, ob sie sich darauf verlassen hatte, dass er Nein sagte, ohne ein Ja in Betracht zu ziehen. Falls es so war, hätte sie es ihm sagen sollen.
    »Ich komme nur mit«, fuhr er fort, »wenn ihr mir versprecht, nicht nach dem Spiel oder dem Grund, warum ich damit aufhöre, zu fragen. Kapiert? Ich möchte mich nicht mehr darüber streiten.«
    »Okay«, sagte Poppy.
    »Okay«, sagte Alice.
    » Okay «, sagte Zach.
    »Du musst dich ganz schnell fertig machen«, sagte Poppy. »Und schreib einen Zettel, damit deine Eltern nicht ausrasten. Du kannst ja sagen, du wärst früh aufgestanden und heute Abend wieder da.«
    »Und du bist sicher, dass der Bus rechtzeitig fährt?«, fragte Alice. »Das weißt du genau?«
    »Ja«, antwortete Poppy. »Ich habe alles genau geplant. Bring aber noch was zu essen und Vorräte mit, ja, Zach? Wir treffen uns in zwanzig Minuten an der Bushaltestelle.«
    Als sie die Taschenlampe ausschaltete, war es im Schuppen einen Augenblick lang stockdunkel.
    Zach blinzelte, damit seine

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