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Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (German Edition)

Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (German Edition)

Titel: Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Black
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schwingenden Zweige über ihren Köpfen und der Geruch nach welkem Laub, der vom Waldboden aufstieg, gaben Zach das Gefühl, meilenweit von jeder Zivilisation entfernt zu sein. Als wären sie in einem magischen Land angekommen, in dem Drachen den Himmel kreuzten und Zauberkraft in der Luft lag.
    Poppy setzte sich auf eine Baumwurzel. »Bah, es ist irgendwie klamm und kalt am Po. Wir bräuchten eine Hängematte oder so was.«
    Zach kniete sich hin. Der Boden war nass – eine kriechende Nässe, die alle Sachen in kürzester Zeit durchtränkte. Er lehnte sich gegen einen Baum und eine Welle der Verzweiflung erfasste ihn. Abenteuer waren ja gut und schön – aber was verstand er schon davon? Er war es nicht gewohnt, sich durchzuschlagen. Auch Käfer, Dreck und der andere Kram, mit dem sich Soldaten und Piraten so rumschlagen mussten, waren ihm fremd. Er hatte sich nur ein einziges Mal als Camper versucht und das Zelt seines Großvaters im Garten aufgebaut. Doch dann war es voller Spinnen gewesen und er musste die alte Zeltwand aufreißen, um entkommen zu können.
    Zach stieß sich vom Baum ab und holte den Schlafsack aus seinem Rucksack. Er war auf einer Seite wasserdicht und wenn er ihn ganz ausbreitete wie eine Picknickdecke, müssten sie eigentlich alle drei darauf Platz finden. Und möglicherweise trocken bleiben.
    »Das war schlau von dir, den mitzubringen«, sagte Alice und half ihm, den Schlafsack auf dem Boden auszubreiten. »Ich habe nur ein paar saubere Sachen und Zahnpasta dabei – ach ja, und ein paar Plätzchen, die wir von Poppy mitgenommen haben.«
    »Du konntest ja auch nicht noch mal nach Hause«, erinnerte sie Poppy und krabbelte auf den Schlafsack. Dann legte sie sich hin und kramte in ihrem eigenen Rucksack. »Und ich habe dir vorher nicht Bescheid gesagt.«
    Aus Poppys Mund war das fast schon eine Entschuldigung.
    Sie holte die Königin heraus. Die Augen der Puppe standen offen, doch als Poppy sie erst nach links und dann nach rechts kippte, fielen sie zu. Zach war froh, dass Poppy den Kopf der Königin wieder befestigt hatte, obwohl er etwas wackelte, als wäre Poppy in Eile gewesen und er würde nicht richtig sitzen. Mit dem hängenden Kopf und den geschlossenen Lidern wirkte die Königin genauso erschöpft wie sie selbst, was auf eine sonderbare Weise beruhigend war. Poppy setzte die Puppe hin und strich ihr Kleid glatt, bevor sie sich wieder mit dem Rucksack beschäftigte, aus dem sie eine dünne Bettdecke, Sicherheitsnadeln und Pflaster holte. Außerdem enthielt er einen etwas zermatschten Schokoriegel, eine Packung Babymöhren, einen nicht mehr taufrischen Apfel, einen Pullover, Strümpfe, ein Notizbuch und eine ihrer Meerjungfrauen.
    »Das habe ich alles mitgebracht«, sagte sie. »Nehmt euch, wenn ihr etwas wollt.«
    »Wir sollten abwechselnd Wache halten«, sagte Zach, »so wie im Bus.« Er holte die Erdnussbutter, die Kräcker, Apfelsinen und Orangenlimonade heraus und stellte alles bis auf die Limo zu den anderen Vorräten. Als er die Dose durstig öffnete, quoll Schaum aus der Öffnung; er hielt die Dose rasch über ein Stück Gras, damit der Schlafsack nicht nass wurde. Dann trank er einen großen Schluck.
    Der Sprudel rann köstlich durch seine Kehle.
    Zach dachte daran, wie er die beiden Mädchen kennengelernt hatte, als sie alle noch klein waren. Poppy war mit dem Fahrrad um den Block gefahren und hatte Zach auf den Stufen vor seiner Haustür entdeckt, wo er in einer zerfledderten alten Ausgabe von James und der Riesenpfirsich las. Sie hielt an und erzählte ihm, dass sie das Buch auch gelesen habe und es gut fand, aber nicht so gut wie Hexen hexen , und ob er Die Zwicks stehen Kopf kannte? Poppy war es auch gewesen, die mit Alice Bekanntschaft schloss. Bei einer Karnevalsveranstaltung waren sie die einzigen beiden Mädchen gewesen, die nicht als Feen, Katzen oder Clowns kostümiert waren, sondern als Batgirls. Bei ihrem ersten gemeinsamen Treffen hatten sie sich kopfüber ans Klettergerüst gehängt, bis das Blut in ihren Ohren rauschte. Sie wollten ihr Gehirn auf Trab bringen und mit der vereinten Kraft ihrer Gedanken Gegenstände teleportieren.
    Das schien eine Ewigkeit her zu sein.
    »Wache halten? Wieso?«, fragte Alice und streckte die Hand nach der Limo aus. »Hier gibt es doch keine streunenden Orks oder Bären oder Wölfe oder unheimliche, verrückte alte Typen. Wir sind in einem überschaubaren kleinen Park.«
    »Aber wir schlafen besser, wenn wir wissen, dass jemand

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