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Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (German Edition)

Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (German Edition)

Titel: Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Black
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geschafft.«
    »Wir sind noch nicht einmal aus Pennsylvania heraus«, sagte Alice. »Wir haben gar nichts geschafft.«
    Poppy strich die Karte glatt und tippte theatralisch auf eine Stelle. »Also, da steht Ohio.« Dann schüttelte sie den Kopf. »Oh, Mist, da steht Ohio River .«
    Alice zog den Mantel enger um sich und nahm auf den schwarzen Stufen vor einem Haus Platz. Links von ihr ragten Müllcontainer auf. »Kannst du nicht Tom anrufen und fragen, ob er uns abholt?« So wie sie sich anhörte, stand sie kurz vor einer Panikattacke. Ganz ruhig, aber so, als würde es gleich umschlagen.
    Poppy sah sie nur an. »So weit würde er nie fahren. Doch nicht mit der Schrottkiste.«
    »Dann eben deine Schwester«, schlug Alice vor und kaute auf einem Zopfende.
    Poppy schüttelte den Kopf. »Ihr Handy ist kaputt und sie hat noch kein neues. Ich könnte sie nicht mal anrufen, wenn ich wollte.«
    Alice betrachtete mit krauser Stirn das Display ihres Handys. »Ich glaube, ich könnte Tante Linda anrufen. Sie wäre sauer, aber sie würde kommen.«
    »Würde sie dich bei deiner Großmutter verpetzen?«, fragte Zach.
    Alice seufzte schwer und ihre Schultern zuckten kurz. »Wahrscheinlich. Dann bekomme ich Hausarrest bis in alle Ewigkeit, muss bei der Theater- AG aussteigen und werde mich furchtbar fühlen. Aber was sollen wir sonst tun?«
    Zach dachte nach, ob sie ihrer Großmutter irgendwie vernünftig erklären konnten, was sie da getan hatten. Sie wollte sicher nichts von einer unheimlichen, wahrscheinlich immer noch enthaupteten Puppe hören, oder von einem Geist und einem Fluch, von dem niemand genau wusste, ob es ihn wirklich gab.
    »Ich werde nicht mit zurückfahren«, sagte Poppy und setzte sich neben Alice auf die Stufen. »Ich warte auf den nächsten Bus und fahre weiter.«
    »Aber du hast gesagt, der nächste Bus kommt erst am Nachmittag und deshalb könnten wir nicht vor Sonntag zurück sein. Wo willst du denn schlafen?«
    Poppy holte tief und zittrig Luft. Zach konnte genau sehen, dass die Vorstellung, ohne Alice weiterzufahren, ihren Mut sinken ließ. Er wollte auch nicht, dass Alice zurückfuhr, sie war so gut darin, verrückte Ideen in die Tat umzusetzen. Wenn Poppy sich ausdachte, dass sie unter den Wellen einen antiken Tempel brauchten, war es Alice, die weggeworfene Betonklötze zum Bauen fand. Wenn sie wirklich nach Hause fuhr, wäre das ein klares Zeichen, dass ihr Vorhaben zum Scheitern verurteilt war.
    »Alice hat recht. Wir können die Puppenkönigin nächstes Wochenende begraben, oder am Wochenende darauf«, sagte Zach. »Wo ist der Unterschied?«
    Poppy krümmte vor Nervosität die Schultern. »Das verändert alles. Wenn wir jetzt nicht weitermachen, schaffen wir es nie. Wir würden es einfach nicht tun. Ihr würdet euch irgendwelche Ausreden einfallen lassen und ich würde kneifen und Eleanor würde bei jemand anderem spuken, weil ich nicht mehr interessant genug wäre, dass ein Geist mit mir redet. Ich würde es nicht verdienen, zur Heldin dieser Geschichte zu werden.«
    »Jeder hat eine Geschichte«, murmelte Alice. »Jeder ist der Held seiner eigenen Geschichte. Das hat Ms Evans in Englisch gesagt.«
    »Nein«, fauchte Poppy leise. »Es gibt Menschen, die Dinge vollbringen, und solche, die es nie tun – die zwar sagen, dass sie es irgendwann machen, aber sie tun es einfach nicht. Ich will eine Mission erfüllen. Das wollte ich immer schon. Und jetzt, da ich eine gefunden habe, mache ich keinen Rückzieher. Ich fahre nicht nach Hause, bevor ich sie zu Ende gebracht habe.«
    Möglicherweise hatte sie recht. Zach dachte an seinen Vater, der sich alles Mögliche vornahm, aber dann nie tat. Und er beschloss, auch wenn ihr Vorhaben blöd war, so wollte er trotzdem zu den Menschen gehören, die interessant genug waren, dass ein Geist zu ihnen sprach. Auch wenn die Vorstellung, dass die Puppenkönigin aus Knochen bestand und mit Menschenasche gefüllt war, immer gruseliger wurde, je weiter sie sich von zu Hause entfernten.
    Alice lachte betroffen, als hätte das, was Poppy über das Heldentum gesagt hatte, auch bei ihr gesessen.
    Mitten in der Nacht aufzubrechen und aus einer Busstation zu fliehen, waren zweifelsohne Dinge, die zu einer echten Mission gehörten. Also schlugen sie sich vielleicht doch gar nicht so schlecht. Als Zach darüber nachdachte, schaltete sein müdes Hirn wieder auf Spielmodus und ließ ihn wie William denken.
    »Und wenn wir nicht sofort aufgeben?«, fragte er unvermittelt. »Wenn

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