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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Haut, den Schweiß. Der Geruch aus ihrem Alptraum. Es ekelte sie.
    Er drückte sich an sie, sie spürte seine Hände auf ihrem Körper, es war ihr so widerwärtig, dass sie würgen musste.
    Sein Atem ging heftig, und sie spürte seine Erregung.
    »Ich erinnere mich nicht mehr an deinen Namen«, stieß sie hervor, »aber du bist nicht Karl. Hörst du: Du bist nicht Karl!«
    Er schnaufte. Ließ kurz von ihr ab. Es irritierte ihn.
    Also schrie sie ihn weiter an.
    Und mit einem Mal sagte er leise ihren Namen. Und seine Stimme war nicht mehr verstellt.
     
    Nachdem sie einen Parkplatz gefunden hatte, begann die aufwändige Prozedur des Aussteigens. Sie musste sich hinüber auf die Beifahrerseite schwingen, den Rollstuhl hinaus wuchten und dabei aufklappen, sich hochstemmen und in den Sitz hinübergleiten. Ihre Hände zitterten, als sie es endlich geschafft hatte und den Toyota abschloss. Sie rollte zu einer Auffahrt hin, denn Bordsteine stellten ein großes Hindernis für sie dar. Die Anstrengung trieb ihr den Schweiß auf die Stirn. Einmal hielt sie an, um zu verschnaufen. Sie rieb sich mit der flachen Hand über das Brustbein, dann packte sie wieder die Griffe an den Rädern an und arbeitete sich weiter vor.
    Schließlich erreichte sie das Hoftor. Es war wie immer verschlossen. Sie drückte auf den Türöffner der Tanzschule, und die Verrieglung löste sich. Sie rollte durch die dunkle Einfahrt.
    Der Weg bis in den dritten Hinterhof erschien ihr unendlich lang, das Kopfsteinpflaster war schwer zu befahren.
    Sie keuchte, ihre Armmuskeln schmerzten.
    Für einen Moment verließ sie der Mut.
    Sie schaute zum Himmel hinauf. Finster, ein paar Sterne, die Mondsichel.
    Dann glitt ihr Blick über die Fenster im Erdgeschoss. Hinter den dichten Vorhängen befand sich das Tanzstudio. Sie malte sich aus, wie es wäre, ein einziges Mal zu den gesunden, fröhlichen Paaren dazuzugehören, die Lähmung abzustreifen wie ein lästiges Kleidungsstück, sich aufzuschwingen und der Musik hinzugeben, im Takt hin und her zu wogen, schwerelos.
    Sie seufzte, dann rollte sie dicht an die Kellertür heran. Sie klopfte. Bestimmt war er hier unten. Er schlief ja fast nie. Sie klopfte ein zweites Mal. Dahinter waren Stufen. Das würde sie nicht allein schaffen. Er müsste kommen und ihr helfen.
    Als sich nach dem dritten Klopfen noch immer nichts regte, rief sie laut: »Merten, bist du da?«
    Sie lauschte.
    »Bitte, mach doch auf!«
    Endlich näherten sich Schritte auf der Treppe.

DREISSIG
    D ie Sirene heulte. Trojan preschte in seinem Dienstwagen die Karl-Liebknecht-Straße entlang, das Handy am Ohr.
    »Ronnie!« Er schrie beinahe. »Ronnie, kannst du mich hören?«
    »Ja, Nils.«
    »Ich weiß, es ist nicht ganz einfach, die Geschwister eines Erwachsenen in den Meldedaten zu finden, aber du musst es versuchen.«
    »In Ordnung, ich bin bereit.«
    »Check die frühesten Meldedaten von Vera Feil.«
    »Mach ich. Warte.«
    »Und?«
    Er raste über die Schlossbrücke und passierte kurz darauf die Staatsoper.
    »Hab ich. Hier ist ihre Mutter, eine Charlotte Feil, mittlerweile verstorben.«
    Er klemmte das Handy zwischen Schulter und Ohr, packte das Lenkrad mit beiden Händen und scherte aus, um ein Taxi zu überholen. Nun kam der entscheidende Punkt.
    »Charlotte Feil und ihre Kinder Vera und –.«
    Das hell erleuchtete Brandenburger Tor tauchte vor ihm auf. Sein Herz hämmerte.
    »Merten.«
    »Was?«
    »Merten Feil, Sohn von Charlotte.«
    »Noch jemand?«
    »Nein.«
    »Dann muss er das sein! Veras Bruder!« Jetzt schrie er wirklich. »Wo ist er gemeldet?«
    »Sekunde.«
    An einer roten Fußgängerampel musste er auf den Gehsteig ausweichen, um die wartenden Autos zu umkurven, einige Passanten sprangen erschrocken zurück.
    »Böckhstraße 21 in Kreuzberg.«
    Trojans Stimme überschlug sich, als er ins Telefon rief:
    »Schick das SEK hin! Und alle Leute aus dem Kommissariat! Das volle Programm, schnell!«
    Während Ronnie bereits auf dem anderen Apparat Befehle gab, erklärte ihm Trojan in aller Eile, was er bei Gertrude Pranowski in Erfahrung gebracht hatte, dann legte er auf.
    Er umklammerte das Lenkrad, lehnte sich vor, bog hinterm Pariser Platz in die Ebertstraße ein und trat das Gaspedal durch.
     
    Etwa fünfzehn Minuten später blockierten mehrere Fahrzeuge die Böckhstraße. Landsberg sprang aus einem Wagen und lief auf ihn zu.
    Das SEK hatte bereits das Tor geöffnet.
    »Er wohnt im ersten Hinterhof«, murmelte der Chef. »Arbeitet für ein

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