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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Art Dach, darunter meinte er mit viel Phantasie die Buchstaben EEL zu erkennen.
    Stefanie und Ronnie drückten sich an ihnen auf der Kellertreppe vorbei.
    »Eel«, murmelte Stefanie im Vorbeigehen. »Das heißt im Englischen Aal.«
    »Moment mal«, sagte Trojan, und Stefanie hielt inne. »Was war das eben?«
    »Eel heißt Aal.«
    »Schau dir das genau an, Steff, glaubst du, es ist ein zufälliges Zeichen?«
    Sie trat näher an die Tür heran.
    »Schwer zu sagen. Vielleicht versuchen wir auch etwas hineinzulesen, was der Täter überhaupt nicht gemeint hat. Möglicherweise hat er in der Eile einfach irgendetwas hingeschmiert, was für uns nach drei Buchstaben aussieht.«
    »Und das Gebilde darüber? Könnte das ein Dach sein?«
    »Keine Ahnung.«
    »Okay, was glaubt ihr, wie er vorgegangen ist? Das ist wichtig. Warum war die junge Frau im Keller? Meine erste Vermutung ist, dass der Täter sie hinuntergelockt hat.«
    »Der Verschlag war unverschlossen, der Riegel aber vorgelegt«, sagte Gerber.
    »Nach Aussage des Hausmeisters hat das Bügelschloss auf dem Boden gelegen, dort haben wir es auch gefunden«, fügte Holbrecht hinzu. »Es wird bereits nach Spuren untersucht.«
    »Der Täter will, dass die Leiche gefunden wird«, sagte Trojan. »Er markiert hier oben eine Spur, und er lässt das Schloss offensichtlich vor dem Verschlag liegen. Wenn er die Frau unter einem Vorwand runtergelockt hat, war es wohl sie, die ihm die Türen geöffnet hat. Wo aber sind die Schlüssel jetzt?«
    Ronnie Gerber zuckte mit den Schultern. »Bei der Toten wurden keine gefunden.«
    »Habt ihr die Angehörigen schon gecheckt?«
    »Max Kolpert kümmert sich gerade darum«, sagte Stefanie.
    »Okay«, sagte Trojan. »Ronnie, du bleibst bei mir, und Max soll ebenfalls die Leute hier im Haus befragen, danach nehmen wir uns die Angehörigen vor.«
    »In Ordnung.«
    Trojan ging mit Ronnie Gerber die Treppen hinauf. Uniformierte Beamte waren dabei, die Schaulustigen zurückzudrängen. Türen klappten. Das Haus Donaustraße 23a war in Aufruhr. Vor der Wohnungstür von Frida König hockte ein Experte und bohrte das Schloss auf.
    Trojan und Gerber warteten ungeduldig ab.
    »Ist von innen abgeschlossen?«, fragte Trojan.
    »Nein.« Der Schlosser schüttelte den Kopf.
    »Er war hier oben«, murmelte Gerber.
    »Ja, das denke ich auch.«
    Schließlich sprang die Tür auf. Sie betraten die Wohnung.
    Das Erste, was Trojan auffiel, war der leere Schlüsselhaken an der Wand neben der Wohnungstür. Er inspizierte mit Gerber die Räume.
    Jede Wohnung hatte ihren eigenen Geruch, und auch wenn Frida König nicht mehr unter den Lebenden war – hier hatte sie geatmet, und hier war noch immer der Duft ihrer Seife, ihrer Kleidung, ihrer Haut. Trojan war es stets aufs Neue unheimlich, Witterung aufzunehmen in den Zimmern eines jüngst Verstorbenen.
    Als sei dessen Seele noch anwesend.
    Er erinnerte sich an den Moment, da seine Mutter gestorben war. Er hatte an ihrem Bett gesessen und ihre Hand gehalten. Und noch Tage nach ihrem qualvollen Ende hatte er etwas von ihr in dem Raum gespürt.
    »Nils, komm mal her.«
    Gerber riss ihn aus seinen Gedanken.
    Er folgte ihm ins Schlafzimmer.
    Auf einen Stuhl waren achtlos ein paar Klamotten hingeworfen, und da lag auch ein großes Badetuch. Das Bett war ungemacht.
    Gerber wies auf das Kopfkissen. Darauf befand sich ein Schlüsselbund, zwei Schlüssel waren auf merkwürdige Art nach oben abgespreizt.
    Wie ein Fingerzeig, dachte Trojan.
    Er beugte sich vor und sah genauer hin. Am Schlüsselring war eine verkrustete Spur.
    »Bauschaum«, murmelte er.

VIER
    A m Abend gab es einen Moment, da Trojan vor Erschöpfung den Kopf auf die Tischplatte in seinem Büro sinken ließ. Er schloss die Augen und wollte sich eine einzige Minute der Ruhe gönnen. Sie hatten sämtliche Bewohner der beiden Häuser in der Donaustraße vernommen, dazu die Arbeitskollegen der Ermordeten im Biergarten, und sie hatten die Angehörigen ausfindig gemacht, doch in den Ermittlungen waren sie keinen Schritt weitergekommen. Fridas Eltern zeigten sich schockiert und sprachlos, ihr Freund hatte ein wasserdichtes Alibi aufzuweisen, während der Vernehmung war er zusammengebrochen. Trojan hatte ihn gebeten, sich in der Wohnung der Verstorbenen umzusehen, vielleicht war ja irgendetwas entwendet worden, aber dazu war er nicht mehr fähig gewesen. Er musste ärztlich betreut werden.
    Schließlich hatte Trojan mit Semmler telefoniert und sich nach ersten Ergebnissen

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