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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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gehen, so schnell landete man dort, wo die Promis waren.
    Er grinste. Sollten die Bullen doch nach ihm suchen. Ab heute würde ihn nur noch die Aura des Erfolgs umgeben, und keiner könnte ihm was anhaben. Allein eine winzige Irritation meldete sich in seinem Hinterkopf.
    »Hat das Grill Royal nicht erst abends geöffnet?«
    Heller lächelte bloß.
    Besser, wenn er keine weiteren Fragen mehr stellte, Assistenten waren komisch, Neider aus der zweiten Reihe.
    Er versuchte sich zu entspannen, nachdem sie aber die Buschkrugallee erreicht hatten und mittlerweile in Rudow angelangt waren, wurde er immer stutziger. Das war nun wirklich nicht der Weg nach Mitte in die Friedrichstraße.
    Und da war noch etwas, das ihn irritierte.
    Ein Geräusch, es kam aus dem hinteren Bereich des Wagens.
     
    Trojan schaute zur Uhr, ihm blieb gerade noch eine halbe Stunde bis zu seinem wichtigen Termin. Er hatte darauf gedrängt, ein zweites Mal innerhalb von sieben Tagen zu Jana Michels in die Praxis kommen zu dürfen, weil ihn das Gespräch über seinen Vater so sehr aufgewühlt hatte.
    Allerdings war ihm jetzt überhaupt nicht danach zu Mute, sich mit seiner Vergangenheit zu beschäftigen, da doch nichts mehr drängte als die Suche nach dem Täter. Aber der Termin stand nun mal fest.
    Er gab Gerber Bescheid, dass er in ungefähr einer Stunde zurück sei, schwang sich auf sein Rad und fuhr durch den nachlassenden Regen nach Schöneberg.
     
    Das Geräusch hatte ihn schon die ganze Fahrt über gestört. Konnte der Kerl denn nicht Ordnung halten in seinem Wagen?
    Milan wandte sich um und sah unzählige Dosen, sie kullerten im hinteren Fußraum aneinander. Er blinzelte, versuchte die Etiketten zu entziffern. Schließlich richtete er sich wieder nach vorn. Merkwürdig, vielleicht wollte Heller irgendwas reparieren bei sich daheim.
    In diesem Moment bogen sie scharf nach links ab.
    »Gefallen sie dir?«
    Milan verstand nicht ganz.
    »Die Dosen!«
    »Weiß nicht«, murmelte er.
    »Interessierst du dich für den Inhalt?«
    Sein Lächeln gefiel ihm ganz und gar nicht. Er runzelte die Stirn.
    Sie fuhren durch eine kleine Seitenstraße, irgendwo in Rudow.
    Was in aller Welt hatten sie hier nur zu suchen?
    »Polyurethan.« Der andere sah kurz zu ihm hin. »Weißt du, was das ist?«
    Milan schüttelte den Kopf. Seine Hände verkrampften sich, und sein Puls jagte.
    »Ich will lieber aussteigen«, sagte er.
    In diesem Moment betätigte der Fahrer die Zentralverriegelung und lachte leise auf. Dann wendete er den Wagen und fuhr zurück in Richtung Innenstadt.

FÜNFZEHN
    S ie öffnete ihm die Tür. Schon an ihrem Blick bemerkte er, dass etwas geschehen war. Mit einer Geste bat sie ihn, im Wartezimmer Platz zu nehmen.
    Nach einiger Zeit hörte er, wie sie eine andere Patientin verabschiedete, und vernahm Schritte im Flur. Endlich kam sie zu ihm. Sie sah aus, als hätte sie die ganze Nacht nicht geschlafen, die Blässe in ihrem Gesicht war nur oberflächlich mit etwas Schminke kaschiert.
    Er stand auf, wollte ihr ins Sprechzimmer folgen, sie aber sagte zu ihm: »Es tut mir sehr leid, Herr Trojan. Ich kann diese Stunde mit Ihnen nicht wahrnehmen.«
    »Was ist passiert?«
    »Nichts, ich –.« Sie fuhr sich mit der Hand an die Schläfe. »Es ist nur –, ich fühle mich nicht besonders gut heute, können wir das bitte verschieben?«
    »Aber ja, natürlich.«
    Sie lächelte gequält. »Ich rufe Sie in der nächsten Woche an, um mit Ihnen einen neuen Termin auszumachen. Ach, in der nächste Woche sind Sie ja nicht da, also in der übernächsten.«
    Er wollte ihr sagen, dass man ihm seinen Urlaub gestrichen hatte, doch er schwieg.
    Schließlich murmelte sie noch einmal eine Entschuldigung, drehte sich abrupt um und ging zurück in ihr Sprechzimmer. Kurz darauf war er wieder draußen. Ein leiser Wind strich durch das Laub der Bäume, nach dem Gewitter hatte es sich ein wenig abgekühlt, die Luft war längst nicht mehr so drückend. Er stand unschlüssig vor seinem Fahrrad, als er sah, wie sie in einem leichten Sommermantel aus dem Haus kam, die Handtasche geschultert. Ohne länger nachzudenken, trat er auf sie zu.
    Sie blieb stehen, sah ihn an. Er erkannte die Angst in ihren Augen, Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Was ist mit Ihnen?«, fragte er.
    Sie antwortete nicht.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    Sie holte tief Luft, schwankte.
    Er trat noch einen Schritt auf sie zu, und dann sank sie in seine Arme.
     
    Ihr Kühlschrank war leer bis auf eine

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