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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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erst zu ihm kommen, wenn er nach ihm rief.
    Er schaute zum Fernseher hin. Da war etwas passiert, jemand lag am Boden, ein grobes Foul vermutlich, beide Mannschaften stürmten auf den Schiedsrichter zu, es kam zur Rudelbildung, Pfiffe gellten. Zwei Spieler stießen die Köpfe gegeneinander, die rote Karte wurde gezückt.
    Schon hörte er die Stimme von unten.
    Es war ihm unheimlich.
    Er dachte an seine Schwester und an seine Mutter. Immer noch besser, als zu Hause zu sein.
    Es einfach über sich ergehen lassen.
    »Komm her zu Karli. Nun mach schon.«
    Er war bereits an der Kellertreppe, wusste, dass er nicht zu schnell gehen durfte, Karl hatte ihm gesagt, die Verzögerung gehöre zum Spiel.
    Unten angelangt bog er um die Ecke.
    Die Tür zum Heizungskeller war geöffnet.
    Von dort drang die Stimme zu ihm.
    »Hab dich nicht so. Komm schon. Komm her zu Karli.«
    Es waren nur noch wenige Schritte. Er hielt an, um Luft zu schöpfen, das Herz schlug ihm bis zum Hals. Dann gab er sich einen Ruck und ging weiter.
    »Wo bleibst du nur? Karli wartet auf dich.«
    Er trat ein.
    Der Mann kauerte nackt auf einer Matratze am Boden. Seine Hose, sein Hemd, die Unterhose und die Socken waren ordentlich daneben zusammengelegt.
    Merten bemühte sich, nur auf das Tattoo zu schauen. Mit einem Mal war ihm nach Weinen zu Mute. Die Mutter hatte gesagt, er solle sich endlich wie ein großer Junge benehmen. Manchmal war sie so verkatert, dass den ganzen Tag in der Wohnung kein Licht gemacht werden durfte, auch die Vorhänge mussten zugezogen bleiben. Seine Schwester deprimierte das am meisten. »Ich brauche Licht«, sagte sie, »sonst drehe ich noch durch.«
    Junker wölbte den Unterleib vor.
    »Na los, nun mach schon, worauf wartest du noch.«
    Merten hockte sich hin und nahm sein Glied in den Mund. Es würde ja nicht lange dauern, bald könnten sie wieder oben sitzen und das Spiel zu Ende anschauen. Vielleicht würden sie danach wirklich noch einmal in den Schuppen gehen, um die Miniaturlandschaft zu betrachten. Der Tunnel interessierte ihn. Er war wie eine Höhle, in der man sich verstecken konnte.
    Schließlich musste er aufstehen und vor dem Mann die Hosen runterlassen. Nur keinen Widerstand leisten, sonst wurde er zornig.
    Sich umdrehen, dann runter auf alle Viere.
    Er blickte zu der Stelle hin, wo die Ratte gestorben war. Während der Mann seinen Hintern packte, lief ihr qualvolles Ende wieder und wieder vor seinem inneren Auge ab.
    Es war in der letzten Woche gewesen, bei ihrem ersten Spiel im Keller. Karl hatte ihm die Regeln erklärt.
    Und plötzlich war die Ratte durch den Raum gehuscht.
    Er hörte den Mann hinter sich stöhnen.
    Der Schmerz war heftig.
    Merten kniff die Augen zu, Schweiß tropfte von seiner Stirn. Obwohl es ihn anwiderte, bekam er eine Erektion. Er versuchte, es sich erträglich zu machen, indem er an das Mädchen dachte, das seine Schwester neulich nach Hause eingeladen hatte.
    Josephin.
    Sie hatte neben Vera im Zimmer gesessen.
    »Komm zu Karli. Na los doch.«
    Wie sie ihn angesehen hatte, kein Wort von ihr. Aber ihr Blick. Wie ein Blitzstrahl. Alles war plötzlich hell um ihn herum gewesen. Wenn er sich ganz auf sie konzentrierte und versuchte, sich ihren nackten Körper vorzustellen, war alles gut.
    Sie war gekommen, um ihn zu befreien.
    Vielleicht wusste sie noch nichts davon, aber er würde sie überzeugen.
    Und zur Not musste er sie sich holen.
    Sie würde keinen Widerstand leisten, denn sie gehörte ihm.
    Er hatte dicht neben ihr gesessen. Sie schwieg, nur Vera plapperte in einem fort, aber das war egal. Dieses Mädchen und er, sie waren füreinander bestimmt. Ein Blick genügte, ein einziger Blick.
    Josie.
    Aus ihren Augen sprach Erlösung.
    »Komm, komm zu Karli. Nun mach schon.«
    Es tat höllisch weh, aber er konnte den Schmerz vergessen, wenn er an sie dachte.
    Nur an sie, nicht an die Ratte.
    Plötzlich war sie aus einer Ecke hervorgeschossen.
    Ihr Quieken dabei.
    Karl hatte bloß gelacht.
    »Ist eine Plage mit diesen Viechern.«
    Seine Stöße wurden härter.
    »Sag was, sag was zu Karli.«
    Er durfte darauf nicht reagieren, musste schweigen. So war das Spiel eben, so lauteten die Regeln.
    Und Karl hatte die Ratte mit einem Stock hinter den Heizungskessel gejagt, ihr den Fluchtweg abgeschnitten.
    Daraufhin hatte er die Dose mit dem Bauschaum hervorgeholt. Und gelacht.
    Sie eine Weile auf dem Boden hin und her gerollt.
    Sie dann aufgenommen und geschüttelt.
    Und dann hatte er die Ratte komplett

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