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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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Un d sin d mi r gerad e unte r de n Hände n explodiert.« Kari m fühlt e sein e Nerve n al s hart e Sträng e unte r de r Haut . E r fuhr a n de n Straßenran d un d schaltet e Moto r un d Scheinwerfe r aus.
    »Schie ß los« , sagt e er . »Zuers t de r Unfal l vo n Sylvai n Hérault . Ich hab e di e Unterlage n gefunden . Dein e Informatione n sin d richtig. Sylvai n Héraul t wa r au f de r D 1 7 mi t de m Ra d unterwegs , al s ih n ein Wage n überfuhr , de r ni e identifizier t wurde . Ein e scheußlich e Sache. Di e Gendarme n führte n damal s nu r ein e Routineuntersuchun g durch. Ein e Zeitlan g wurd e noc h wege n Fahrerfluch t ermittelt , abe r dann legt e ma n de n Fal l z u de n Akten . E s ga b kein e Zeuge n un d kein Motiv , da s ein e ander e Deutun g zugelasse n hätt e …«
    De r dramatisch e Tonfal l fordert e ein e Frag e heraus . Bereitwillig liefert e Kari m da s Stichwort : »Aber?«
    »Aber« , fuh r Astie r fort , »sei t jene r ferne n Epoch e habe n wi r in de r Bearbeitun g vo n Bilder n Riesenfortschritt e gemach t … « Karim sa h bereit s ein e länger e technisch e Erläuterun g au f sic h zukommen un d fie l ih m in s Wort : »Hab ’ Erbarmen , Astier , kom m zu r Sache!«
    »Okay . I n de r Akt e ware n Fotos . Schwarzweißabzüge , di e der Fotogra f eine r Lokalzeitun g gemach t hatte . Ma n sieh t darau f die Spure n vo n Fahrradreifen , di e sic h mi t de n Autospure n kreuzen. Alle s is t s o winzi g un d unscharf , da ß ma n sic h fragt , wies o die Abzüg e überhaup t aufbewahr t wurden.«
    »Und?«
    Astie r legt e wiederu m ein e dramaturgisc h effektvoll e Paus e ein.
    »Da s physikalisch e Institu t a n de r Universitä t Grenobl e verfüg t über ein e äußers t leistungsstark e technisch e Anlage.«
    »Verdammt , Astier , jetz t mac h scho n …«
    »Warte . Di e Leut e dor t sin d i n de r Lage , Bilde r i n eine r Weis e zu bearbeiten , wi e du’ s di r nich t vorstelle n kannst . Si e scanne n si e ein, vergrößer n sie , erhöhe n de n Kontrast , beseitige n Unreinheiten, wechsel n Bildausschnitt e … Kurz , si e könne n Detail s sichtbar machen , di e mi t bloße m Aug e ni e z u sehe n wären . Mi t einigen Ingenieuren , di e dor t arbeiten , bi n ic h ziemlic h gu t bekannt , un d so sagt e ic h mir , da ß e s sic h vielleich t lohnt , de n eine n ode r andere n aus de m Bet t z u hole n un d au f di e Sach e anzusetzen . Ic h hab e di e Fotos selbe r eingescann t un d pe r e-mai l ‘rübergeschickt.
    Di e Bursche n sin d einfac h genial , selbs t wen n ma n si e au s dem Tiefschla f reißt . Eine r ha t sic h sofor t a n di e Arbei t gemach t un d …«
    »UND?!«
    Wiede r hatt e Astie r ein e Paus e nötig , eh e e r sein e Bomb e platzen ließ : »Di e Ergebniss e erzähle n ein e gan z ander e Geschichte , al s im Berich t de r Gendarmeri e steht . Mei n Kolleg e ha t als o di e Spure n der Fahrrad - un d de r Autoreife n ziemlic h star k vergrößert , un d durch Erhöhun g de r Kontrast e konnt e e r a n de n Profilspure n au f dem Asphal t gena u di e Fahrtrichtun g feststellen . Di e erste Schlußfolgerun g lautet , da ß Héraul t nich t au f de m We g in s Gebirge, zu r Arbei t war , wi e e s i n de m Berich t heißt , sonder n i n umgekehrter Richtun g unterweg s war , nämlic h zu r Uni . Ic h ha b da s au f der Landkart e nachgeprüft.«
    »Abe r … sein e Fra u sagt e doc h …«
    »Fabienn e Héraul t ha t gelogen . Ic h hab e ihr e Aussag e gelesen : Sie ha t lediglic h di e Vermutunge n de r Gendarme n bestätig t und behauptet , ih r Man n se i au f de m We g zu m Belledonn e gewesen. Tota l falsch.«
    Kari m bi ß di e Zähn e zusammen . Wiede r ein e Lüge , wiede r ein Geheimnis.
    »Da s is t noc h nich t alles« , fuh r Astie r fort . »De r Physike r ha t sich außerde m di e Reifenspure n de s Wagen s nähe r angesehen . Sie verlaufe n i n zwe i Richtungen , Abdouf . De r Fahre r ha t de n Mann einma l überfahren , dan n ka m e r zurüc k un d fuh r noc h ei n zweites Ma l übe r de n Körper . Da s is t Mord , eindeutig . Kaltblüti g wi e ein Fisch.«
    Kari m hört e kau m noc h zu . E r spürt e wil d sei n Her z klopfen. Endlic h began n sic h ei n Moti v fü r di e Rach e de r Famili e Hérault abzuzeichnen . Vo r de r Fluch t vo n Mutte r un d Tochter , vo r ihrer Angs t un d de r gnadenlose n Verfolgungsjagd , di e indirek t Judiths To d herbeigeführ t hatt e – jedenfall s eine n tödliche n Autounfal l – hatt e

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