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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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angesiedel t un d kontaminier t da s Grundwasser, verseuch t de n Bode n un d mach t unser e Atemluf t ungenießba r … Das Départemen t Isère , da s is t Abga s un d Gif t au f jede m Höhenniveau!«
    Alai n Derteau x wa r ei n dürre r Man n mi t hagerem , zerklüftetem Gesicht . E r tru g eine n schüttere n Vollbar t un d ein e runde Metallbrille , di e ih m ein e gewiss e Ähnlichkei t mi t eine m entlaufenen Mormone n verliehen . E r hatt e sic h i n di e hinterst e Eck e eines Gewächshause s zurückgezoge n un d wa r dami t beschäftigt , etliche Glasbehälte r mi t eine m Gemisc h au s Baumwoll e un d gesiebte r Erde z u füllen . Niéman s unterbrac h de n Vortra g de s Mannes , der unmittelba r nac h de r gegenseitige n Vorstellun g begonne n hatte.
    »Entschuldige n Sie , abe r ic h brauch e ein e Informatio n … Dringend.«
    »Was ? Ac h ja , siche r … « E r schlu g eine n verächtliche n To n an.
    »Si e sin d vo n de r Polize i …«
    »Wisse n Si e vo n eine m Kraftwer k irgendw o hie r i n de r Gegend, da s mi t Braunkohl e betriebe n wird?«
    »Braunkohle ? Ein e natürlich e Kohl e … Ei n Gif t im Reinzustan d …«
    »Kenne n Si e ein e industriell e Anlage , di e Braunkohl e verfeuert?« Derteau x schüttelt e de n Kopf , währen d e r winzig e Zweig e i n die Glasbehälte r steckte.
    »Nein . Got t se i Dan k gib t e s be i un s hie r kein e Braunkohl e mehr.
    Sei t de n sechzige r Jahre n sin d dies e Industriezweig e i n Frankreich un d de n angrenzende n Länder n eindeuti g au f de m Rückzug . Wa s sie a n Schadstoffe n ausstoßen , steig t direk t i n de n Himme l und verwandel t jed e Wolk e i n ein e chemisch e Bomb e …«
    Niéman s kramt e i n seine r Tasch e un d reicht e ih m da s Fa x von Mar c Costes.
    »Würde n Si e ma l eine n Blic k au f dies e chemische n Bestandteile werfen ? Da s is t di e Analys e eine r Wasserprobe , di e hie r gan z i n der Näh e gefunde n wurde.«
    Derteau x la s aufmerksa m da s Blatt , währen d de r Polizis t sich gedankenverlore n umsah : Si e stande n i n eine m weitläufigen Gewächshaus , desse n Glasfläche n vo n Damp f beschlagen , teilweise gesprunge n un d vo n lange n schwärzliche n Schliere n überzogen waren . Blätter , s o ausladen d wi e Fensterscheiben , zögerlich e Triebe, winzi g wi e Stecknadelköpfe , gewunden e Lianen , di e sich geschmeidi g ineinande r schlangen , – da s alle s erschie n ih m wi e der Kamp f u m eine n winzige n Flec k Erde . Derteau x ho b fassungslo s den Kopf . »Dies e Prob e stamm t au s de r Gegend , sage n Sie?«
    »Zweifellos.«
    Derteau x rückt e sein e Brill e zurecht . »Dar f ic h fragen , woher ? Ich meine : wohe r genau?«
    »Wi r habe n si e be i eine r Leich e gefunden . Eine m Ermordeten.«
    »Oh , selbstverständlic h … Dara n hätt e ic h denke n solle n … Sie sin d schließlic h Polizist. « Ein e Weil e schwie g e r nachdenklich , und sein e Mien e drückt e wachsend e Zweife l aus . »Ein e Leich e hie r in Guernon?«
    De r Kommissa r gin g au f di e Frag e nich t ein . »Könne n Sie bestätigen , da ß dies e Zusammensetzun g vo n Schadstoffe n au f die Verbrennun g vo n Braunkohl e schließe n läßt?«
    »Au f jede n Fall , ja , da s is t ein e äußers t saur e Mischung . Ic h habe Seminar e z u diese m Them a besucht. « E r vertieft e sic h wiede r i n die Analyse . »Di e Konzentratio n vo n H 2 S O 4 un d HN O 3 is t … außerordentlich . Abe r ic h wiederhole : Ei n Kraftwer k diese s Typs gib t e s i n de r ganze n Regio n nich t mehr . Wede r hie r noc h im restliche n Frankreich , noc h i n Westeuropa.«
    »Gib t e s ein e ander e Industrie , di e solch e Schadstoff e ausstößt?«
    »Nein , da s glaub e ic h nicht . Di e Auflage n sin d heutzutag e seh r viel strenger.«
    »W o sons t fänd e ma n den n ein e Industrie , di e ein e derartige Umweltverschmutzun g erzeugt?«
    »Meh r al s achthunder t Kilomete r vo n hier , i n Osteuropa.« Niéman s bi ß di e Kiefe r zusammen : E r weigert e sic h zuzugeben , daß sein e allererst e Spu r sic h s o rasc h i m San d verlief . »Vielleich t gib t es noc h ein e ander e Erklärun g …« , murmelt e Derteaux . »Nämlich?«
    »Vielleich t komm t diese s Wasse r tatsächlic h vo n anderswoher . Es könnt e au s de r tschechische n Republik , de r Slowakei , au s Rumänien ode r Bulgarie n hierhe r gelang t sei n … « E r senkt e di e Stimm e und flüstert e i n vertrauliche m Ton : »I n Sache n Umwel t sin

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