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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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machen, dere n Kuppe l sic h weithi n sichtba r erhob . E r bo g i n di e Straß e ein, di e zu r Wart e hinaufführte , un d kur z vo r seine m Zie l bo t sic h ihm ei n erstaunliche r Anblick . Hunder t Mete r vo r de r Wetterwart e waren Männe r dami t beschäftigt , eine n gewaltige n Ballo n aus durchsichtige m Plasti k aufzublasen . E r stellt e de n Wage n ab , ging ei n paa r Schritt e hangabwärt s au f di e rotgesichtige n Männe r im Park a z u un d zeigt e seine n Dienstauswei s vor . Di e Meteorologen sahe n ih n verständnislo s an . Di e lange n zerknitterte n Bahne n des Ballons , eine m silbrige n Flußlau f ähnlich , blähte n sic h langsa m unter de r Hitz e eine r bläuliche n Feuergarbe , di e darunte r brannte . Die Szen e hatt e etwa s Unwirkliches , Magisches.
    »Kommissa r Niémans« , brüllt e er , u m da s Getös e de r Flamm e zu übertönen , un d deutet e au f di e Kuppe l au s Beton . »Kan n mic h bitte eine r vo n Ihne n zu r Wetterwart e begleiten? « Ei n Mann , anscheinend de r Leite r de r Aktion , richtet e sic h auf . »Was?«
    »Ic h mu ß wissen , w o e s a m letzte n Samsta g geregne t hat . Im Rahme n eine r polizeiliche n Ermittlung.«
    De r Meteorolog e macht e kei n Heh l au s seine m Ärge r übe r die Störung . De r Win d peitscht e ih m di e Kapuz e in s Gesicht . Stumm zeigt e e r au f di e gewaltig e Glocke , di e sic h gemächlic h entfaltete.
    Niéman s deutet e ein e verzeihungheischend e Verbeugun g an : »Der Ballo n wir d warten.«
    De r Wissenschaftle r wandt e sic h a b un d marschiert e au f die Wetterstatio n zu , währen d e r vo r sic h hinbrummte : »A m Samstag hat’ s überhaup t nich t geregnet.«
    »Da s werde n wi r sehen.«
    De r Man n hatt e recht . Al s si e i n eine m de r Büro s di e Großraum- Wetterkart e mi t de n Beobachtunge n vo m vergangene n Samstag studierten , fande n si e nich t di e Spu r eine r Turbulenz , eine s Schauers ode r Gewitter s übe r Guemon . Di e Satellitenkart e au f de m Bildschirm wa r eindeutig : Wede r tagsübe r noc h währen d de r Nach t vo n Samstag au f Sonnta g wa r i n de r ganze n Regio n ei n einzige r Regentropfen gefallen . I n eine r Eck e de s Bildschirm s erschiene n weiter e Angaben: di e Wert e fü r Luftfeuchtigkei t un d Luftdruck , di e Temperatu r … Unwilli g lie ß sic h de r Meteorolog e z u ei n paa r Erklärunge n herab: Ei n Zwischenhoc h hatt e di e Bewegunge n de r Atmosphär e fü r knapp achtundvierzi g Stunde n stabilisiert.
    Dennoc h ba t Niéman s de n Wissenschaftler , auc h noc h di e Daten vo m Sonnta g z u überprüfen , vo m Morge n zuerst , dan n vom Nachmittag . Nirgendw o ei n Gewitte r ode r ei n Regenschauer . E r ließ di e Such e au f eine n Umkrei s vo n hunder t Kilometer n erweitern. Nichts . Zweihunder t Kilometer . Imme r noc h nichts . De r Kommissar schlu g mi t de r Faus t au f de n Schreibtisch . »Da s kan n doc h nicht sein . Irgendw o i m Ta l ode r au f de m Gipfe l eine s Berges , irgendw o in de r Umgebun g mu ß e s geregne t haben. « De r Meteorolog e zuckt e die Achsel n un d klickt e au f di e Maus , währen d schillernd e Flecken, geschwungen e Linien , luftig e Spirale n vo r de r Landkart e de r Berge übe r de n Bildschir m zoge n un d di e Entstehun g eine s sonnigen, wolkenlose n Tage s nachzeichneten.
    »E s mu ß ein e Erklärun g geben« , murmelt e Niémans . »Verdammt, ic h … « Sei n Hand y läutete.
    »Her r Kommissar ? Alai n Derteau x a m Apparat . Ic h ha b mi r Ihre Braunkohlengeschicht e durc h de n Kop f gehe n lasse n un d selbs t ein weni g nachgeforscht . E s tu t mi r leid , abe r ic h hab e mic h geirrt.«
    »Geirrt?«
    »Ja . E s is t ausgeschlossen , da ß ei n derar t saure r Rege n hier niedergegange n ist . Wede r a m letzte n Wochenend e noc h zu irgendeine m andere n Zeitpunkt.«
    »Un d warum?«
    »Ic h hab e mic h erkundigt , welch e Fabrike n noc h mi t Braunkohle betriebe n werden . Selbs t i n Osteurop a verwende t ma n heutzutage Spezialfilter . Ode r de r Brennstof f wir d vo n vornherei n entschwefelt. Mi t andere n Worten , di e Erzeugun g diese r Schadstoff e is t sei t den sechzige r Jahre n seh r star k zurückgegangen . Sei t fünfunddreißig Jahre n gib t e s keine n dermaße n verseuchte n Rege n mehr . Got t sei Dank ! Abe r ic h hab e Si e au f ein e falsch e Fährt e geschick t – verzeihe n Si e bitte. « Niéman s schwieg.
    I n ungläubige m To n fuh r de r Umweltschütze r fort : »Sin d

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