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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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hab e di e Name n un d Adresse n de r Lehre r gesucht , di e i n der fragliche n Zei t hie r unterrichte t haben.«
    »Und?«
    »Wi r sin d vo m Pec h verfolgt . Di e früher e Schulleiteri n ist inzwische n pensioniert.«
    »I n de n Jahre n einundachtzi g un d zweiundachtzi g wa r de r kleine Jud e neu n beziehungsweis e zeh n Jahr e alt . Könne n wi r nich t die Klassenlehrerinne n finden?«
    Di e Fra u vertieft e sic h i n ihr e Notizen . »Durchaus« , sagt e si e nach eine r Weile . »Zuma l ei n un d dieselb e Lehreri n di e dritt e Klass e im Jah r einundachtzi g un d di e viert e Klass e i m darauffolgende n Jahr hatte . E s is t übrigen s ziemlic h häufig , da ß di e Kinde r ihr e Lehre r nur i m Zweijahresrhythmu s wechsel n …«
    »W o is t si e jetzt?«
    »Ic h wei ß e s nicht . Si e ha t a m End e de s Schuljahrs einundachtzig/zweiundachtzi g di e Schul e verlassen. « Karim brummt e verdrießlich . Di e Schulleiteri n setzt e ein e feierlich e Miene auf . »Ic h hab e mi r ebenfall s Gedanke n gemacht« , sagt e sie . »Eines gib t es , wa s wi r nich t überprüf t haben.«
    »Was?«
    »Di e Klassenfotos . Wisse n Sie , wi r bewahre n vo n jede m Bild eine n Abzu g auf . Vo n alle n Klassen.«
    Kari m bi ß sic h au f di e Lippe : Weshal b hatt e e r nich t selbs t daran gedacht?
    »Ic h hab e als o i n unsere m Fotoarchi v nachgesehen . Di e Abzüge de r dritte n un d vierte n Klasse , di e Si e interessieren , wurde n ebenfalls gestohlen . E s is t unfaßba r …«
    Dies e Eröffnun g dran g wi e ei n Lichtstrah l i n Karim s Bewußtsein. E r dacht e a n de n leere n Bilderrahme n a n de r Grabsäul e un d begriff, da ß ma n de n kleine n Junge n »ausgelöscht« , seine n Name n un d sein Gesich t beseitig t hatte . »Waru m lächel n Sie? « fragt e die Schulleiterin . »Entschuldige n Sie« , antwortet e Karim . »Darau f habe ic h scho n vie l z u lang e gewartet . Jetz t hab e ic h endlic h einen richtige n Fall , verstehe n Sie? « E r schwie g eine n Momen t und konzentriert e sich . »Ic h hatt e auc h noc h ein e Idee . Bewahre n Si e die Klassenbüche r frühere r Jahr e auf?«
    »Di e Klassenbücher?«
    »Z u meine r Zei t ga b e s fü r jed e Klass e ein e Ar t Logbuch , i n das sowoh l di e Name n de r fehlende n Schüle r al s auc h di e Hausaufgaben fü r de n nächste n Ta g eingetrage n wurde n …«
    »Ja , da s habe n wi r hie r auch.«
    »Bewahre n Si e di e Büche r auf?«
    »Ja . Abe r si e enthalte n kein e Namenslisten.«
    »Ic h weiß , nu r di e Name n de r Abwesenden. « Di e Mien e der Schulleiteri n hellt e sic h auf , un d ihr e Auge n glänzte n wi e blanke Spiegel.
    »Si e habe n di e Hoffnung , da ß de r klein e Jud e hi n un d wiede r einen Ta g gefehl t hat?«
    »Ic h hoff e vo r allem , da ß di e Einbreche r nich t dieselb e Ide e hatten wi e ich.«
    Noc h einma l gin g di e Schulleiteri n mi t ih m in s Archi v un d öffnete di e Vitrine . Kari m fuh r mi t de m Finge r di e dunkelgrüne n Rücken entlan g un d zo g di e Büche r de r beide n fragliche n Jahr e heraus . Eine Enttäuschun g erwartet e ihn : Nich t ei n einzige s Ma l taucht e der Name Jude Itéro auf.
    Da ß e r au f de r falsche n Fährt e war , lie ß sic h woh l nich t länger leugnen : Entgege n seine r feste n Überzeugun g deutet e nicht s darauf hin , da ß de r Jung e hie r zu r Schul e gegange n war . Dennoc h blätterte Kari m i n de n Seite n un d hofft e au f irgendei n Detail , da s ihm bestätigte , da ß e r doc h nich t s o falsc h lag . De r Bewei s spran g ih n in For m eine r rundliche n Kinderschrif t an , di e obe n recht s di e Seiten numerier t hatte : Einig e Seite n fehlten . Kari m schlu g da s Buc h ganz au f un d entdeckt e a n de n Fäde n de r Bindun g vielsagend e Papierreste. Au s de m Klassenbuc h de r Vierte n hatt e jeman d di e Seite n vo m 8 . bis zu m 15 . Jun i 198 2 herausgerissen . Dies e Date n ware n wi e eine Greifzange , mi t de r e r ei n Stüc k vo m Nicht s gepack t hielt , un d auf de n fehlende n Seite n glaubt e e r de n Name n de s Junge n förmlich sehe n z u können , geschriebe n i n derselbe n runde n Schrif t … »Holen Si e mi r bitt e ei n Telefonbuch« , murmelt e Karim . Wenig e Minuten späte r rie f Kari m di e gesamt e Ärzteschaf t vo n Sarza c an , mit klopfende m Herze n un d eine r einzige n Gewißheit : Jud e Itér o hatte vo m 8 . bi s zu m 15 . Jun i 198 2 gefehlt . Zweifello s wei l e r krank gewese n war.
    E r

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