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Die putzende Lottofee

Die putzende Lottofee

Titel: Die putzende Lottofee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Pasadena
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sagte Tobi und schnippte die Zigarette weg. „Ich hab sozusagen nur auf dich gewartet!“, hustete er die letzten Reste des blauen Dunstes raus und lächelte Lenny an. Beide gingen sie nun die kurvige Treppe in die Katakomben der Europahalle hinunter. Tobi walzte voraus und Lenny dessen Schicksal und seinem eigenen hinterher.
     
    Nach einigen Aufwärmübungen fühlte Lenny eine warme Hand auf seiner Schulter. „Und… Hast du dich gut erholt?“, fragte eine Lenny wohl bekannte Stimme. Sie entstammte dem Sprachorgan von Kies und klang etwas heißer.
    Lenny drehte sich um und sah in das Gesicht seines Urlaubsgenossen.
    Lenny holte tief Luft und sah Kies an, als habe er ihn seit Wochen nicht gesehen. „Ach…Ja, kann man so sagen. Der Jetleck macht mir zwar noch n bissel zu schaffen, aber ansonsten ist alles in Butter“, sagte Lenny und wusste, dass Kies auch so seine Probleme hatte mit der interkontinentalen Zeitumstellung; Zumindest zeugten sein blauen Augenringe davon, dass die letzten Nächte alles andere als erholsam waren.
    „Wir müssen heute diesen Gerätescheiß zum letzten Male über uns ergehen lassen“, sagte Kies und starrte wie gebannt auf die aufgebauten Sprunggeräte. „Im nächsten Jahr haben wir dann Bewegungssport und Ballsportarten“, sagte er und machte eine Bewegung, als würde er einen Volleyball pritschen wollen.
    „Hab ja gar nicht gewusst, dass du so auf Ballsortarten abfährst“, sagte Lenny und konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass Kies überhaupt irgendeine Sportart gut beherrschte.
    „Jedenfalls ist das hier fast grobe Körperverletzung“, sagte Kies und zeigte mit seinem Zeigefinger auf den großen braunen Barren. „Stell dir mal vor, wenn da jemand dagegen rennt.“
    Lenny wusste nur zu gut, was ihm Kies damit andeuten wollte. Kies gab Lenny die Hand: „Schlag ein!“, sagte er und Lenny klatschte ein. „Viel Glück Licht“, sagte er noch und begann dann noch eine weiter Runde auf der Tartanbahn zu drehen, um sich aufzuwärmen.
     
    Da stand Tobi nun. Wie eine übergroße Dampflok kurz vor dem Auslaufen aus dem Bahnhof. Mit seinen kräftigen und speckigen Schenkeln sah er aus wie eine Presswurst. Zudem kam hinzu, dass diese orangefarbene Sporthose einfach viel zu eng war. Dieses furchtbare T-Shirt mit Pamela Anderson auf der Brust, eines der schlimmsten Relikte aus den neunziger Jahren, welches Tobi einfach nicht zu den Altkleidern geben wollte, gab der modischen Erscheinung einen Hauch von Hot Couture d´Apocalypse. Wie oft hatte ihn der Sportlehrer schon damit aufgezogen; Tobi hielt dennoch an seinem Superstar fest - und an seinem Modestil.
    „Tobi“, flüsterte Lenny und spuckte dabei fast in Tobis Ohr. „Du solltest nicht mehr springen“, sagte Lenny und zeigte auf den Stufenbarren.
    „Hä….“, sagte Tobi und trat für einen kurzen Moment aus der Reihe.
    Grubenstein schaute schon etwas dumm aus der Wäsche, als sich Tobi selbstständig aus der Reihe entfernte.
    „Was soll das Rumgezicke, Gerhardt?“, fragte Grubenstein in einem Ton, wie er normalerweise einem Ausbilder bei der Bundeswehr zuzuordnen wäre. Grubenstein bevorzugte es seine Schüler mit dem Nachnamen anzufauchen.
    Tobi hob den Arm und machte einen auf locker.
    „Ich bespreche nur noch mit Lenny die Technik“, sagte Tobi und kam sich dabei vor wie eine echte Sportskanone.
    „Hääää“, blökte Grubenstein. Dabei stand er mit breiten Beinen neben der Matte hinter dem Barren und hatte seine blöde Liste in der Hand, auf der er schwachsinnige Notizen vornahm. „Der hat doch selbst keine Ahnung“, sagte er und kratzte sich am Hinterkopf und würdigte die beiden keines Blickes.
    „Arschloch“, gab Lenny zurück, sodass Grubenstein wohl seine Lippenbewegungen wahrnehmen konnte, aber akustisch nichts hören konnte.
    Grubenstein warf Lenny nur noch einen kurzen Blick zu, als wolle er sagen, dass er gehört habe, was Lenny zum Besten gab, es aber aus pädagogischen Gründen noch mal überhören wollte.
    „Tobi… Ich habe heute Nacht geträumt, dass du dich verletzen wirst“, sagte Lenny und zeigte auf den Barren und das Minisprungbrett, welches davor stand. Mit diesem alten roten Filzbezug sah es aus, als sei auf ihm s chon der Bund Deutscher Mädchen in den dreißiger Jahren über den Barren katapultiert wurde. Ein uraltes Ding, das nicht unbedingt TÜV tauglich aussah.
    „Lenny !“, sagte Tobi, die Hände in die Tasche steckend und ein Hohlkreuz machend. „Ich fühle mich heute

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