Die Qualen der Sophora
sehnsüchtigen Blick in Richtung Tür zu werfen.
Wann würde Romana endlich hindurch schreiten und sich an seine Seite gesellen?
Das Umziehen dauerte bei ihr ganz schön lange. Dabei hielt sie sich sonst nicht
mit Kleinigkeiten auf, die ihr Äußeres betrafen. Sie war da eher praktisch
veranlagt und er war nicht so eingebildet zu glauben, sie könnte sich nach
allem, was er sich geleistet hatte, allein für ihn hübscher als sonst machen
wollen. Sie hasste Kleider und alles was damit zusammenhing. Sie trug lieber
Hosen. In solchen hatte sie ja auch den Aryaner-Bastard geschlagen. Chryses
wurde nicht müde darin, unter anderem deswegen stolz auf seine Freundin zu
sein.
Nico hatte sich an eines der großen Fenster
zurückgezogen. Die Hündin der Tri’Ora, die nun schweigend und für den eben
hingelegten Auftritt nach der Zeremonie sehr zurückhaltend an ihrem Glas
nippte, saß bei ihr und ließ sich kraulen. Die kleine Sophora sah so traurig
und verloren aus. Einsam. Chryses nahm dem livrierten Lost Soul, der die
Erfrischungen vor dem Essen servierte, ein weiteres Glas mit Orangensaft ab und
machte sich auf den Weg zu ihr herüber. Wenn Damon schon keine Anstalten
machte, sich um sie zu kümmern, dann musste es eben ein anderer tun. King war
noch nicht da.
Der kämmte wahrscheinlich noch sein langes,
rabenschwarzes Haar zurecht.
Chryses wollte gerade wieder über das schmucke, leicht
mit einem Aryaner zu verwechselnde Äußere des Breed-Mannes grinsen, als eben
dieser mit Romana am Arm den Festsaal betrat. Rys verharrte mitten im Schritt,
klammerte sich fest an die beiden Gläser in seinen Händen und hielt bei Romys
Anblick für Sekunden den Atem an.
Sie sah einfach fantastisch aus und das dachte er
nicht nur, weil der Vollmond hell über dem Castle schien. Um Nico musste sich
jemand anders kümmern. Chryses würde King ein paar neue Getränke holen lassen und
auf Nico ansetzen. Dann hatte er seine wunderschöne Soulmate ganz allein für
sich.
Ohne sich seine Gedanken anmerken zu lassen, ging er auf Romana zu, die ihm
irgendwie verlegen und ganz und gar nicht wohl in ihrer Haut entgegen sah. Sie
machte keine Anstalten, zu ihm zu kommen. Chryses fragte sich kurz, ob ihr
seine Uniform missfiel oder lag sein Haar nicht richtig?
Zumindest konnte der Ausdruck auf seinem Gesicht nicht ganz so verschlossen
sein, wie sonst. Die grauen Augen glänzten wie flüssiges Quecksilber und als er
ihr das Glas Orangensaft reichte, glühten sie allein für sie in kurzem
aufwallenden Begehren, dem er sich leider erst dann hingeben durfte, wenn das
Brautpaar die Festlichkeit verließ.
„Ich möchte auf die schönste Devena im ganzen Land anstoßen“,
säuselte er leise an ihrem Ohr und das Kristall klirrte ebenso leise
aneinander. Er konnte förmlich spüren, wie die Hitze gleichzeitig in Romys
Schoß und in ihre Wangen schoss. Er machte ihr viel zu selten Komplimente, die
ihr Äußeres betrafen. Das war sie nicht gewohnt. Es machte sie an und
gleichzeitig war es ihr... peinlich?!
Chryses beugte sich ein klein wenig vor, um einen Kuss auf ihre nackte Schulter
zu hauchen. Es stand ihr so gut, wenn sie ihre Haare aufgesteckt hatte und er
mochte die weichen, perfekt üppigen Rundungen ihrer Brüste, die so fabelhaft in
diesem Kleid zur Geltung kamen. Und dann bemerkte er den tiefen, wirklich
tiefen Ausschnitt ihres Rückens. Jetzt glühten seine Augen richtig.
Ohne sich mit weiteren Komplimenten aufzuhalten, packte
er Romy mit der frei gewordenen Hand an ihrem Handgelenk und zog sie an ein
anderes Fenster, dessen schwere bis an den Boden reichenden Vorhänge halb
geschlossen waren. Er zog sie dahinter und den Vorhang ganz zu. Hastig kippte
er den Champagner aus seinem Glas herunter und warf das wertvolle Kristall
achtlos auf den Boden. Seine Augen brannten immer noch und er sah so wild und
unberechenbar drein, dass er ihr wahrscheinlich ein klein wenig Angst machte.
Gelegenheit zur Flucht würde sie aber keine bekommen.
Chryses zog sie an sich, obwohl er riskierte mit
Orangensaft begossen zu werden. Er küsste sie hart und unnachgiebig, ließ seine
Hände über ihren kaum bedeckten Rücken wandern und umfasste ihre Hinterbacken
mit einem noch viel unnachgiebigerem Griff. Er presste sie an sich und ließ sie
die volle Härte seiner Erregung spüren.
„Romana, du weißt nicht, was du mit diesem Kleid
anrichtest!“, flüsterte er heiser, ohne das schmachtende Säuseln des ersten
Kompliments zu wiederholen.
„Du machst mich
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