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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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unglaublich scharf und ich fürchte,
ich kann dich nicht eher zu den anderen zurückgehen lassen, bevor ich dich und
dieses Kleid angemessen gewürdigt habe!“ Er küsste sie ein weiteres Mal, ließ
seine Zunge tief in ihren Mund eindringen, sodass sie wahrscheinlich schwindelig
von dem Alkohol wurde, den er bereits vor ihr genossen hatte. Doch er war nicht
betrunken. Er war ganz und gar Herr seiner Sinne. Er wusste, was er tat und wie
sie darauf reagierte.
    „Du bist wunderschön.“, raunte er ihr zu, als er sich
anschickte ihren Hals zu küssen und seine rechte Hand über den vorderen
Ausschnitt gleiten ließ, ohne die Linke von ihrem Hintern zu lösen. Seine
Fingerspitzen steckten bereits vorwitzig unter dem Stoff auf dem Ansatz ihrer
Brüste, die sich deutlich sichtbar abzeichneten. Romy krallte sich an ihn und
von Peinlichkeit keine Spur mehr.
    „Wunderschön!“, wiederholte er ein weiteres Mal und
schob seine Hand ein wenig weiter vor.
    „Master Chryses?! Das Brautpaar bittet jetzt zu
Tisch.“
    Plötzlich ein Räuspern vor dem Vorhang. Chryses
streckte seinen Kopf hinaus und fletschte die Zähne. Der livrierte Diener, der
eben noch die Getränke serviert hatte, stand dort.
So viel also zur angemessenen Würdigung von Romanas Kleid. Es war ein Jammer,
damit bis später warten zu müssen. Rys versicherte sich, dass bei ihr noch
alles am rechten Fleck saß und öffnete dann den Vorhang ein Stück weit, damit
sie heraustreten konnte. Ihre Wangen glühten beständig weiter, doch das machte
nichts.
    Er räusperte sich kurz, dankte dem Diener für seine Aufmerksamkeit,
die zweifellos auf die anderen Gäste übergegangen wäre, sobald alle an der
Tafel Platz genommen hatten und weidete sich dann noch einmal an dem
fantastischen Ausblick, den Romys Kehrseite bot.
    -Wäre ich auch nur ansatzweise poetisch begabt, würde
ich jetzt ein Gedicht über deinen Hintern schreiben, das nur für die Ohren von
Erwachsenen bestimmt wäre und mindestens ein Dutzend Seiten umfasst, liebste
Romana.-
    Okay, der Vollmond ließ ihn wahrscheinlich bekloppt
werden, aber Romanas Hintern war dieses schwachsinnige Gesülze eindeutig wert.
Diese wohlbetonten Proportionen waren einfach ein Anblick für die Götter. Dabei
lag die Betonung auf Anblick. Er war der Einzige weit und breit, der auch
anfassen durfte. Und das würde er. Oh ja. Die Bediensteten sollten bloß einen
Zahn zulegen. Braten konnte man eigentlich auch dann noch genießen, wenn er
kalt war.
Die Meisten saßen schon. Chryses rückte Romy zuvorkommend den Stuhl zurecht.
Dabei waren Manieren gerade das Letzte, woran er dachte. Je länger er den
Ausblick auf seine Soulmate genießen konnte, desto besser. Ihre Schönheit, die
seiner Meinung nach sogar die Catalinas und Awendelas übertraf, machte ihn noch
stolzer als ihr Erfolg im Zweikampf.
     
    Nico hatte als eine der Letzten auf den Aufruf, sich
zu Tisch zu begeben, reagiert. Die meisten saßen schon und die Lost Soul wies
auf den leeren Stuhl zwischen der Tri’Ora und King. Das waren auch die einzigen
Lichtblicke. Zu ihrer Linken saß der einschüchternde Astyanax am Kopfende und
ihr genau gegenüber Devena Thersites, Devena Imogen, Damons Mutter, und dann
noch Lord Aubrey. Damon saß rechts von King, aber Nico sah kaum in seine
Richtung, wenn sie sich mit King unterhielt, dann beließ sie es meist mit
kleinen Seitenblicken in dessen Richtung.
    Sie beschränkte die Unterhaltung sowieso auf die
Erklärung der verschiedenen Gäste, die King noch fremd waren. Der Hund war ihr
zu Tisch gefolgt und hatte sich zwischen ihr und seiner Herrin auf den Boden
gelegt, wobei sie immer mal wieder mit dem Schwanz wedelte, um ihre Freude
darüber zu bekunden, dass sie von ihr so unauffällig wie möglich mit kleinen
Häppchen gefüttert wurde. Hätte Nico das nicht getan, wären ihre Teller immer
unberührt geblieben, weil sie keinerlei Hunger verspürte.
Unter dem kühlen Blick von Damons Mutter wagte sie nicht einmal eine lockere
Unterhaltung mit Lord Aubrey. Wusste er schon von dem Zwischenfall? Sie hoffte,
dass das in der allgemeinen Aufregung, den die Hochzeit verursacht hatte,
einfach untergegangen war. Sie hatte sich schon vor genug Leuten lächerlich
gemacht. Sie quälte sich durch jeden Gang und wich allen prüfenden Blicken aus,
sie wollte nicht, dass jemand sich mit ihr beschäftigte, deshalb war sie ja
nicht hier. Sie hatte einfach nur nicht wegbleiben können und versuchte, die Feier
so wenig wie möglich zu

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