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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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an Valeriu
erinnert… Das war nicht richtig, meine Wut Überhand gewinnen zu lassen. Mein Urteilsvermögen
ist in diesem Punkt ziemlich getrübt. Ich kann autokratische Arschlöcher nicht
ausstehen. Womit ich nicht sagen möchte, dass dein Vater zu dieser Kategorie
zählt. Allerdings bin ich sehr froh, dass du ihm nicht aufs Haar gleichst,
Nathan. Ich werde es auch nicht wieder tun… Vorerst jedenfalls nicht!“
    Cat biss sich auf die Unterlippe, um ein freches
Grinsen vor ihm zu verbergen und senkte die Lider über ihre Augen, damit er das
amüsierte Glitzern darin nicht entdecken konnte. Selbst in zu ihren
ausgeglichensten und nachgiebigsten Zeiten würde sie es nicht zulassen, dass
ein Mann über sie bestimmte und noch weniger über ihre Krieger.
    „Ich bin ja nicht lebensmüde! Ich muss wohl noch ein
paar Jahrhunderte trainieren, bevor ich mir eine solche Dummheit wirklich
leisten kann!“
    „Ein paar hundert Jahre Training ist wohl leicht
übertrieben, Catalina. Mit der richtigen Hilfe schaffst du es noch in der Frist
deiner Umwandlung zur Perfektion.“
    Jetzt grinste auch Nathan und er machte keine
Anstalten, es vor ihr zu verbergen. Sie sollte nicht mehr traurig sein, auch
wenn er ihr dieses Gefühl des Verlusts wohl nie ganz vergessen machen konnte.
Sie lebten Tag für Tag und jeder von ihnen würde etwas Besonderes sein. So gut
es eben ging. Nathan konnte ihr nicht einfach vorschlagen, in die Karpaten zu
fliegen und ihrem Elternhaus einen Besuch abzustatten, damit sie ihren Bruder,
über dessen Schicksal er letztendlich gar nichts wusste und Cat wohl auch
nicht, da sie schließlich in einer Gunst der Stunde fortgelaufen war, um dem
Tod zu entgehen, wiedersah. Valeriu würde sich kaum über Familienzuwachs aus
den Reihen der Immaculates freuen. Eine Versöhnung an dieser Front war selbst
im schönsten Licht ausgemalt vollkommen aussichtslos.
    „Im Wegrennen natürlich!“, fügte er hinzu, da nicht
einmal er mit seiner Erfahrung an das Können seines Vaters heranreichte, der
nun einmal eine ganz besondere Persönlichkeit und Kriegerseele ausmachte. Dann
lachte er aus vollem Hals.
    „Mistkerl“, beschwerte sich Cat gespielt empört und
stemmte die Hände in die Hüften, wobei Nathans Hemd aufklaffte, weil sie es nur
übergeworfen hatte, ohne es zu zuknöpfen.
    Sie tat jedoch nichts, um ihre Blöße zu bedecken, weil
ihre kleine Freizügigkeit sein Lachen viel effektiver zum Schweigen brachte,
als jede Erwiderung, die ihr auf seine Frechheiten einfallen könnte.
Für diesen Moment waren alle Sorgen wie weggefegt und ihre Augen ruhten nun
nicht mehr mit einem verliebten Glänzen auf ihm. Viel eher sah sie ihn an, als
wäre er eine Beute, an die sie sich erfolgreich herangepirscht hatte. Ihre
Lippen umspielte ein katzenhaftes Lächeln und der Augenring um ihre Iris
begann, rötlich zu glühen.
    Cat wollte ihm schon den Mund stopfen, Nathan kam ihr
jedoch zuvor und dann wurden alle Gedanken an mögliche Sorgen im Rausch der
Leidenschaft erstickt. Es war egal, ob der aufsteigende Morgen kühl war, oder
ob über oder unter ihnen womöglich Fenster geöffnet waren, Cat gab ihm vorerst
nicht die Möglichkeit, sich nach drinnen zurückzuziehen.
Irgendwann schafften sie es doch bis zum Bett und Cat ließ sich mit einem
atemlosen Auflachen auf die zerwühlten Laken fallen, Sie fühlte sich angenehm
ermattet und ihr Kopf war schön leergefegt, so dass sie sich mit einem wohligen
Aufseufzen an Nathans Seite schmiegte.
    „Ich habe garantiert nicht vor, wegzurennen, Liebster!
Ich werde jetzt zufrieden wie ein Baby schlafen und du wirst gefälligst über
meinen Schlaf wachen!“, bestimmte Cat mit schläfriger und doch fordernder
Stimme, während sie selig die Augen schloss und die Nähe des Mannes genoss, den
sie über alles liebte.
    Sie vermisste ihr altes Zuhause nur insoweit, dass es
vor ihrer Flucht die einzige stabile Größe in ihrem Leben gewesen war. Bis auf
Dragomir konnten ihre anderen Familienmitglieder ihr gestohlen bleiben. Sie
hatte nun eine neue Familie, die sich noch im Aufbau befand und auf deren
Unterstützung sie sich immer verlassen konnte. Und trotzdem…
    Ich wünschte, du könntest ein Teil davon sein! , dachte sie schläfrig, wobei sie das jungenhafte
Gesicht von Dragomir vor ihrem geistigen Auge sehen konnte. Mit diesen
leuchtenden Augen, die sie an neblige Morgen in Rumänien erinnerten, in denen
man ein Stückchen Blau am Horizont entdecken konnte, dann war sie in einen
ruhigen Schlaf

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