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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Uhr und stellte fest, dass der
letzte Teil genau vor etwa einer Viertelstunde passiert war.
    Er fuhr zu Damon herum und verkündete mit sorgenvoller
Stimme: „Sie wird sterben!“
King bedeckte seine Augen mit einer Hand und versuchte, sich das Gesicht des Mannes
erneut vorzustellen, der für ihren Tod verantwortlich sein würde.
    „Sie hat sich um kurz nach sechs in einen Wagen
gesetzt und fährt wahrscheinlich zu diesem Mann… Einem Immaculate! Ich glaube,
sie will sich von ihm umwandeln lassen, aber es wird ihm nicht gelingen. Er
wird sie töten, wenn er ihr Blut trinkt… Ich kenne ihn nicht… Er trägt sein
dunkles Haar halblang und hat einen Dreitagebart… Sein Vorname lautet Edward.
Wissen Sie, wer das ist? Wir müssen ihn unbedingt aufhalten!“, verlangte King
mit eindringlicher Stimme, der deutlich der Horror anzuhören war, den er gerade
in der Vision gesehen hatte.
    „Was?!“ Damon sah King an, als verstünde er nur
Bahnhof. „Wer stirbt?“ Dann dämmerte es ihm.
    „NICO!“
    Er sprang auf, verschüttete einen guten Teil des Tees,
den er bisher nicht getrunken hatte, kümmerte sich aber nicht weiter darum, da
er seine Sachen zusammensuchen musste, während King erklärte, was er eben
gesehen hatte. In dem Tee oder worin auch immer so ein Sophos halt las. Das
überstieg bei weitem Damons Horizont. Genauso wie die Sache mit dem
Geistersehen bei Nico. Eins verstand er aber sofort. Und zwar wohin Nico
gefahren war.
    Die kleine Sophora vergnügt
sich gerade mit Edward Sterling. Hätte ich nicht von ihr gedacht…
    Die Worte von Creon auf der Noctis Transitus hallten
in seinem Kopf wieder. Genau wie die Erinnerung an die Karte, die er in Nicos
Ausschnitt hatte stecken sehen, während sie miteinander...
    „Ich weiß, wo sie ist.“
    Damon befestigte hastig das Holster, in dem seine
schweren Dolche steckten, mittels Gurten am Oberkörper über dem Shirt, das er
angezogen hatte. Er hielt sich nicht mit großen Reden auf, obwohl King eine
genauere Antwort zu erwarten schien. Er konnte sich jetzt nicht mit Gequatsche
aufhalten und klopfte dem Breedmann nur eilig verabschiedend auf die Schulter,
bevor er mit wehendem langen Mantel, den er ebenfalls überwarf, aus dem Zimmer
stürmte. Mit einem Klicken befestigte er sein Butterfly-Schwert an seinem
Gürtel. Das würde er vielleicht als Erstes brauchen.
    Vom Dunklen ins Dunkle...
    Damon entmaterialisierte sich im Laufschritt zur
besagten Adresse, die er im Gedächtnis hatte und von der er niemals geglaubt
hatte, sie jemals aufsuchen zu müssen.
     
     
    In der Stadt
    Damon kam unmittelbar vor dem Häuserblock auf, in dem
Sterling sein Geschäft und anscheinend auch seine privaten Räumlichkeiten
untergebracht hatte. Nico war eindeutig hier anzufinden. Er erkannte es daran,
dass sein eigener Wagen vor dem Haus parkte. Damon hielt sich nicht damit auf,
hineinzuschauen, ob irgendetwas Aufschluss darüber geben würde, wo Nico
geblieben war. Das war ganz offensichtlich. So schnell er konnte, stürmte er
die steinerne Treppe nach oben und donnerte mit beiden Fäusten gegen die Tür.
    „AUFMACHEN, STERLING! SOFORT AUFMACHEN!“
    Nichts tat sich und Damon überlegte, ob er sich ein
weiteres Mal entmaterialisieren konnte, doch hier draußen auf der Straße stand
er direkt im Tageslicht und das ließ seine Kräfte nach der Verletzung in der
letzten Nacht und dem eben erst hinter sich gebrachten Trip schwinden. Wenn er
kämpfen musste, um Nicolasa aus dem Haus zu holen, brauchte er dafür noch Atem.
    „AUFMACHEN!“, donnerte er weiter und fühlte eisige
Kälte der Ungewissheit in sich aufsteigen, während er tatsächlich darauf
wartete, dass die Tür geöffnet wurde.
    King hatte gesagt, Nico würde sterben. Durch Sterlings
Hand? Hier in diesem Haus? Er konnte und wollte es einfach nicht glauben. Seine
Augen glühten hellrot und im nächsten Moment trat er mit aller Kraft gegen die
Tür, die mit einem berstenden Krachen von splitterndem Holz nachgab und
aufsprang.
Ein Angestellter Sterlings stellte sich ihm in den Weg. Es war der, der Nico
zuvor noch freiwillig die Tür aufgemacht hatte. Schließlich war er es, der sich
hinterher mit den Überresten vergnügen durfte.
    „WO IST STERLING?“, herrschte Damon ihn an und
schubste ihn gleichzeitig aus dem Weg, um das Erdgeschoss zu durchsuchen. Keine
Antwort.
    „EDWARD!“, rief er so laut er konnte, doch von Tulips
Bruder war weit und breit nichts zu sehen.
    „Mein Master wünscht nicht gestört zu

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