Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
unnötigen Angriff auf den Gefangenen abzuhalten, wobei
er den Griff um die Kehle des Mannes nicht selbst übernehmen musste. Das tat
Nathan für ihn, so dass er sich nicht die Hände dreckig machen musste. Sie waren
ein eingespieltes Team, das selten Worte wechseln musste, wenn sie sich auf
einem Einsatz befanden.
    Die Macht der Quadruga eben…
     
    Sterling starrte Theron aus schreckgeweiteten Augen
an, weil er sich nun den beiden gefürchtetsten Kriegern gegenüber sah.
„Sie ist zu mir gekommen und hat darum gebettelt! Ich hab nichts Falsches
get…AAAAAAAHHHHH…n!“, schrie er laut seinen Schmerz heraus und verstummte dann
in einem erbärmlichen Gurgeln. Auch Nathan war fähig, die mentalen Barrieren
dieses widerlichen Insekts mit Leichtigkeit zu durchbrechen.
    „Keine Frau, die ihre fünf Sinne beisammen hat, würde
freiwillig so etwas über sich ergehen lassen! Sie ist nicht die Erste und sie
wäre hier elendig gestorben! Also sprich, wie hast du die Sophora des Hauses
Lovania dazu gebracht, dich aufzusuchen? Wenn dir dein Leben lieb ist, dann
solltest du uns nicht noch einmal mit einer billigen Lüge abspeisen!“
    Diesmal war es Therons Stimme, die kalt und
unnachgiebig in dem Kellergewölbe widerhallte. Allerdings bedurften weder er noch
Nathan irgendwelcher Hilfsmittel, um ihre Autorität durch zu setzen. Seine
erbärmliche Geschichte purzelte nur so aus Edward Sterling heraus. Es begann
alles mit der Noctis Transitus, als er sich Nicolasa mit seinem speziellen
Paarungsduft gefügig gemacht hatte…
     
    ° ° °  
    Nico erwartete das schmerzhafte Eindringen der
Fangzähne in ihren Hals. Sie hatte nur eine vage Vorstellung von dem Schmerz,
der sie erwartete, weil sich ihr Verstand weigerte, die Situation weiter zu
analysieren. Das würde ihren Schrecken nur ins Unermessliche steigern.
Sterlings Worte hatten ihr den Rest gegeben.
Nico wimmerte nur noch leise und hing beinahe kraftlos in ihren Fesseln. Sie
spürte nicht einmal mehr, dass seine Hände über ihren Körper wanderten. Sie
betete, dass es endlich vorbei sein würde. Sie wollte nach Hause zu ihrem
Vater. Er brauchte sie!
Dann tauchte wie aus dem Nichts ein Schatten vor ihr auf. Nico blinzelte
verwirrt durch den Tränenschleier hindurch und schluchzte im nächsten Moment
leise auf, weil sie Damons Gesicht erkannte.
    NEIN! NEIN! NICHT JETZT!
NICHT ER !
    Sie dachte, dass sein Geist gekommen war, um
Vergeltung von ihr einzufordern. Es war der völlig falsche Zeitpunkt! Sie würde
alles tun, was er verlangte, aber sie wollte zuerst ihren Vater retten. Er brauchte
bald, sehr bald das Blut eines Immaculate.
Die beinahe schon unerträgliche Spannung in ihren Armen ließ nach, Nico
verstand erst nach einiger Zeit, dass jemand die Ketten gelöst hatte und sie
nun ausgestreckt auf dem steinernen Altar lag.
    „Nicht aufhören… Bitte… nicht aufhören… Bitte, ich tue
alles…“, flüsterte sie mit erstickter Stimme, weil sie davon überzeugt war,
Sterling irgendwie verärgert zu haben.
    Er konnte doch nicht einfach aufhören! Sie musste
umgewandelt werden!
Sie war nur noch ein zitterndes Bündel, konnte sich nicht rühren und weinte
leise, weil sie dachte, man hätte sie in den Keller gesperrt, um sie noch
gefügiger zu machen.
Sie hörte jemanden sprechen, dann Schreie, doch sie brachte nicht genug Kraft
auf, die Lider zu heben, geschweige denn den schweren Kopf, in dem sie ein
dumpfes Pochen verspürte. Ihr war so kalt… so kalt.
War Damons Geist in die andere Welt übergetreten? Hatte er Genugtuung bei ihrem
Anblick empfunden oder Abscheu?
    Nico rollte sich zusammen wie ein verwundeter Igel und
bedeckte ihr tränenüberströmtes Gesicht mit ihren Händen. Sie hätte ihm so gern
gesagt, wie leid ihr alles tat, dass sie alles tun würde, um es rückgängig zu
machen, aber das war unmöglich. Hier zu liegen und zu wissen, dass sie nun den
Tod des letzten Menschen auf dem Gewissen haben würde, den sie jemals geliebt
hatte, war die Hölle auf Erden.
War sie vielleicht schon tot? War das der Ort, an dem ihre Seele auf ewig
gefangen sein und für ihre unverzeihlichen Sünden büßen musste?
    ...Alles falsch... Ich habe
alles falsch gemacht... Sie
wusste nun, dass sie ihren Stolz hätte herunterschlucken, dass sie sich Hilfe
bei den Kriegern hätte holen müssen, dass sie sich niemals in Damon hätte
verlieben dürfen... Zu spät.
     
    „Nico? Nico, ich bin es, Damon! Hörst du mich?“
    Vorsichtig löste er die eisernen Manschetten, die
Nicos zarte

Weitere Kostenlose Bücher