Die Qualen der Sophora
eben
abgelegte Montur aus, die er gleich mit den dazu passenden Waffen bestückte.
Pro Forma, da er nicht vorhatte, sich allein auf den Weg zu machen.
„Weißt du, wo Damon hin verschwunden ist?“, fragte er
den Chinesen, während er wie Damon zuvor seine Dolche festschnallte, obwohl er
sie nicht unbedingt brauchte. Es war ein beruhigendes Ritual, das zu tun.
- Nathan! Wach auf! Ich
brauche dich hier! Wenn es geht, dann komm unauffällig in mein Zimmer. Lass Cat
aus dem Spiel, sonst wecken wir das ganze Schloss! -, sandte er einen
Alarmruf aus, dem gleich Folge geleistet wurde.
Theron konnte ja nicht wissen, dass Cat gerade erst richtig eingeschlafen war,
nachdem sie die kurze Nacht von Alpträumen heimgesucht worden war. Natürlich
fiel Nico in ihren Zuständigkeitsbereich, aber da Damon schon vorgeprescht war,
würde es durch ihre Anwesenheit nur zu einer unnötigen Eskalation kommen. Und
davon hatten sie vorerst genug gehabt.
Es dauerte nicht lange und Nathan materialisierte sich
neben ihm. Ebenfalls umgezogen und einsatzbereit.
„Es geht um Nico… King hatte eine Vision, die ihren Tod vorausgesagt hat. Damon
ist sicher schon bei ihr… Weißt du, zu wem sie gegangen ist, um sich umwandeln
zu lassen? Sie kennt doch kaum jemanden außer uns Krieger und andere Sophoras“,
wandte er sich an King, dessen sonstige Ruhe ein wenig gestört schien. Aber das
konnte man ihm nicht verdenken.
Theron selbst malte sich die schlimmsten Bilder aus.
Die Umwandlung war eine sehr delikate Angelegenheit, umso komplizierter je
mächtiger die Breed später sein würde… Als Teil der Quadruga kam für Nico
eigentlich nur ein Krieger in Frage und er hätte es ihr gern vorgeschlagen, es
für sie zu tun, wenn sie nicht so ein zartes Persönchen wäre.
„Ich hörte nur seinen Vornamen… Edward. Er muss in Manhattan
wohnen, da ich Nico aus ihrer Wohnung kommen sah und dann stieg sie in einen
Wagen, wahrscheinlich um zu ihm zu fahren. Vielleicht kann ich Euch die Bilder
senden? Ich habe sein Gesicht sehr deutlich gesehen“, schlug King vor, da er ja
um die mentalen Kräfte der Immaculate wusste.
Theron zögerte nicht lang und sah sich diese Vision
selbst an, da der Mann sich ihm geöffnet hatte und er nun keine Gewalt anwenden
musste.
„Das ist Sterling!“, spie er wütend aus, als er gesehen hatte, wie der
Dreckskerl mit dem armen Mädchen umgehen wollte. Es drehte ihm förmlich den
Magen um.
In dem Moment ging sein Mobiltelefon los, und er ging
beinahe mechanisch an den Apparat, weil diese Nummer nur einem sehr engen Kreis
bekannt war.
„DAMON, WARTE…!“, doch der hatte schon mit einem
provokanten kleinen Satz, der an Sterling gerichtet gewesen war, aufgelegt.
Theron unterdrückte einen Fluch und klappte seinen Laptop auf, den er auf einer
Kommode abgelegt hatte. Es dauerte zum Glück nicht lange, bis der schnelle
Rechner hochgefahren war, und er das Internet aufgerufen hatte.
„Der Kerl wohnt in Manhattan, er hat ein
Antiquitätengeschäft, wenn ich mich recht entsinne… Hier! Edward Sterling,
Fine Antiques … Nathan? Die Pflicht ruft!“ Ron nannte ihm noch die
genau Adresse, dann waren sie auch schon vor Kings Augen verschwunden, weil es
im Zimmer dunkel genug dazu war. Theron und Nathan waren die beiden einzigen
Krieger, die es auch fertig brachten, sich im hellen Tageslicht zu
entmaterialisieren.
. . .
Beinahe zeitgleich tauchten Nathan und Ron vor dem
Haus auf der noch ruhigen Geschäftsstraße auf, obwohl sie das auch in der Rush
Hour riskiert hätten. Ron hätte eventuelle Zeugen sehr leicht manipulieren
können. Ihnen fiel sofort die eingetretene Tür auf und sie stürmten das Haus.
Ein Lost Soul lag bewusstlos auf den Trümmern einer Vitrine und Nathan warf ihn
Kraft seiner Gedanken in Richtung Wohnzimmer, da die Sonnenstrahlen, die durch
die ungeschützte Türöffnung eindrangen, ihn gleich zu grillen drohten.
„Sie sind unten im Keller! Um den Kerl kümmern wir uns
später, der geht nirgends mehr hin!“
Theron benutzte wie Nathan Damons Präsenz als Wegweiser, um sich im Gewölbe
unterhalb des Hauses zu materialisieren. Mit einem schnellen Blick hatte Ron
die Situation erfasst und verzog angewidert das Gesicht. Er war stink wütend,
da der Kerl diese Nummer garantiert nicht zum ersten Mal abzog. Wie viele
Leichen hatte er bereits entsorgt?
„Damon! Lass ihn los! Wir übernehmen das Päckchen.
Kümmer dich um Nicolasa“, meinte Theron mit erstaunlich sanfter Stimme, um
Damon von einem vorerst
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