Die Qualen der Sophora
werden!“,
empörte sich der Lost Soul endlich und das veranlasste Damon, ihn noch einmal
am Kragen zu packen und ordentlich zu schütteln.
„ICH BIN JETZT DEIN MASTER UND DU SAGST MIR AUF DER
STELLE, WO ICH IHN FINDE!“
Damon hob die Rechte und ballte sie zur Faust. Die Lost Soul wimmerte laut,
hielt sich selbst beide Hände vor das hübsche Jüngelchengesicht.
„Im Keller! Im Keller! Er hat das Mädchen runter
geführt und danach habe ich ihm einen kleinen Imbiss serviert, um den Appetit
anzuregen.“, schluchzte er um Gnade winselnd und Damon stieß ihn abermals fort
in eine antike, sorgfältig vom Staub befreite Vitrine, die im Flur stand. Das
sich darin befindliche Silbergeschirr ging krachend mit ihm zu Boden.
„IMBISS?!“ Damon stieß ein lautes wütendes Brüllen aus
und hätte dem nun bewusstlosen Lost Soul zu gern noch einmal in die Rippen
getreten, aber es war keine Zeit, um sich mit solchen Kleinigkeiten
aufzuhalten.
Edward hatte Nico und damit war Damon zurück in seinem
schlimmsten Alptraum. Zwei Stufen auf einmal nehmend und die letzten vier
überspringend spurtete er runter in den Keller. Auf weinrotem Untergrund kam er
auf und der Geruch in den unteren Räumlichkeiten bereitete ihm Übelkeit, wo es
Edward Tränen der Freude in die Augen trieb. Alles hier unten troff förmlich
über vor zugefügtem Leid.
„...oder du kannst das mit der Umwandlung vergessen!“,
hörte er Edward noch sagen, dessen harsche laut gesprochenen Worte von den
Wänden widerhallten.
Damon sprintete vor und ein grausiger Schauer lief
durch seinen gesamten Körper, als er seine schlimmsten Bestätigungen befürchtet
sah. Nico in Ketten gelegt, auf einem ägyptischen Altar kniend, fast nackt. Mit
Edwards dreckigen Händen auf ihrer bloßen Haut. Vollkommen verängstigt,
jenseits von Gut und Böse, verletzt und blutend.
NEIN!
Eine einzige fließende Bewegung genügte und Damon
hatte einen Dolch nach Edward geworfen, der ihn in die rechte Seite traf und
zurücktaumeln ließ, bevor er auch nur richtig gewahr wurde, dass er nicht mehr
mit Nico allein war.
In diesem Halbdunkel sah Damon ausgezeichnet. Es war
alles, was er brauchte. Auch seine Eckzähne traten hervor und fast im selben
Augenblick, wie er Nicos Fesseln mit seinem Schwert von der Decke schnitt, sie
auffing und langsam auf die Oberfläche des Altars gleiten ließ, hatte er Edward
an der Kehle gepackt, an die Wand gedrückt und dann die eiserne Jungfrau ins
Visier genommen, die ihn plötzlich höchst verführerisch anzulächeln schien.
„Hallo Edward! Lange nicht gesehen!“, Damons Stimme
klang heiser und vollkommen unwirklich. Als wäre er wahrhaft von einem Dämon
besessen. Damon griff nach dem Dolch und drehte ihn langsam in Edwards Seite
herum.
„Du stehst also auf die ganz harte Nummer, ja? Wenn
ich das gewusst hätte, dann hätte ich noch jemanden zum Spielen mitgebracht, du
perverser Schweinehund.“
Theron hätte seinen Unmut sicher zu gern an diesem Dreckskerl abreagiert. Damon
schob den Dolch bis zum Anschlag in Edwards Organe. Dieser jaulte laut auf.
„Was ist? Ich dachte, du magst das?“ Damon zog den
Dolch heraus und hielt die blutverschmierte Spitze direkt an eines von Edwards
schmerzverzerrt und höchst panisch dreinblickenden Augen.
„Ah, ich verstehe, du stehst wohl nicht auf erfahrene
Jungs.“ Damon drückte ihm die Spitze ins Weiß seines Augapfels und holte mit
der freien Hand, da Edward kaum so dumm sein würde und jetzt eine falsche
Bewegung machte, sein Telefon heraus. Dank eines ausgeklügelten
Mobilfunksystems, das Ray für die Krieger verstärkt hatte, konnte er auch aus
den Tiefen dieser Katakomben heraus telefonieren.
„Ron, ich bin’s, Damon. Ich habe ein
Wiedergutmachungsgeschenk für dich!“
Er bedachte Edward mit seinem gemeinsten Lächeln und
hielt ihn weiterhin mit dem Dolch an der Wand in Schach, als er auflegte und
das kleine Telefon zurück in die Tasche steckte.
„Ich hoffe, du hast dein Testament gemacht, Sterling!“
In spätestens fünf Minuten würde sein Anführer hier
sein und wenn Edward heute seinen Glückstag hatte, dann war Jagannatha nicht
weit. King hatte die anderen garantiert schon alarmiert.
° ° °
Theron hatte kaum die Augen zugemacht, als jemand laut
an seine Tür hämmerte. Er sprang förmlich aus dem Bett, nachdem King sein
Zimmer gestürmt hatte und einen ziemlich beängstigenden Bericht ablegte. Ron
war auf jeden Fall blitzschnell hellwach und zog sich in Windeseile die
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