Die Qualen der Sophora
und
King um dich kümmern!“, ordnete er an.
Edwards Schreie erfüllten erneut den Keller, bevor sie
plötzlich verstummten als ob jemand einen Schalter an ihm umgelegt hätte. Man
hatte ihn ausgeknockt.
Darüber empfand Damon schon so etwas wie Genugtuung, während er Nico weiterhin
in den Armen hielt und versuchte, ihren Körper und ihre Seele ein klein wenig
durch seine Präsenz zu wärmen. Er hätte alles dafür getan, ihr schon in diesem
Augenblick Frieden schenken zu können. Auch jetzt suchte er noch nach der
Einfachsten aller Möglichkeiten, ihr zu helfen, doch Nico einfach im Stich zu
lassen, stand nicht mehr zur Debatte.
„Vorsichtig!“, mahnte Damon leise und mit grimmigen
Blick, als Theron sie zwang mit ihm zu sprechen. Ihm passte der Ton seines
Anführers Nico gegenüber nicht ganz. Sie war sehr schwach und einer Ohnmacht
nahe. Doch da sie nicht wussten, ob sie schwerer verletzt war, durfte sie sich
dieser nicht hingeben. Sobald sie im Castle waren und man sich um sie gekümmert
hatte, konnte sie schlafen. Er nahm sich vor, über sie zu wachen und darauf zu
warten, bis es ihr besser ging. Vorher würde er nicht von ihrer Seite weichen.
Diesmal würden sie reden. Nur reden und nichts anderes. Wenn sie ihn angriff,
würde er nicht einen Gegenschlag austeilen.
Ron hatte nicht mit Nicos Reaktion gerechnet, die ihn
ansah, als hätte er eine schwere Strafe über sie verhängt. Sie schüttelte den
Kopf heftig hin und her und wisperte ihren Protest so leise, dass Ron sie kaum
verstand. Ihre Augen waren so weit aufgerissen, dass sie wie ein verschrecktes
Tier wirkte, das in den Lauf einer Flinte blicken musste.
„Nein… Nein… ich muss… nach… Hause! Oh, Gott! Babu...“
Ron umfasste sachte ihren Hinterkopf, den er beinahe
völlig mit seiner großen Hand bedeckte, um zu verhindern, dass sie sich in
ihrer Aufregung noch selbst wehtat.
„Nico! Ruhig! Ganz ruhig! Warum musst du nach Hause?
Sprich mit mir, oder ich werde deine Gedanken lesen. Ich möchte dir nicht
wehtun. Wir möchten dir nur helfen.“
Er spürte regelrecht, wie sie nachgab, während er bestimmt auf sie einredete,
als wären ihre Glieder plötzlich so weich wie Butter geworden. Eine Weile
atmete sie nur heftig, als wäre sie vor etwas auf der Flucht gewesen. Genau
genommen war sie das ja auch… Auf der Flucht vor ihren Gefühlen.
„Mein Vater…“, hauchte sie kraftlos und zog dann ihre
rechte Hand unter der schützenden Hülle von Damons Mantel heraus. Sie griff mit
erstaunlicher Kraft zu und krallte sich an den Stoff seines Hemdes unterhalb
des Lederriemens, an dem die Halfter für seine Dolche befestigt waren, weil sie
nicht viel höher kam.
Ron wollte schon ihr Handgelenk umfassen, um sie
vorsichtig wegzuziehen, da fiel ihm das getrocknete Blut auf ihrer hellen Haut
auf, das ein makaberes Muster hinterlassen hatte, als wären ihre sonst nicht
sichtbaren Adern plötzlich an die Oberfläche getreten. Er unterdrückte ein
aggressives Knurren, das ihm in der Kehle steckte. Sterling hatte Glück, dass
er gerade nicht in seiner Reichweite war.
„Was ist mit deinem Vater, Nico? Sollen wir ihn für
dich holen? Das ist kein Problem, wenn du das möchtest“, sagte Theron und seine
Stimme klang dabei schon sanfter.
Er zuckte alarmiert zurück, als das Mädchen heftig in Tränen ausbrach. Das
hatte er mit seinen Worten nicht erreichen wollen.
„Er… ist hier… hier, in meiner Wohnung… Ich wollte ihn
retten… Mit ihm weggehen, wenn… ich die Verwandlung hinter mich… gebracht habe… Sie haben ihn… zu mir geschickt… Er hatte mich ja gewarnt, wenn ich nicht zu
ihm komme… Ich würde es bereuen und das tue ich…“, begann Nico zuerst atemlos
stammelnd, um dann langsam in eine flüssigere Sprechweise zu fallen.
Dabei sah sie so traurig zerrissen zu ihm auf, dass
Ron beinahe seine Prämisse vergaß, nicht allzu sehr mitzuempfinden. Das war bei
Nico beinahe unmöglich. Sie war das schutzbedürftige Küken der Krieger, das war
wirklich nicht leicht auszublenden.
„Sie haben meinen Vater angegriffen, ihn zu
einem…Ghoul gemacht und dann vor meiner Tür abgeladen, damit er… mich… tötet.
Er ist jetzt bei mir Zuhause… Er ist dem Blutdurst noch nicht verfallen, er ist
sehr stark… Damit haben sie nicht gerechnet...“
Theron kniff die Augen zusammen und Nico senkte die
Lider, als wollte sie etwas vor ihm verbergen.
„Nicolasa… Warum in aller Welt bist du mit deinem
Problem ausgerechnet zu Sterling
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