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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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wäre, wenn das
nur möglich wäre.
    „Ja… Ich fühle mich schon viel besser…Vielen Dank!“,
hauchte Nico, ohne die Dinge sagen zu können, die ihr auf der Zungenspitze
lagen.
„Ich würde gerne wissen, wie es meinem Vater geht…?“ Nicos Griff auf Damons
Schulter wurde fester und die Anspannung in ihr wurde noch größer. Ihr
hoffnungsvoller Blick lag flehend auf dem unbewegten Antlitz des Orakels.
    „Er liegt sicher in einem verdunkelten Zimmer im Somnus Mutatio *! Er ist sehr stark für einen
Menschen, Nicolasa! Er war die ganze Zeit bei Bewusstsein und nun wird er nach
dem Sonnenuntergang als Manes Perditae wieder erwachen. Aber er ist in keinem
Fall verloren. Er hat die Entscheidung für dieses Leben sehenden Auges
getroffen. In ihm steckt sehr viel Kampfgeist, wie in dir Nicolasa. Man spürt
eindeutig, dass du und er aus demselben Holz geschnitzt seid. Und nun gehört
ihr auch einer Familie an, da Catalina ihn in ihr Haus aufgenommen hat!“,
erklärte die weise Frau mit ruhigen Worten.
(*Schlaf der Umwandlung)
     
    Nico atmete schwer und spürte, wie ihr Tränen in die
Augen schossen. Die Anspannung wich so plötzlich von ihr, dass sie wohl gen
Boden geglitten wäre, hätte Damon ihr nicht geistesgegenwärtig Halt mit seinen
Armen gegeben.
    „Und Catalina?“, fragte sie ängstlich.
    Es war Vollmond, sie machte doch gerade erst die
zweite Affectio durch und es war bestimmt ein Risiko gewesen, jetzt schon eine
Umwandlung durch zu führen.
Sie wusste genau, dass Cat sich davon niemals hätte abhalten lassen, wenn es
darum ging, jemanden zu beschützen, der ihr etwas bedeutete. Nico senkte
beschämt den Kopf, um die Tränen zu verbergen, die über ihre Wangen liefen. Cat
hatte ihr das Leben ihres Vaters geschenkt, wo sie ihn schon verloren geglaubt
hatte.
     
    "Mach dir keine Sorgen, Nicolasa. Catalina wird
unter der Fürsorge des Kriegers Jagannatha schnell wieder zu Kräften gelangen.
Du kannst ihr danken, wenn die Affectio durchgestanden ist. Aber du weißt
sicher, dass sie das nicht erwartet. Genauso wenig wie du das an ihrer Stelle
tun würdest. Du kannst nach deinem Vater sehen, sobald er erwacht ist. Es wird
eine Weile brauchen, bis er sich an das neue Leben gewöhnt hat und er kann hier
im Castle bleiben, bis er sich ein eigenständiges Leben aufbauen kann. Ich bin
auch gekommen, um ihm die Sorge abzunehmen, dass dir in der Zwischenzeit etwas
zustößt. Dann seid ihr später bei eurem Zusammentreffen von dieser Sorge
unbelastet…“
    Nico hob den Kopf, als ein dumpfes Gefühl in der
Bauchgegend ihr sagte, dass es dabei sicher nicht um ihr Leben unter den
Immaculate ging.
    "Es geht um den Lord der Alburas, die deinen
Vater entführt und dann zu dir geschickt haben, damit er das tut, was ihnen
bisher verwehrt war. Es gibt wohl einen bestimmten Grund, warum sein Interesse plötzlich
erwacht ist, wo er sich doch über Jahre nicht darum gekümmert hat. Dein Vater
hörte etwas, allerdings kämpfte er gegen den Blutverlust und war kaum mehr bei
Bewusstsein, so dass er nur sagen konnte, dass es eine Prophezeiung dich
betreffend geben muss. Der Lord soll durch sein eigen Fleisch und Blut fallen.
Durch ein Mädchen, das von allen verlorenen Seelen heimgesucht wird, die er je
auf Erden hinterlassen hat… Er musste wohl sehr lange suchen, bis er dich
gefunden hat. Aber nun wird er nicht aufgeben und wir werden sehr gut auf dich
Acht geben müssen. Aber nun genug davon! Das werden wir alles in Ruhe
besprechen, wenn du dich wirklich von den Strapazen erholt hast. Dovie wird
später etwas zu essen für dich bringen. Und dir auch Bescheid geben, wenn du
deinen Vater sehen kannst. Damon… Nicolasa.“
Ein verabschiedendes Neigen des Kopfes, dann hatte sich die Grande Dame der
Immaculate aus dem Zimmer entmaterialisiert.
     
    Nico sah wie vom Donner gerührt in Richtung Tür,
obwohl nichts mehr vom Orakel zu sehen war. Wilde Entschlossenheit kochte in
ihr hoch. Sie würde alles tun, um diese Prophezeiung zu erfüllen! Wie viele
Menschen, die ihr wichtig waren, würden sonst noch darunter zu leiden haben
müssen?
     
    Damon hatte es Nico überlassen, die Unterhaltung mit
Salama zu führen, die schließlich ihretwegen gekommen war und blieb weiterhin
mit gesenktem Haupt auf dem Boden knien, als die Damen sich unterhielten. Die
einzige Position, die ihm für seine Verfehlungen zustand.
Nico hielt sich mit einer Hand an seiner Schulter fest und er erlaubte sich
zumindest die Geste, seine darüber zu legen, um ihr

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