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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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seinen Rückhalt zu
versichern, während sie das Orakel nach ihrem Vater und Catalina fragte, die
Großes durchgemacht hatten.
Beiden ging es gut. Damon erlaubte es, seine Erleichterung auf Nico zu
übertragen, in dem er den Druck seiner Hand auf ihren zarten Fingern kurz und
keineswegs schmerzhaft verstärkte.
    Dabei hatte er das schon vor ihr gewusst oder war sich
zumindest sicher gewesen, dass es so war. Damon würde sich ebenfalls bei Nathan
und Catalina für ihre Hilfe bedanken und sich dann auch bei ihnen
entschuldigen. Sie erwarteten es nicht, aber es war in seinen Augen nötig, um
zur alten Freundschaft, die sie verband und die nie richtig geknüpfte mit der
Devena erneut aufzugreifen.
    Bei der Sorge, die das Orakel um Nicos Wegen vortrug,
wurde er allerdings hellhörig. Salama fürchtete also, er könnte sich erneut an
Nico vergreifen? Nichts lag ihm ferner. Damon wollte schon offen sprechen, als
er registrierte, das es gar nicht um ihn ging. Das Orakel war unbewaffnet
gekommen und wäre es um seine erneute Bestrafung gegangen, so hätte sie Flavia
für diesen Streich mitgebracht. Orsens Mutter war prädestiniert für diese Art
von Aufgaben.
Es ging um ihren Vater. Um den Aryaner, der das Verbrechen an ihren Eltern
begangen hatte und ganz zweifellos dafür sterben würde. Sie?!
Damon sah vollkommen geschockt zu Salama auf, wagte aber nicht offen zu
sprechen. Nico würde ihn zu Fall bringen? Die kleine Nico, die keiner Fliege
ernsthaft etwas zuleide tun konnte?
Aber es war wie die Prophezeiungen über die verlorenen Seelen. Wenn es so
vorhergesagt war, dann würde es so eintreffen. Nico musste es tun. Sie würde
den Lord mit eigenen Händen töten. Der Tag, an dem es geschehen würde, war nach
der Umwandlung ihres Vaters und den überstürzten Ereignissen des letzten
Monats, in denen bereits fünf von sieben neuen Kriegern zusammengefunden
hatten, wohl nicht mehr allzu fern.
    „Du wirst bei diesem Kampf nicht alleine sein, Nico.“
Ebenso entschlossen fand Damon seine Worte wieder, nachdem Salama sie wieder
allein gelassen hatte. Die Sonne würde in wenigen Stunden untergehen und er
wollte, dass sie dann tatsächlich jede Art von Unsicherheit hinter sich lassen
konnte, wenn sie ihrem Vater gegenübertrat.
    Das Gefühl der Stärke, das momentan in ihr hoch
kochte, würde unbestätigt ganz schnell wieder versiegen.
„Du hast bisher hart trainiert. Noch ein bisschen mehr zusätzlich zur
Umwandlung und du wirst schnell die Stärke von Wendy und Romy erreichen. Es
wird nicht leicht sein, aber ich biete dir meine Hilfe an.“
    Damon erhob sich halb vom Boden. Mit einem Knie immer
noch am Boden bleibend, damit sie die Chance hatte, ihm weiterhin in die Augen
und nicht zu ihm aufsehen zu müssen.
„Willst du sie? - Bitte, ich stehe dir zur Verfügung!“ Wiederholt bot er sich
ihr an, damit sie unter keinen Umständen glaubte, er würde sich ihr doch noch
entziehen.
     
    Nico seufzte und versuchte sich vorzustellen, so stark
wie die anderen zu sein, denen sie beim Training schon zugesehen hatte. Aber
irgendwie scheiterte das immer an dem Bild, das sie von sich selbst hatte. Sie
war die Kleinste und Leichteste von ihnen allen. Selbst als Immaculate würde
sie doch weder Cat noch Wendy jemals schlagen können. Damons Zweifel waren für
sie mehr als nachvollziehbar gewesen, weshalb sie sie ihm einfach nicht übel
nehmen konnte.
Er war der einzige, der sie laut geäußert hatte. Das fand Nico eigentlich
ziemlich befreiend, auch wenn es wehgetan hatte.
Sie wünschte sich, in den Spiegel sehen zu können, um darin ein Abbild der
Zukunft zu erblicken, was allerdings niemals eintreten würde. Sie würde nie
etwas über sich selbst erfahren. Sie seufzte gleich noch mal und schenkte Damon
ein dankbares Lächeln, weil er sie in ihrem Tun bestärken wollte.
    „Zuerst alles, was ich möchte und nun stehst du zu
meiner Verfügung? Bist du sicher, dass ich nicht auf dumme Gedanken komme, wenn
du solche Dinge zu mir sagst?“
Nico musste leise lachen und schlang ihre Arme um Damons Hals, da er sich immer
noch schön in erreichbarer Höhe befand. Sie wollte nicht mehr an ihre
Unzulänglichkeiten denken oder an bedrohliche Prophezeiungen. Heute war ein
besonderer Tag, der nicht nur neues Leben für ihren Vater eingeläutet hatte.
Ihr Herz drängte zu ihm, wollte sich ihm ganz öffnen, so dass sie sich lieber
ganz auf Damon konzentrierte.
    "Ich würde gerne nach draußen gehen… Es ist noch
sehr lange Zeit, bis die Sonne

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