Die Qualen der Sophora
Hemdchen.
„Du hättest viel früher kommen müssen,
Romy.“ Chryses hauchte ihren Namen wie ein Versprechen, ihr trotzdem Gutes zu
tun, gab ihr Gesicht frei und ließ seine Fingerspitzen über die nackte
Hautpartie ihrer Schultern wandern. Sich immer noch über sie beugend, die Augen
schließend, atmete er tief ein und antwortete wortlos auf ihren Appetit mit
einem Schwall seines Duftes.
Romy hätte fast aufgekeucht, als Rys
plötzlich vor ihr stand. Wie Gott ihn geschaffen hatte . Ihre Kinnlade
wollte der Erdanziehung plötzlich nachgeben, doch dann wurde sie einfach zu
sehr von ihm abgelenkt. Sie weidete sich regelrecht an seinem Anblick. Er war
gebaut, wie sie sich die Olympioniken im alten Griechenland vorgestellt hätte.
Nur eben (ziemlich viel) besser ausgestattet als die Jünglinge, die man von
künstlerischen Darstellungen kannte.
Beinahe hätte sie ihm laut zugestimmt, weil die Berührung seiner Hände und
seine Nähe sie absolut schwach machten.
Früher, ja viel früher! Romy sog seinen würzig scharfen Duft tief in sich
ein. Sie konnte sich kaum noch auf seine Worte konzentrieren.
Es schien eine Ewigkeit her zu sein,
dass sie ihn in sich gespürt hatte. Sie konnte ihr Verlangen nach ihm kaum
verleugnen, auch wenn sie garantiert nichts vorgetäuscht hatte. Sie war von
ihrer nächtlichen Reise wirklich vollkommen überrascht worden. Dieses fehlende
Maß an Selbstkontrolle war schon ziemlich peinlich.
„Frisch umgewandelte Immaculates
brauchen am Anfang mehr Blut als andere“, erklärte Rys weiter, obwohl ihr Puls
bereits in schwindelnde Höhen davon galoppierte. Er hatte sich schließlich
vorgenommen, mehr mit ihr zu reden.
„Du weißt doch, wo du mich finden
kannst.“ Chryses umschlang sie mit dem linken Arm, drückte ihr Becken an sich und
ließ sie deutlich spüren, was sie mit ihm anstellte, wenn sie hier mitten in
der Nacht offenkundig liebesbereit und hungrig auftauchte.
„Ich habe dir gesagt, ich bin immer für
dich da. Dafür musst du keinen Unfall vortäuschen.“
Seine Erregung konnte es kaum erwarten, in sie einzudringen, sie um den
Verstand zu bringen und den letzten, rationalen Gedanken auszulöschen, der eine
Widerrede in ihr auslösen konnte. Er wollte sie. Er begehrte sie und es machte
ihm überhaupt nichts aus, keinen Termin vereinbart zu haben, der nicht zur
nachtschlafenden Zeit stattfand. Das machte die Sache doch viel aufregender.
Ganz anders als zu Geschäftszeiten, war Chryses privat schon ein wenig
flexibler.
Er griff nach Romys Handgelenk, setzte
sich zurück aufs Bett und zog sie auf seinen Schoß. Sie keuchte leise auf. Auch
sie war erregt. Chryses antwortete ihr mit einem dunklen Grollen und rückte sie
auf sich zurecht. Jetzt spürte sie seine harte Männlichkeit dort, wo sie
hingehörte. Nur noch ihre Boxershorts hinderten ihn daran, sie zu nehmen.
Er wollte es ihr leichter machen, von
ihm zu trinken. Nicht, indem er mit ihr schlief, sondern in dem er sich ihrer
Körpergröße anpasste. Im Sitzen hatte sie es leichter, an das zu kommen, was
sie eigentlich wollte. Romy lehnte einen Moment den Kopf auf seine nackte
Schulter und umschlang seinen Oberkörper gleichzeitig mit ihren Armen. Im
Gegensatz zu ihm, war sie so zart und schmal, dass man kaum glauben konnte,
welche Kräfte in ihr steckten. Hinter seinem Brustkorb konnte sie sich verstecken.
Chryses überkam das zusätzliche Verlangen, sie immer vor allem beschützen zu
wollen.
Seine Hände glitten über ihren Körper,
umspannten ihre vollen Hinterbacken und drängten sie noch weiter an sich heran.
Romy gab unterdrückte Laute von sich, die entweder Gefallen oder Unsicherheit
ausdrückten, während sie an seiner Halsbeuge saugte und knabberte, ohne
wirklich zuzubeißen. Mit ihrer Zungenspitze fuhr sie neckisch die Linie seiner
Hauptschlagader nach. Chryses ließ eine Hand unter ihr Shirt gleiten, um die
nackte weiche Haut ihres Rückens zu streicheln. Dabei legte er den Kopf ein
wenig schiefer, doch Romy brauchte offenbar eine Extraeinladung.
Chryses zog ihren Kopf an den Haaren
zurück. Nicht so grob, dass es wehtat, aber genug, um ihr Spiel zu unterbrechen.
Er ließ sie in seine rotglühenden Augen sehen, die sie gierig anblitzten.
„Hier bin ich, also beiß mich!“,
forderte er sie auf und bleckte nun seine komplett ausgefahrenen Fangzähne, mit
denen er genau dasselbe bei ihr tun würde, wenn sie seinem Angebot nicht Folge
leistete.
Rys musste sie nicht erst groß
überreden, auf ihm
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