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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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stehend auf dem Boden wanden. Einige von ihnen
hatten ihre Waffen fallen lassen und hielten sich die Ohren zu.
    Der einzige, der nur leicht in die Knie
gegangen war und sich auf die Klinge seines Schwertes stützte, musste ein
mächtigerer Aryaner als die anderen sein. Trotz der hier herrschenden
Dunkelheit erfüllte das rote Glühen seiner Augen sein Gesicht nicht mit Leben,
weil es totenblass war. Dennoch sah er bösartig aus. Irgendetwas schien mit
seinen Fangzähnen nicht zu stimmen… Nicht nur seine Schneidezähne liefen spitz
zu sondern auch die Zähne dazwischen. Es war ein ekelerregender Anblick. Es
war, als würde sie in das Maul eines abstoßenden Hais blicken.
    Romy musste irgendwann nach Luft
schnappen und damit schien der stumme Schrei zu enden, denn die Feinde rührten
sich wieder, allerdings ließen sie ihnen nicht viel Zeit zur Reaktion.
Gemeinsam mit King an ihrer Seite starteten sie den Angriff. Einige der Aryaner
bluteten aus Nase und Ohren und schienen Probleme mit ihrem Gleichgewicht zu
haben, diese Typen überließ Romy King, der trotz seines Breed-Status unheimlich
schnell war und selbst fliegen zu können schien. Sie stufte ihn sogar noch
geschickter im Kampf ein als Catalina vor ihrer Verwandlung gewesen sein
musste.
    Man hörte nur noch das
Aufeinanderklirren von Metall, Funken stoben, Schmerzensschreie und Romy zwang
die Gegner immer wieder auf die Knie, indem sie lautlos schrie. Sie verstand
nicht genau, wie das sein konnte, doch es hatte durchschlagenden Erfolg. Köpfe
rollten und solange es nicht ihre eigenen waren, war Romy zufrieden mit dem
Effekt, ohne sich weitere Gedanken über die Gründe für ihre Extraausstattung zu
machen, die ihr gerade gut reinlief. Sonst hätten sie doch noch ernsthafte
Schwierigkeiten bekommen, weil die anderen einfach in der Überzahl gewesen
wären.
    Schüsse fielen. Romy schlitzte im
senkrechten Flug nach oben den Bauch ihres Gegners auf, als wäre er ein
Brötchen, das sie zum Frühstück verspeisen wollte. Sie sah nicht mehr hin, wie
seine blutigen und noch zuckenden Gedärme auf den schwarz lackierten Boden
quollen, weil sie damit beschäftigt war, ihre eigene Waffe zu ziehen und auf
die beiden Sicherheitsleute zu schießen, die plötzlich aus dem Nichts
aufgetaucht waren und mit ihnen ein Mädchen, das in Ketten nackt über der
Tanzfläche hing.
    Fay!
    Romy befahl King in Gedanken, die beiden
angeschossenen zu erledigen und das Mädchen aus seiner misslichen Lage zu
befreien. Sie kümmerte sich um den mickrigen Rest, bis nur noch einer übrig
war, der bisher von seinen Leuten gut abgeschirmt worden war. Sie kam
breitbeinig vor ihm auf, wobei sie sicheren Abstand zu dem Widerling hielt, der
recht gut mit seinem Schwert umzugehen wusste.
    „Nur noch du und ich!“, flüsterte Romy
heiser, deren Kehle brannte, als hätte sie den ganzen Tag versucht, lauthals
gegen Flugzeuge anzuschreien. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie King
das völlig verängstigte Mädchen von den Ketten befreite und mit seinem Ledermantel
bedeckte.
    - Schaff sie hier raus, King! Alle!
Sobald du alle oben hast, gib mir Bescheid! Um den hier kümmer ich mich
persönlich! Los! Ich komm schon klar! -
    Romy wischte sich mit dem Handrücken der
linken Hand über die schweißüberströmte Stirn, wobei sie ein leichtes Ziehen im
Oberarm spürte, da hatte sie ein Hieb getroffen, den sie bisher völlig
ignoriert hatte. Sie bemerkte genau, wie der gierige Blick des Aryaners an dem
fließenden Blut haftete, was sie mit einem kalten Lächeln quittierte. Das war
nur ein Kratzer im Vergleich dazu, was Catalina ihr schon im Training angetan
hatte, aber wenn er scharf darauf war, dann würde ihr das nur zuspielen!
    „Glaubst du wirklich, dass eine billige,
kleine Schlampe wie du mich besiegen kann? Du bist sehr bald eine tote
Jägerin!“, knurrte ihr Gegner und griff unvermittelt an, doch Romy parierte
sofort, so dass ihre Klingen mit einem lauten Klirren aufeinander prallten.
    Sie hieben unbarmherzig aufeinander ein,
so dass ihr schweres Atmen bald wie ein neuer Beat den Raum erfüllte, weil die
Musik schon vor einer Weile in einem lauten Kreischen geendet hatte. Eine der
umher fliegenden Kugeln musste die Anlage getroffen haben… Romy hatte zwar den
Vorteil des Fliegens, doch sie spürte auch, wie ihre Kräfte langsam erlahmten.
Sie hatte schließlich gegen eine Vielzahl von Gegnern gekämpft und das
Adrenalin in ihren Adern würde bald keine aufputschende Wirkung mehr haben.
    - Romy!

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