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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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diesen
Eindruck erweckt hatte. Er wusste ja nicht, dass sie ihn verliebt war. Sie
hatte es ihm nicht gesagt und würde das auch niemals tun. Wozu auch? Damit er
sich über ihre Unbedarftheit und Dummheit amüsieren konnte?
     
    „Mit Theron dagegen... oder Aubrey...“
Er hielt inne, als wolle er ernsthaft eine Sekunde über eine solche Verbindung
nachdenken und schüttelte dann den Kopf, als wäre er nicht schon vorher sondern
eben erst auf den Gedanken gekommen wie absurd das Ganze war.
    „...Nein, du bist zu schüchtern. Zu
unbedarft. Keine Kriegerin oder Devena, die standesgemäß wären. Aber sich um
ein Waisenkind aus China zu kümmern, passt zu dir.“
    Ihr Mund klappte ungläubig auf, als er
ihr seinen Vater als potentiellen Kandidaten vorschlug. Für was eigentlich?
Lord Aubrey war ein verheirateter Mann!
Nicht standesgemäß?! Nico schluckte schwer, weil er damit nur ihre
Herkunft meinen konnte. Er hätte sie nicht schwerer treffen können, weil er
damit ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigte. Edward Sterling hatte sie also
nicht angelogen…
Nico fand keine Erwiderung auf seine spöttischen Worte. Sie verspürte keinerlei
Eifersucht bei dem Gedanken, dass Damon bald jemand heiraten würde, der
standesgemäß für ihn war. Viel eher brach ihr dabei das Herz, aber sie hatte
auch nicht die Hoffnung, dass es anders wäre, wenn sie von einem Immaculate
abstammen würde. Sie war nicht der Typ Frau, der seine Aufmerksamkeit fesseln
konnte. Zu schüchtern, zu unbedarft, zu unscheinbar…
     
    Damon legte eine Hand schwer auf die
spiegelglatt glänzende schwarze Karosserie des Wagens.
„Es ist zu schade, dass der Kerl niemals etwas für dich empfinden wird. Deine
Kampftechnik hat sich tatsächlich verbessert. Offenbar bringt er dir mehr bei
als ich. Das ist fast doch ein Grund zur Eifersucht .“
    Letzteres ließ er bedeutungsschwanger im
Raum zwischen ihnen stehen. Es war nur so daher gesagt. Damon meinte das nicht
ernst. Es war ihr Blut, nachdem er sich sehnte und für das er so viel Zuneigung
empfand wie ein Junkie nach seinem Stoff. Seine Augen glühten kurz auf und die
Spitze seines rechten Fangzahns blitzte spöttisch, während er sich mit der
Spitze seiner Zunge keck über die Lippen leckte.
    „Das wärst du doch auch, wenn ich
plötzlich mit jemand anderem trainieren würde, oder?“
Die Wolken vor dem Mond brachen auf und entblößten den rund gewordenen
Himmelskörper, der seine Strahlen gen Erde sandte, um ein paar ihrer Bewohner
in den Wahnsinn zu treiben.
    Damon konnte den Blick mit einem Mal
nicht von ihr lassen. Ihre kleine, unschuldig und verloren dreinblickende
Gestalt hypnotisierte ihn, weckte in ihm das Bedürfnis sie zu beschützen und
gleichzeitig so sehr zu schütteln, bis ihre Zähne klapperten. Dafür würde er
sich nicht einmal groß anstrengen müssen. Sie hatte ihm nichts entgegen zu
setzen und das machte es so leicht, sie von sich zu stoßen und sie zu quälen,
damit sie sich ja nicht einfallen ließ, ihn zu... lieben?!
     
    Nico lehnte schwer mit dem Rücken gegen
den Wagen und starrte wie hypnotisiert zu Damon auf, dessen Augen glühten und
dessen Fangzähne zwischen seinen Lippen hervor blitzten. Sie hatte Angst und
wusste nicht, wovor.
Sie sollte weglaufen, sich wehren oder etwas erwidern, das ihn zum Gehen
veranlassen würde, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt und sie musste alle
Kraft aufbringen, die Sehnsucht nach ihm nicht für jeden sichtbar nach außen
dringen zu lassen. Die Strahlen des Mondes schienen auf ihrem Gesicht zu
brennen, wie sie es selbst nicht bei gleißendem Sonnenlicht gespürt hatte. Sie
schienen Gefühle in ihr zu wecken, die einem aus seinem Schlaf geweckten Untier
gleich aus ihr herauszubrechen drohten.
    Bleib still und beweg dich nicht! Nico dachte, Damon würde einfach gehen, wenn sie nicht die geringste Reaktion
auf seine Provokationen zeigte.
     
    Sie sah ihn an, als wäre er ihr Feind.
Vielleicht war er das auch. Damon kommunizierte nur noch auf äußerst abstoßende
Art und Weise mit ihr. Er ließ sie spüren, dass er sie nicht mochte. Angeblich.
Dabei wünschte er sich genauso, wie sie es tat, noch einmal in der Nacht des
Feuers, in der sie sich kennen gelernt hatten, beginnen zu können. Damit er
alles, was er ihr angetan hatte, wieder gut machen konnte. Doch das war nicht
möglich. Sie mochten unsterblich sein, aber die Zeit ließ sich trotz aller
Macht der Immaculates niemals zurückdrehen. Es war leichter, weiterhin mit
Worten auf ihr

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