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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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innere
Verletzungen nicht ausschließen! Alle anderen sollten in den nächsten Tagen
ihren Arzt aufsuchen und ihr Blut untersuchen lassen… Sie können nach Hause
gebracht werden…“, erstattete Nico Theron müde Bericht, der die Menschen im
Wagen unter gedanklicher Kontrolle hatte.
    „Danke, Nico! Ich werde jetzt mit Bone
in die Stadt fahren! Ist alles in Ordnung?“Er tippte ihren Kopf am Kinn zu sich
an, um es sich genauer ansehen zu können. Nico kroch eine Gänsehaut über die
Arme, weil sie ihm noch nie so nah gekommen war, dass sie das tiefe Blau seiner
Augen erkennen konnte.
    Wäre es leichter, wenn er der Krieger
wäre, an den sie ihr Herz verloren hatte?
    „Ja… Ich bin nur erschöpft. Ich wollte
noch nach Romy sehen… Ich muss ihr etwas sagen“, brachte sie schließlich
hervor.
    „Sie müsste mit Rys in einem der Hummer
sein. Sie war noch zu schwach zum Entmaterialisieren, aber außer ein paar
Kratzern scheint ihr nichts zu fehlen. Wir sehen uns später in der Fortress.“
Nach einem kurzen Winken sprang er auf die Ladefläche und Bone verschloss die
Türen hinter ihm.
    Nico hustete, als sie einen tiefen
Atemzug nahm, weil die Luft von beißendem Rauch angefüllt war. Sie erschauerte.
Es roch wie in der Nacht, als sie Damon kennen gelernt hatte. Es war beinahe so
schlimm, als würde sie den Duft nach Pflaumen in der Nase haben, dann blinzelte
sie energisch, weil sie auch an Taneesha erinnert wurde, die sie trotz aller
Mühe verloren hatte. Und nun auch King…Sie taumelte gegen die Seite des dunklen
Wagens, in dem sie Romy vermutete und hielt sich kurz an der Motorhaube fest,
die inzwischen abgekühlt war. Sie musste sich erst wieder fassen, bevor sie
sich Romy und dem Krieger Chryses stellte, der ihr sicher zürnen würde.
Beinahe wünschte sie sich, er würde sich wie Damon gegen sie aussprechen, damit
man sie aus ihrer Pflicht entließ. Sie konnte ja immer noch Visionen haben,
aber sie würde niemals eine Kriegerin sein. Sie war klein und schwach am Ende
ihrer Kräfte und dabei hatte sie doch noch gar nichts geleistet, was diese
innere Müdigkeit rechtfertigen würde.
     
    „Was hatte Theron mit dir zu
besprechen?“
    Damon gab sich keine Mühe, die
unverschämte Frage auch nur in irgendeiner Form liebenswürdig klingen zu
lassen. Er hatte Nico beobachtet. Die ganze Zeit über. Wie sie zwischen den
Verletzten hin und her gelaufen war, sie versorgt und ihnen Mut zugesprochen
hatte. Sie war eine gute Krankenschwester und ganz sicher auch eine sehr, sehr
gute Freundin. Letzteres dachte er voller Eifersucht und Bitterkeit. Er hatte
jedes Wort über King aus ihrem Mund gehört. Es hatte ihn fast umgebracht, in
diesem Wagen mit ihr zu sitzen und sich zwingen zu müssen, keinen Kommentar zu
der Unterhaltung zwischen ihr und Cat abzugeben.
    Ein Kung-Fu-Meister. Einer, der Geduld
mit ihr hatte. Jemand, der sie mochte. Jemand, den sie bis zu diesem Tag für
sich gehabt hatte, auch wenn einige schon längst von ihrer Bekanntschaft
wussten. Schließlich gab es die Berichte der Enforcer.
Damon hatte sich hinter ihr neben den Hummer materialisiert. Mit voller
Absicht, damit sie ihn nicht kommen sah und vor ihm weglaufen konnte. Obwohl
sie dafür eindeutig zu erschöpft aussah. Sie hatte alles gegeben, um den
Entführungsopfern und den Kriegern zu helfen. Kein Wunder, dass alle so große
Stücke auf sie hielten. Nico musste man einfach mögen und für ihre Tapferkeit
und das Ertragen ihrer Visionen hatte sie sich bereits insgeheim den Respekt
aller Krieger verdient. Sogar seinen, aber noch war er lange nicht so weit, ihr
dies zu gestehen. Im Gegenteil, zuerst einmal waren ganz andere Sachen fällig.
    „Hat er dir von unserer kleinen
Unterhaltung erzählt? Er weiß von uns und er billigt es nicht.“
    Damon wusste, wie absurd das klang.
Zumindest in seinen Ohren. Nico sah drein, als hätte er sie geschlagen. Damon
wollte es nicht sehen. Sie hatte nichts zu befürchten. Niemand würde ihr einen
Vorwurf machen. Schließlich hatte sie in der Noctis Transitus noch nicht
gewusst, mit wem sie sich da eigentlich einließ und Damon konnte durchaus
charmant sein, wenn er denn wollte. Das wusste sein Boss nur zu gut und genau daraus
hätte er Damon am liebsten einen Strick gedreht. Damon hätte jederzeit Nein
sagen können, statt Nico auszunutzen. Genau das hatte er nicht getan und das
rief verständlicherweise einen kleinen Disput zwischen den zwei Kriegern auf
den Plan, der immer noch anhielt. Davon wusste Nico aber

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