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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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einfiel, dass sie
aufhören sollte, ihn anzusehen. Sie schlich um den Wagen herum und öffnete die
Beifahrertür, um zu Romy und Rys zu steigen.
    „Gut, gehen wir!“, erwiderte Damon
vollkommen emotionslos auf Rays indirekt ausgesprochene Bitte, in den Wagen zu
steigen, damit sie ebenfalls fahren konnten. Er trat einen Schritt von Nico
zurück und gab sie somit wieder endgültig frei, ohne sich irgendwie zu ihr zu
bekennen oder etwas Nettes zu sagen. Es war, als wäre dieser Kuss eben, den
beide (ja, auch er) herbeigesehnt und genossen hatten, weil einen Moment lang
Einheit und Frieden zwischen ihnen herrschte, den Damon sonst immer zu
zerstören wusste, niemals passiert.
    Er folgte Nico in zwei Sekunden Abstand.
Sie sah aus, als hätte er sie erneut wie beim Training geprügelt. Dieser Kuss
war viel schlimmer als seine harten, beleidigenden Worte gewesen. Er hatte
Hoffnung in ihr geweckt. Hoffnung, die er niemals befriedigen würde und wollte.
Eine Frau an seiner Seite war für ihn nicht vorstellbar. Zuerst verlor man die
Unabhängigkeit und dann verlor man irgendwann die Liebe selbst.
     
    „Bleib ruhig liegen, ich brauche nicht
viel Platz!“, flüsterte Nico leise, als die Kriegerin Anstalten machte, sich zu
erheben, die noch auf dem Schoß ihres Partners lag.
    "Brauchst du vielleicht
medizinische Hilfe?“, fragte sie dann noch, weil sie von Damon völlig von ihren
eigentlichen Aufgaben abgelenkt worden war.
    „Nein, das heilt alles von selbst! Die
Lederjacke war zum Glück gut wattiert!“, antwortete Romy und schmiegte sich
enger an Rys, so dass Nico den Blick abwandte, um die beiden nicht zu stören.
Sie konnte später nach Romy sehen, falls sie sich in der Einschätzung der
Wunden irrte.
    Sie lehnte ihre Stirn gegen die kühle
Scheibe und sah hinaus in die vorbeirauschende Dunkelheit, sich sehr wohl
bewusst, dass Damon genau vor ihr saß.
    Dieser Kuss!
    Er würde sie tage- wenn nicht wochenlang
in ihren Träumen verfolgen. Es war wie ein kleiner Ausblick darauf gewesen, wie
es hätte sein können, wenn… Ja, wenn sie jemand anderes wäre. Sie konnte nichts
dagegen tun, dass ihre Augen überliefen, sie hätte sich gerade jetzt am
liebsten irgendwo verkrochen und den Tränen freien Lauf gelassen, aber das
durfte sie nicht. Es war schon schlimm genug, dass Ray sie beinahe dabei
erwischt hatte, wie sie und Damon sich geküsst hatten. So hatte es hoffentlich
nur so ausgesehen, als hätte sie kurz Trost in seinen Armen gesucht. So wie
damals nach dem Angriff des Alburas, als sie wirklich noch unschuldig gewesen war.
     

3. …und die Weisheit der Schlange
     
    Zurück in der
Fortress
    Nico hatte ihre Tränen
während der Fahrt bezwungen, so dass sie nur noch völlig erschöpft wirkte, als
sie in die Tiefgarage einfuhren, wo das helle Licht sie nur zu schnell verraten
hätte. Rys trug Romy zum Fahrstuhl, den Nico mit ihnen bestieg, da Ray mit
Damon zurückblieb, weil sie anscheinend etwas im Kofferraum transportierten, um
das sie sich kümmern mussten. Nico fragte nicht nach.
    Romy und Rys trugen
eine kurze Diskussion aus, da er der Meinung war, sie sollte nicht mehr an der
Sitzung teilnehmen, weil der Chinese gut alleine Bericht erstatten konnte. Es
klang zwar bevormundend, doch Nico hörte deutlich den besorgten Unterton
heraus. Sie waren eben seelenverwandt, da musste es unerträglich sein, den
anderen verletzt und unter Schmerzen zu sehen. Nico konnte das Gefühl gut
nachempfinden, weil es ihr mit Damon nicht anders gegangen war, als er schwer
verletzt vor ihr auf dem Behandlungstisch gelegen hatte.
Wahrscheinlich war es noch viel schlimmer für den Krieger, weil sie und Damon
ja überhaupt keine solche Verbindung hatten. Ihre Gefühle beruhten vollkommen
auf Einseitigkeit.
    „Romy sollte dabei
sein… Ich hatte… eine Vision, die sie und King betraf, das sollte sie wissen…“,
warf sie schüchtern dazwischen.
    „Ich werde auch nach
den Wunden sehen… Ich fahre nur schnell nach oben, um ein paar Sachen zu
holen!“, schloss sie eifrig, ohne die beiden anzusehen.
    Wenigstens war sie so
beschäftigt und musste nicht allein auf die Rückkehr der anderen warten. Sie
versorgte den Schnitt entlang Romys Taille, da er noch ein paar Stunden zum
Heilen brauchen würde. Ihre blaue Flecken hatten schon die Endstadien erreicht,
sie würden bald verblassen. Ansonsten fehlte ihr nichts, was Nico als kleines
Wunder erachtete, wenn sie daran dachte, gegen wie viele Gegner Romy angetreten
war.
     
    Da Romy immer

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