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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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die Nico vor ein paar
Wochen hatte, mit Skepsis betrachtet habe, aber ich weiß nun, dass meine
Zweifel jeder Grundlage entbehrten. Ich hätte es schon wissen müssen, als ich
Nico besser kennen gelernt habe. Ich würde mich gerne bewähren und Teil dieser
Sache werden.“
     
    Nico hatte nichts
anderes erwartet. Die Bande der Krieger waren stark und auch schon vor der
Umwandlung zu spüren. Nur nicht für sie. Sie fühlte sich fehl am Platz und
würde ihn gerne für King räumen, der für die Rolle des Kriegers perfekt wäre.
Er konnte auch jetzt schon wertvolle Dienste leisten. Sie dagegen... war
keine Kriegerin, keine Devena . Sie war nur gut genug, sich um verlorene
Seelen zu kümmern... das passte zu ihr .
Beinahe wäre sie von ihrem Stuhl aufgesprungen, um aus dem Raum zu fliehen, um
endlich alleine zu sein, aber ein solches Verhalten würde nur unliebsame Fragen
aufwerfen. Es hätte keinen Sinn, sich jemandem anzuvertrauen. Es würde alles
nur noch schlimmer machen. Damon hasste sie doch schon genug, weil Theron
Bescheid wusste.
     
    Chryses begegnete King
mit Respekt und erkannte dessen Außergewöhnlichkeit in jedem Fall an. Genauso
wie Theron und die anderen Krieger nahm er die Berufung der zweiten Riege ernst
und war höchst alarmiert. Es gab keinen Grund, sich an dem Umstand aufzuhängen,
dass Romys Sophora keine Frau war. Im Gegenteil, vielleicht machte es den
Umstand der Versammlung nur noch wichtiger. Irgendwann konnte keiner von ihnen
gewisse Vor- und Anzeichen ignorieren. Bisher waren die Prophezeiungen in den
Büchern der Immaculates allesamt ausnahmslos in Erfüllung gegangen und durch
die Auslöschung des Sohnes eines Aryaner-Lords kam zweifellos etwas Großes auf
sie zu. Natürlich würde es Krieg geben, doch Chryses nahm unter dem Tisch Romys
Hand und drückte sie fest. Sein Stolz auf sie und ihre Fertigkeit überstieg in
diesem Moment nie gekannte Höhen.
     
    Kurz zuvor
    „Ab heute nennen wir
Romana nur noch The Bride !“
    Ein schwacher Witz auf
Kosten Tarantinos, den Damon eigentlich nicht mal sonderlich mochte. Seine
DVD-Sammlung beschränkte sich in seinem Apartment auf einige wenige Titel, die
allesamt nichts mit dem Abschlagen von Körperteilen zu tun hatten und zumeist
irgendwelche Konzerte von internationalen Musikstars enthielten. Richtige Filme
sah er sich höchstens auf der Arbeit an, wenn es zwischen den Einsätzen und dem
Papierkram, den er als Chief zu erledigen hatte, mal etwas Luft gab. Er wusste
nicht einmal, wann er das letzte Mal Zeit für einen Kinobesuch gehabt hatte.
Das war Jahre her. Wahrscheinlich noch zu Stummfilmzeiten. Nachts hatten die
Warrior schließlich etwas Wichtigeres zu tun.
    Ray nickte stumm und
nahm den kleinen Container, in dem der abgeschlagene Kopf des Aryaners lag, aus
dem Kofferraum heraus. Schweigend warteten sie nebeneinander vor dem Fahrstuhl
und Damon fragte sich kurz, ob er die Sache mit Nico, die sein Freund
beobachtet hatte, irgendwie kommentieren sollte, damit Ray nichts Falsches
dachte. Oder vielmehr nicht das Richtige. Klugerweise hielt Damon die Klappe
als die Fahrstuhltür aufging und sie nun ebenfalls nach oben fahren konnten.
Vor der Besprechung war sicher noch Zeit für eine kleine Dusche. Damon
entschuldigte sich bei Ray, der sowieso am besten und konzentriert allein
arbeiten konnte.
    In seinem Apartment
angekommen, warf er als Erstes den schweren Ledermantel beiseite. Als das Ding
auf dem schwarzen Granitboden landete, klirrten die Waffen in dessen Inneren.
Er hätte sie vorher rausnehmen und zurück in den dafür vorgesehenen Schrank
packen sollen. Für Ordnung war allerdings wenig Zeit. Auf der Anrichte im Flur
blinkte der AB seines Telefons und er drückte im Vorbeigehen die Abruftaste,
woraufhin das Ding mit seiner Aufforderung, doch gern eine Nachricht zu hinterlassen,
losplärrte und dann eine abspielte, die ihn auf dem Weg ins Bad inne halten und
die Kopfschmerzen, die ihn zu plagen begonnen hatten, schlimmer werden ließ.
    " ...Damon?...Hier
ist Natalie...WIE KOMMST DU NUR DAZU, MICH ANZURUFEN? MATT HAT MEINEN AB ABGEHÖRT
UND ER WAR STINKWÜTEND!... okay, Entschuldigung, ich sollte nicht schreien...
die Kinder schlafen... es war auf jeden Fall nicht richtig von dir, Damon....
Du weißt, dass ich nicht mehr für dich infrage komme. Unsere Liaison ist
Geschichte...wenn es dir schlecht geht, tut es mir natürlich leid... aber ich
kann das nicht ändern... außerdem bin ich auf dem Weg nach Paris... ich bin
erst in drei Monaten

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