Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
erster Klasse. Unbeugsam und
stark. Awendela schlug genau nach ihrem Vater. Sie war nicht nur wunderschön
sondern dazu bestimmt, eine Kriegerin zu sein. Die Dracos hatten eine
hervorragende Blutlinie. Ashur bekam eine gute Frau, die ihm nach der Zeit des
Krieges sicher viele Söhne und Töchter gebären würde.
    Zuerst aber würde Lord Rukh für den Mord an seinem
Sohn auf Rache sinnen. Astyanax sah dem Ganzen relativ gelassen entgegen,
obwohl eine zweite Riege von Kriegern, noch dazu weiblichen Kriegern ausgerufen
worden war, die das Schicksal lange vorher gesagt hatte. Gelassen, aber nicht
leichtsinnig, wie ihn jahrelange Erfahrung gelehrt hatte. Prophezeiungen hatten
sich erfüllt und vor den alten Kriegern stand die neue Quadruga und ein
weiteres Mitglied der neuen Sieben. Ein Breed-Mann. So selten wie das Überleben
der Braut eines Aryaners. Man könnte meinen, die Sterne standen schlecht für
die Immaculates und das Schicksal würde ihnen übel mitspielen. Nathans Vater
war auf jeden Fall nicht nur wegen der Hochzeit hier.
    Vor den Toren von Salamas Castle warteten seine Mannen
darauf, kostbares Gut ausliefern zu dürfen, sobald die Zeremonie vorbei war und
das Bankett begann. Geschenke für die Kinder, wie Thersites es nennen würde.
Sieben Gaben, die tief im Schatz der Nibelungen verborgen gewesen waren und
lange auf den Tag ihres Einsatzes gewartet hatten. Nur würdige, ehrenhafte
Krieger würden mit ihnen umgehen können und sowohl Salama als auch Astyanax
waren sich einig gewesen, dass ein Teil dieser Sieben nun gefunden waren. Diese
Sieben waren so besonders wie der Schatz selbst, von dem niemand in der
sterblichen Welt glaubte, er würde tatsächlich existieren.
    Wendy trat an Ash' Seite und wandte sich mit ihm
gemeinsam dem Orakel zu. Sie wagte nicht, ihn zu fragen wie er die Inscriptio überstanden hatte. Ihr Name war lang, das Messer, mit dem die Buchstaben in
seine Brust geritzt worden waren, jedoch scharf und von Nico sicher flink
geführt.
    Die Krieger hinter ihr gaben ihr neben ihrem
zukünftigen Mann ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit. Niemand hatte Bedenken
oder Zweifel ausgesprochen, die eine Verbindung zwischen ihr und Ash verhindert
hätten. Thersites hatte ihr mit Catalina und Romana geholfen, sich umzuziehen Diesmal
fühlte sie sich perfekt und das Kleid war nicht mehr so eng geschnürt wie beim
letzten Mal. Sie fühlte sich schön und hoffte, dass sie Ash in diesem weißen
Diamanttraum gefiel. Auf der Noctis war sie schließlich nicht lang genug
geblieben, um seine Meinung in Erfahrung zu bringen, vor der sie sich damals
noch gefürchtet hatte, weil sie glaubte, sie könnte negativ sein.
Nun war alles perfekt. Sie liebte ihn und ihre Verbindung würde für die
Ewigkeit sein. Ein letzter Blick über die Schulter in Richtung ihres Vaters,
der ihr eine winzige Sekunde lang ein kleines Lächeln über den Köpfen von
Catalina und Romana hinweg sandte, dann hatte das Orakel ihre volle
Aufmerksamkeit und konnte die Zeremonie beginnen.
    Ash hätte sich Wendys Namen immer wieder mit glühenden
Nadeln in seine Haut brennen lassen. Vielleicht nicht gerade von der kleinen
Nico, deren Nervosität er nur zu gut mitbekam. Allerdings war das
wahrscheinlich die Art der anderen Sophoras, die Neue in ihrem Kreis auf Herz
und Nieren zu prüfen. Sie würde diese Aufgabe in Zukunft in ihrem Haus
übernehmen müssen, ohne sich dabei von der Vorstellung davon abhalten zu
lassen, dass sie jemandem Schmerzen zufügte. Jeder Buchstabe brachte ihn nur
näher an Wendy heran. Es gab weit schlimmere Qualen, die er schon am eigenen
Leib erfahren hatte.
    Zum Beispiel über einhundert Jahre lang auf die Frau
zu warten, die ihn erst zu einem Ganzen machen würde.
    Dann war es Zeit für den Einzug der Braut, die von
seinen Waffenbrüdern in den Saal eskortiert werden würde. Ihm stockte der Atem,
als er sie einer Vision gleich in der Tür stehen sah. Dieses Kleid hatte ihn
beinahe schon einmal die Selbstbeherrschung gekostet. Wenn er Wendy nicht
besser kennen würde, hätte er ihr bestimmte Absichten unterstellt.
Er verfolgte jeden ihrer Schritte und weidete sich an ihrem Anblick, von dem er
nicht genug bekommen konnte. Ash konnte gerade noch verhindern, dass seine
Augen rot aufglühten. Sie raubte ihm den Atem und das letzte Bisschen Verstand,
und er würde sich wirklich zusammenreißen müssen, um die Zeremonie
durchzustehen.
Ihr Vater und Großeltern waren anwesend, das durfte er nicht vergessen. Und
jede Menge

Weitere Kostenlose Bücher