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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Irrtum! Es riecht wunderbar nicht süßen
Pfirsichen! Früher mag der Duft ziemlich penetrant gewesen sein, aber jetzt…
Wie der Himmel auf Erden! Wir sind doch in guter Gesellschaft! Zitronengras und
Pfefferminz… Pfirsich, Vanille und Opium von King… Und dann noch Zimt von Nico…
Ich glaube, wir müssen noch sehr lange üben, bevor wir das gänzlich in
Anwesenheit von unseren Soulmates unterdrücken können, besonders wenn Vollmond
herrscht! -
    Zimt? Romy atmete ein wenig tiefer ein und nahm
tatsächlich die aufgezählten Düfte wahr. Fehlte da nicht eine gewisse Süße?
Oder hatte sie das nur falsch in Erinnerung?
Romy vergaß den Gedanken, als das Orakel die Verbindung segnete und Ash seine
Braut an sich zog, um sie zu küssen. Da musste selbst sie leise seufzen, weil
es doch ein sehr romantischer Moment war, auch wenn sie selbst eher sachlich
und abgeklärt war. Aber nicht abgeklärt genug, um mehr Selbstbeherrschung
aufzubringen, wenn Rys in ihrer Nähe weilte. Seit der Aussprache waren in ihr
eben ein paar Dämme gebrochen und neue Hoffnungen aufgekeimt.
     
    Nico war erleichtert, dass die Kapuze ihr Gesicht vor
den anderen verbarg. Sie spürte genau Cats prüfenden Blick in ihrem Rücken. Sie
hatte viel geweint und kaum geschlafen, aber man sah es ihr zum Glück nicht an.
Sie war ja immer blass und bekam nie dunkle Augenringe. Nun wusste sie, warum.
Irgendetwas stimmte mit ihrer Haut nicht. Diese immerwährende Blässe hätte sie
schon vorher zum Nachdenken bringen sollen. Immerhin war sie Krankenschwester
und verstand medizinische Zusammenhänge.
Nico sah auf das Paar, das nun vor dem Orakel stand und den Segen empfangen
würde. Sie schienen von einer strahlenden Aura umgeben zu sein, dann blinzelte
Nico und die kleine optische Täuschung war verschwunden, weil es nur ihre
Tränen gewesen waren, die das Licht gebrochen hatten. Sie reagierte eben sehr
emotional auf die Zeremonie, das war alles.
Es war beinahe ein Wunder, dass die beiden nun hier standen, nach allem, was
sie durchgemacht hatten. Sie konnte deutlich die Liebe in den Augen der beiden
erkennen, die sie füreinander empfanden, die nun nach Jahren der Verleugnung
und Unterdrückung mit aller Macht heraus brach.
    Eine kleine Träne stahl sich aus ihrem rechten
Augenwinkel, als das Paar sich küsste. Es tat gut, etwas so Schönes sehen zu
dürfen, nachdem sie in der letzten Zeit von düsteren Visionen geplagt worden
war. Es tat aber auch weh. Catalina würde bestimmt die Nächste sein. Und dann
Romana, auch wenn sie von sich behauptete, ein eher kopflastiger Mensch zu
sein. Solche Menschen warfen aufwallende Gefühle viel eher um, weil sie einfach
nicht damit rechneten, jemals so heftig für einen anderen Menschen zu
empfinden.
Nico erstarrte innerlich, als ihr klar wurde, dass Damon noch vor allen anderen
heiraten könnte. Die Vorstellung, den Namen einer anderen Frau auf seine Brust
zu schreiben, ernüchterte sie ziemlich. Sie sollte schließlich Übung als
Sophora bekommen… Und Damon war ein Krieger, der nicht von seiner Patrona
vermählt werden würde, wo die Aufgabe der hauseigenen Sophora zufallen würde.
Sie zwang ein kleines Lächeln auf ihre Lippen, das ihren inneren Aufruhr
verbergen sollte. Es wäre absolut unhöflich und egoistisch von ihr, auf einer
Hochzeit ein Gesicht zu ziehen, als wäre jemand gestorben. Sie musste einfach
aufhören, ihre Gedanken ständig zu Was wäre wenn ’s wandern zu lassen.
Hier und jetzt ging es um Wendy und Ash.
     
    Der Geschmack seines Blutes auf ihren Lippen und ihrer
Zunge machte Wendy wild und ihre Nervosität bezüglich des Rituals vergessen.
Ihre Augen leuchteten glühend rot und mit einer gewissen Befriedigung ihrer
inneren Triebe stellte sie fest, dass es Ash genauso erging als sie ihm ein
weiteres Mal tief in die Augen sah.
Sollte sich Awendela auch nur eine Sekunde lang an diesem zurückliegenden Tag
ausgemalt haben, wie ihre Hochzeit an diesem Abend ablaufen würde, dann wurde ihre
Vorstellungskraft bei weitem übertroffen. Als Tri’Ora hatte sie schon an vielen
solcher Verbindungszeremonien teilgenommen, doch niemals hatte das Orakel
selbst den Segen gesprochen und noch nie hatte sich so viel Macht, Magie,
Leidenschaft und Liebe an einem Ort zur gleichen Zeit befunden. Es war perfekt.
Diese Verbindung würde für die Ewigkeit halten und als Ash ihr noch einmal
versicherte, dass er nur ihr gehörte und sie dann küsste, wurden nicht nur die
Zuschauerinnen vor Verzückung schwach in den

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