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Die Queen macht Ferien (German Edition)

Die Queen macht Ferien (German Edition)

Titel: Die Queen macht Ferien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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thronte auf einem Stuhl, eine Tasse duftenden Tees an ihrem Ellbogen. Außerdem hatte sie sich eine Rolle Kremkeks aus dem Schrank geholt, allerdings mit schlechtem Gewissen. Clare würde schimpfen, denn Dr. Jones hatte ihr fette und süße Sachen verboten. Aber irgendwie musste sie ja auch feiern dürfen.
    „Das ist meine Party“, dachte sie fröhlich und zog sich das Telefon heran. Sie würde erst Tessa anrufen. Während es in der Leitung schon klingelte, griff sie sich den ersten Keks und biss genüsslich hinein.

Kapitel 3
    Die Queen konnte nicht einschlafen. Sie lag und starrte in die Dunkelheit des königlichen Schlafgemachs. Immerfort musste sie an die alte Frau denken, die sie am Morgen gesehen hatte.
    „Alt? Unsinn! Wahrscheinlich so alt wie ich, oder sogar noch jünger“, dachte sie.
    Wie tapfer sie ausgesehen hatte, als sie im strömenden Regen an der Ampel stand! Hätte man ihr vielleicht anbieten sollen, sie nach Hause zu fahren? Ja, das wäre doch eine gute Idee gewesen. Das Lächeln der alten Frau war so warm und so echt gewesen – nicht wie das künstliche diplomatische Lächeln, das die Queen sonst so erlebte.
    Wie weit musste sie diese sperrigen Einkaufstaschen wohl noch durch den Regen schleppen? Wie hätte ich mich an ihrer Stelle gefühlt? Seltsamerweise empfand die Queen so etwas wie Neid.
    Einmal im Leben zu wissen und zu fühlen, wie es wäre, einfach ein normaler Mensch zu sein! Nur einmal Einer unter Millionen von geschäftigen Londonern sein zu dürfen!
    Ihr fiel ein Kindheitserlebnis ein. Ihre Familie trank an einem schönen Sommertag ihren Tee auf dem Rasen von Windsor. Die Prinzessin hatte sich gelangweilt und war zum hinteren Teil des Parks gewandert, um zu sehen, womit die Gärtner dort beschäftigt waren. Sie reparierten einen gepflasterten Weg. Während Elizabeth zusah, hebelte der Oberste Gärtner eine Platte mit einem kräftigen Ruck los. Er winkte ihr, sie solle einmal näher kommen, und als sie sich nieder bückte, sah sie, dass ein Ameisenvolk unter dem Stein genistet hatte. Die kleinen Tierchen eilten erschrocken umher. Elizabeth fand es faszinierend, wie zielstrebig sie trotz a llem zu sein schienen.
    Nur eine riesige Ameise lag faul dazwischen und produzierte weiße Kügelchen, die die Arbeiterameisen davontrugen.
    „ Was ist denn das Gruseliges?“, Elizabeth zeigte drauf.
    „ Das ist die Ameisenkönigin. Sie ist das wichtigste Wesen im ganzen Volk. Sie hält alle zusammen. Wie das Herz in einem Körper“, d ie Stimme des Gärtners bebte vor Achtung für dieses Naturwunder.
    „Nun, vielleicht ist sie ja wichtig“, dachte Elizabeth, „ aber die anderen haben anscheinend viel mehr Spaß. Sie sehen so vergnügt aus, so gesellig und fleißig.“
    Als sie sich an dieses Erlebnis erinnerte, dachte sie, dass sie genau soviel verpasste, wie die Ameisenkönigin damals. Auch wenn die meisten Leute es wahrscheinlich nicht so toll fanden, mit Einkäufen durch den Regen laufen zu müssen, hatte sie große Lust, genau das zu tun.
    Plötzlich warf sie ihre Bettdecke zurück und verließ ihr Bett, um das Zimmer ihres Gatten aufzusuchen. Dort machte sie Licht und rüttelte an seiner Schulter.
    Er wachte auf, rieb sich die Augen und blinzelte in das Licht.
    „ Entschuldigung, mein Liebster“, sagte sie, „i ch muss mit dir über etwas reden. “
    Prinz Philipp, der es nicht gewohnt, nachts von ihr geweckt zu werden, war neugierig.
    „ Leg los. Ich höre. “
    Die Queen schüttelte ein Kissen zurecht, lehnte sich neben ihm dagegen und fing an: „ Ich bin fast mein ganzes Leben die Queen gewesen und habe nie erfahren, wie es ist, nicht die Königin zu sein. “
    „ Nun ja, es ist eben dein Job. Ein ganz gut bezahlter, sogar. “
    „ Ja, aber ich verpasse, wie es sich an fühlt, ein ganz normales Leben zu führen. “
    „ Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass du da sehr viel verpasst“, gähnte der Prinz. Dann zog er die Stirn kraus. „ Du hast doch wohl nicht vor, zurückzutreten, oder? “
    „ Nein, du Dummer. Natürlich nicht. Nein. Ich habe einen – Plan.“ Sie zögerte. Die Kühnheit dieses Planes war ihr selbst noch nicht ganz geheuer. Was würde er sagen?
    „ Warum schlüpfe ich nicht in eine andere Identität und mische mich unter das Volk? Nur einen Sommer lang, während du dich in Balmoral aufhältst? “
    Sein Gesicht spiegelte blankes Erstaunen. Was für ein Unsinn! Was war bloß in die Frau gefahren? Aber sie sah ihn erwartungsvoll an.
    „ Nein“, sagte

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